Sorry für die vielen Vertipper oben-hatte wenig Zeit.
@Rappy
Was war denn bitte -bis auf die Vertipper- daran so unverständlich?
@ Basstom
So ähnlich. Ich meinte genauer ausgedrückt: Die Lichtausbeute aller erhältlichen Leuchtmittel ist im Vergleich zu den Verhältnissen im Freiland mehr als unbefriedigend. Bezüglich Lichtausbeute und Spektrum liegen dabei jedoch HQI mit so weitem Abstand vor den anderen für Privatleute erhältlichen Leuchtmitteln, daß ich nicht wüßte, warum man ihnen nicht in jedem Fall den Vorzug geben sollte,
@Rüdiger
Ja ja, die Story mit der Bürzeldrüse und dem Vitamin D. Ein eleganter Trick der birds und man erzählt es landauf landab. Aber woher kommt die Info?
Im www landet man bei der Suche fast immer letzlich wieder bei gewissen Lampenannbietern mit Eigeninteresse.
Das einzige Primärzitat, das ich dazu gefunden habe ist:
Acta Histochem. 1983;73(2):175-80. Related Articles, Links
The site of 7-dehydrocholesterol ultraviolet photolysis in domestic fowls.
Uva B, Mandich A, Vallarino M.
The site of the photolytic reaction leading to Vitamin D3 in fowls integument has been investigated by histochemical and biochemical analysis. The Vitamin D3 precursor, 7-dehydrocholesterol, is synthetized and stored mainly in the uropygial gland and in the same localization several amount of Vitamin D3 may be biochemically detected. 7-dehydrocholesterol and Vitamin D3 are also present although in a lesser amount in the unfeathered skin of the legs. Photolytic conversion of the Vitamin D3 precursor of uropygial origin may occur also on the dorsal feathers.
Daraus zu schließen, daß Wiederaufnahme des Sekretes der D3 Versorgung dient finde ich noch etwas gewagt, da D3 letzlich auch photoinstabil ist und an der Luft rasch oxidiert wird.
Und vergessen wir nicht, daß nicht nur die Zusammensetzung des Uropygialdrüsensekretes bei Vögeln verschiedener Familien stark schwankt, sondern daß zB gerade bei Papageien diese Drüse stark rückgebildet ist.
Immerhin gebe ich zu, recht überzeugend ist dies:
Br J Nutr. 2003 Jul;90(1):151-60. Related Articles, Links
Effects of u.v. irradiation of very young chickens on growth and bone development.
Edwards HM Jr.
Department of Poultry Science, The University of Georgia, Athens, GA 30602-2772, USA. **********
Six experiments were conducted to study the effects of exposure of young chickens to u.v. radiation. Chickens were fed a cholecalciferol (D3)-deficient diet and exposed to u.v. radiation from fluorescent lights giving total radiance (285-365 nm) at 0.15 m of 99.9 mJ/s per m(2). In Expt 1, chickens had increased body weight, bone ash and plasma Ca and decreased incidence of rickets and tibial dyschondroplasia (TD) when exposed to fluorescent light radiation 24 h per d, 24 h every 2 d, or 24 h every 3 d starting with exposure on day 1 after hatching. However, when not exposed on day 1, but on days 4, 7, 10, 13 and 16, the bone ash was reduced, and the incidence of TD and rickets was increased, compared with chickens exposed on day 1 after hatching. When chickens were exposed at 1 d of age to radiation from two lamps, each of which gave a radiance (285-365 nm) at 0.26 m of 856 mJ/s per m(2), both the length of time of radiation and location of the lamps (above or below the chicken) influenced the response as measured by body weight, bone ash, plasma Ca and incidence of rickets. When chickens that received a TD-inducing diet were exposed to 30 min u.v. radiation from below at 1 d of age they developed significantly less TD than did those not exposed when fed either 27.5 or 55.0 microg D3/kg diet.
Wie auch immer der Mechanismus ist, bei Hühnern zumindest scheint also UVB durchaus an der Epimerisierung beteiligt zu sein.
