Längere Geschichte, im Andenken an Calinca C 24
Es war Anfang der 80er Jahre, unsere Tochter bekam einen kleinen Mischlings-Rüden als Baby geschenkt. So waren wir auf unseren ersten Hund gekommen.
Er hieß Oskar ( als er am 13 Geburtstag eingeschläfert wurde, habe ich Rotz und Wasser gehäult - die Familie wuste von nichts und der TA Befund war niederschmetternd). Mit der Zeit war die Tochter, da ja erst 8 Jahre mit allem etwas überfordert, so blieb alles am Papa hängen. Füttern Gassi gehen etc. ja klein Oskar hörte auch auf mich am besten wenn wir ohne Leine unterwegs waren, selbst im Wald. Nur die Hundin unseres Nachbarn ( kleine Münsterländerin hörte besser).
Irgend wann stand dann von einem Kölner Kreis etwas in der Zeitung von Tierversuchen und so...... unter anderem auch ein Hinweis auf Calinka, die keiner haben will weil sie schon 3 Jahre alt war ( sonst sollte sie eingeschläfert werden). Ich fragt Oskar was er davon hält, er hatte die gleiche Antwort wie ich, so schnell wie möglich holen.
Also ans Telefon - Kontaktet, Adresse und tel.-Nr. abgegeben. Warten, warten. 3 Wochen später bekamen wir einen Anruf von der Uni Klinik in Essen, Herr Prof...Namen leider Vergessen ( Namen und ich eine Katastrophe) und unterhielt sich mit mir, sehr lange. Dann sagte er, ja Calinca wäre ein Fall für uns und Oskar. Leider könnten wir sie nicht sofort bekommen, die Dame müsse abspecken, so könne man sie uns nicht übergeben.
Noch mals 3 oder 4 Wochen warten.
Dann kam der Anruf, wann wir kommen könnten, wir suchten uns den nächsten Monatag aus und die Familie fuhr ohne Oskar nach Essen. Zunächst Papierkrieg. Gespräch mit TA und Professor und dann die Übergabe.
Eine Dreijahrige Hundin, im Prinzip auf dem Stand eines Welpen. Sie war noch nie daraußen in der freien Welt. Dies hier in Essen war der 2. Versuch und sie kannte nur Zwinger im Keller und Labore und Ops.
Ich habe sehr lange auf Calinca ein geredet bis ich ihr Halsband anlegte, keine Proteste ( und jede Menge Zuschauer) dann ging ich mit ihr Angeleint zur Tür, habe bestimmt gute 15 Minuten auf sie eingeretet mit vor die Tür zu gehen, sie war sehr ängstlich ( eingekniffener Schwanz) hörte mir aber immer gut zu. Dann war es geschafft. Plötzlich klatschten jede Menge Menschen. Calinca, war der Erste Hund der normal auf seinen eigenen Füßen die Uni in Essen verließ. Die Treppen nach unten mußte ich sie Tragen, da war nichts zu machen. Dann kam wieder etwas neues, sie geht auf die frisch gemähte Rasenfläche. Sofort eine Vorderpfote hoch, igitt das sticht ja, was ist dass, sofort den Rasen verlassen. Die Heimfahrt ging gut. Das Zusammentreffen mit Oskar war auch allerliebst. Im Laufe der Zeit hatten die zwei sich richtig gerne, ich achtete darauf das er der Kleinere in der Hirachie der Boss blieb. Um diesen Posten buhlte sie aber immer wieder. Am Anfang lief sie uns zwei mal weg, konnten sie aber jedes mal unverletzt wieder finden. Einmal dank Oskar.
Damals hatten wir hinter unserer Heißmangel eine riesige Wiese wo sie toben konnten, einmal spielten sie fangen, Oskar lief einen Halbkreis, Calinca hinter her und bekam die Kurve nicht. Sie war recht steif und so schlug der ganze Hund einmal gerade komplett um. Da war sie erst einmal geschockt.
Bellen, ja das hat über ein 3/4 Jahr gedauert, bis da der erste Ton heraus kam, da stand sie an der Tür ( Glas) und sah draußen den Frechen Nachbarshund, der Oskar schon ein mal gebissen hatte. Das bekam sie damals mit. Sie bellte und erschrak sich gleichzeitg und lief dann sofort auf ihre Bank.
Damals hatten wir vermutet, das sie ihr die Stimmbänder abgetrennt hätten, die betreuende TA von der Essener Uni, bestritt dies. Sie war ehrlich. Calinca wurde alle 3 Monate aus Essen besucht und durch gescheckt. Die Leukemieversuche sollten, für den Menschen ja positive Behandlungs Ergebnisse bringen. ........
Wir hatten eine schöne Zeit zusammen. Alle 5 und unsere damaligen Vögel auch.
Nach ca etwas über 2 Jahren bei uns verstarb Calinca, wollte Abends mit Ihr noch zum TA, doch wie ich von der Arbeit kam, spuckte sie Blut, legte ihren Kopf auf mein Bein und verstarb.
War nicht mehr in der Lage sie nach Essen zu bringen, wo man sie haben wollte. Unser TA auch TA Mediziner an der uni in Köln, bekam sie dann von mir gebracht und machte alles was die Essener von ihm wollten, sie brauchten die Ergebnisse um in der Forschung weiter zu kommen und den Menschen die Leukemie haben besser helfen zu konnen.
Die ganze Woche war ich so, als wenn ich neben mir stand, Oskar trauert auch fraß 2 Tage nichts.
Ja so war das damals mit unser C 24.
Eigentlich bin ich gegen Tierversuche, da vieles auch ohne geht, leider aber teurer ist, als mit Tieren zu arbeiten.
Wenn die Versuche so wie bei Calinca, sinnvoll für Tier und Mensch sind, dann kann ich mit diesem Kompromiss leben.
Gruß
Hans-Jürgen