Allerdings gibt es einen derartigen Wust an Papern zum positiven Einfluß von Vitamin D in der Nahrung bei Vögeln-und zwar auch im Freiland, daß ich nach wie vor daran glaube, daß mit der nahrung aufgenommenes Vitamin D für Vögel wichtiger sein dürfte als selber produziertes (wie machen das denn sonst zB die Vögel, die den Tag in Baumhöhlen verpennen?)
Und man merke an, daß für obige Studie den Küken jegliches Vitamin D aus der Nahrung entzogen wurde-sonst hätte man den Effekt nämlich sicher nicht messen können.
Aber egal.
Was die Bedeutung von UV zum Erkennen artspezifischer Muster betrifft, spielt das sicher im Freiland eine wichtige Rolle.
Aber: Zum einen ist das eher für die Fernerkennung artspezifischer Merkmale wichtig-im Nahbereich zählen nachweislich andere Faktoren mehr (und in Käfig udn
Voliere geht es nie um die Fernerkennung) - und B geht es hierbei vor allem um Wellenlängen von 380-400nm. Und solches Licht emittiert auch jede Billigröhre aus dem Baumarkt.
Wie gesagt: Ich habe eine Meinung dazu. Die beruht auf ein bißchen Sachwissen und Erfahrung sowei durchaus intensiverem Nachdenken, ist aber natürlich nicht die allein seelig machende Weisheit.
Ich meine eben vor allem, daß die UV Diskussion zuungunsten der Helligkeitsdiskussion unnötig hochgepuscht wird.
Und daß daran gewisse Leuchtmittelanbieter nicht ganz unschuldig sind.
Salopp gesagt: Defizite in UVB kann man durch Vitamin D in der Nahrung -das man sowieso geben muß- kompensieren.
Helligkeit ist dagegen durch nichts zu ersetzen.
Und es bleibt unbestreitbare Tatsache, daß Birdlamp und co oder die im Vergleich gebrachte 120 W Glühbirne objektiv gesehen eben nicht gerade hell sind.
UND daß sie nach wenigen Wochen Brenndauer fast kein UVB mehr emittieren-und nicht erst nach 6 Monaten oder gar länger, wie die Hersteller gerne angeben.
@Bigmelli:
HQI und HQL Strahler sind spezielle Varianten von Entladungslampen. Alle Entladungslampen erzeugen Licht durch eine elektrische Entladung (Lichtbogen) in Gasen oder Metalldämpfen. Je nach Ursprung hat das Licht einen sehr hohen UV-Anteil aber kein kontinuierliches Spektrum. In sichtbares Licht mit mehr oder weniger kontinuierlichem Spektrum außerhalb der Lampe wird das ganze erst durch Anregung der Fluoreszenz der Beschichtung der Glasinnenseite des Brenners umgewandelt. Daher auch die dauernde Diskussion um den UV-Gehalt VOR dem auftreffen auf die Beschichtung gibts ne Menge UV. Dahinter fast nur noch über 400 nm-vor allem, seit die Hersteller das Glas der Brenner derart dotieren, daß UV Licht fast völlig gestopt wird.. Trotz der Beschichtung haben alle Entladungslampen immer noch ein ungleichmäßiges Lichtspektrum und damit prinzipiell eigentlich schlechtere Farbwiedergabeeigenschaften als manche Glühstrahler. Durch Aufbringen mehrerer verschiedener Leuchtstoffschichten ist die Farbwiedergabe aber manipulierbar. HQL-Brenner erzielen durch Yttrium-Vanadat-Leuchtstoff eine weitgehend neutralweiße
Lichtfarbe (recht viel UVa bei etwa 400nm), die Variante De Luxe hat erhöhten Rotanteil. HQI (Halogen-Metalldampf)-Lampen sind im Prinzip einfach HQL-Lampen mit Dysprosium- und Natriumjodidzusätzen. Sie haben eine bessere Farbwiedergabe, eine noch deutlich höhere Lichtausbeute als HQL und vor allem ein weitaus reicheres natürlicheres Spektrum.