Mauserfrage

Diskutiere Mauserfrage im Forum Kanarienvögel allgemein im Bereich Kanarienvögel - Liebe Vogelfreunde! Seit Oktober 1999 habe ich, bisher vogelunerfahren, einen entzueckenden Kanarienhahn namens Chicki - - ein gerettetes Tier...
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Zita

Guest
Liebe Vogelfreunde!

Seit Oktober 1999 habe ich, bisher vogelunerfahren, einen entzueckenden Kanarienhahn namens Chicki - - ein gerettetes Tier, das ich in graesslichen Umstaenden (winziger Kaefig, Dreck, keine Badegelegenheit etc.) fand.
Er hat sich *sehr* gut erholt, war auch im Fruehling sehr munter, denn er bekommt nun gutes Futter, kann baden, wann er will, der Kaefig steht den ganzen Tag lang offen usw. Auf Zugluft, Sonne & dergleichen achte ich sehr.
Nun hat aber vor einiger Zeit die Mauser begonnen, und er wirkt sehr matt. Er hat keine Lust zu fliegen, spricht kaum, sitzt oftmals lustlos auf einem Bein herum. Er frisst zwar, bekommt auch Mauserkoerner sowie Mausertropfen in den empfohlenen Dosen (und zwar Tropfen der Marke "Moultone", denn ich lebe in England), aber selbst das Sitzen scheint ihm unbequem zu sein.
Sind dies normale Nebenerscheinungen der Mauser, oedr muss ich mir Sorgen machen?
Es ist die erste Mauser, die ich miterlebe; deshalb weiss ich nicht recht, was normal ist und was nicht.
Wer kennt sich aus?

MFG
Zita
 
Hallo!

Alles was Du über Deinen Vogel berichtest ist für die Mauser völlig normal.

Also mach dir keine Sorgen, versorge ihn ausreichend mit Vitaminen, Mineral-Spurenelement, Calcium u. er wird die Mauser schon gut überstehen. Die Mauser dauert in der Regel nur ein paar Wochen. Sollte es sich über 1-2 Monate hinziehen u. das Tier ändert auch nicht sein Verhalten (Lustlosigkeit, sitz nur noch aufgeplustert auf ZWEI Beinen, sogar auf dem Boden), dann solltest Du sofort den Tierarzt aufsuchen. Dazu muß ich sagen, wenn es Dir wirkl. nicht gefällt wie er sich benimmt u. Du nicht so recht weißt, dann geh auf jeden Fall gleich/jetzt zum Tierarzt - man kann nie wissen. Lieber einmal zu viel, als nie.

Gruß Sonja F.
 
Hallo Olaf,

ich habe da auch so einen "Mauserfall", er wurde mir vor zwei Wochen in Pflege gebracht u. hat sich deutl. erholt. Er hatte Stockmauser, war total abgemagert, u. verstummt. Jetzt zeigt er genau das Gegenteil: die Mauser hörte schon nach einer Woche auf, er nahm zu u. fing auch wieder an zu singen. Ich denke, meine Erfahrung u. Pflege, haben aus ihm wieder einen gesunden u. munteren Vogel gemacht. Wärend der Behandlung hielt ich ihn in einem "Krankenkäfig", morgen wo er wieder abgeholt wird, habe ich ihn wieder in "seinen" Käfig gesetzt u. aufeinmal u. plötzl. sagt er keinen Ton mehr - sah zieml. traurig aus - kann das auch psychische Ursachen haben? Es ist ein Kanarienhahn Gelb B - u. sang in den höchsten Tönen u. wunder schön. Ich selbst halte sechs Farbkanarien u. vier Exoten in einer Voliere. Die Gesellschaft schien ihm auch gut getan zu haben. Bei Hähnen sagt man doch, daß man sie ohne weiteres einzelnt halten kann - einer meiner Hähne findet dies sogar ausgesprochen toll, seinen eigenen Käfig zu haben u. sein eigener Herr zu sein. Er ist ein Sorgenkind u. ich fände es sehr schade, wenn er in ein paar Wochen wieder so krank wird - in der Obhut seiner Besitzer. Ob schon Gesellschaft eines zweiten Kanaries hilft? In diesem Fall bin ich leider etwas ratlos.

Gruß Sonja F.!
 
P.S.: ich habe auch einen Pflege- u. Ernährungsplan u. die Krankheits - Pflegegeschichte schwarz auf weiß festgehalten - zusammengestellt, welche für die Besitzer leicht einzuhalten ist.
 
Liebe Sonja, lieber Olaf!

*Vielen, vielen Dank*, dass Ihr so nett und ausfuehrlich geantwortet habt; und danke auch fuer Eure Tips!!
Mein bisheriges Kanarienwissen kommt hauptsaechlich aus Buechern - das liegt u.a. daran, dass hier in England das Vereinswesen nicht besonders ausgepraegt ist und ich deshalb leider noch nie Gelegenheit hatte, andere Kanarienfreunde kennenzulernen... :-(
Ich habe auch kein Auto, komme deswegen nur selten in groessere Orte wie London, wo es solche Vereine bestimmt gibt.
Aus diesem Grund habe ich mir eine Bein ausgefreut, als ich dieses tolle Forum hier entdeckte, wo ich erstmals richtige "Experten" wie Euch um Rat fragen kann! :-)
Chicki ist, wie gesagt, ein gerettetes Tier, war ein Notfall, und ich hatte am Anfang keinen Schimmer, was er fuer sein Wohlergehen benoetigen wuerde. Als *Allererstes* marschierte ich deshalb schnurstracks mit ihm zum TA, um ihn untersuchen zu lassen. Der TA in meinem Ort scheint zwar auch kein besonderer Vogelexperte zu sein, brachte mir aber immerhin bei, wie Krallenschneiden geht usw. Ausserdem kaufte ich natuerlich sofort diverse Kanarienratgeber und versuchte, mich von Anfang an gewissenhaft an alles zu halten, was dort empfohlen wurde.
Wie gesagt, Chicki ging es sehr bald wieder besser.

Trotzdem: auch in Buechern liest man mal dies, mal das, und steht am Ende in manchen Fragen doch ratlos da. Deshalb habt bitte Geduld mit mir, wenn ich nochmal in ein, zwei Dingen nachhake: :-)

Olaf, Du fragtest:

1. >>Wie erhält er Kalk, Vogelgritt, tierisches Eiweiß, Vitamine, usw. ?<<
- Kalk: Tintenfischschulp.
- Vogelgritt: aus dem Zoofachgeschaeft.
- Vitamine: er bekommt taeglich entweder ein Stueck Obst oder Gemuese oder Salat. Ist taeglich zuviel?
- Tierisches Eiweiss: hier versagten meine Ratgeber... Ich weiss zwar: waehrend der Mauser braucht der Vogel besonders viel Eiweiss zur Federbildung; weiss auch, dass Eiweiss z.B. in Leinsamen in hoeherer Konzentration enthalten ist als anderswo; weiss aber auch, dass tierisches Eiweiss vom Organismus leichter absorbiert wird. Meine Loesung war bisher, ihm ungefaehr 2x pro Woche etwas hartgekochtes Ei (kleingehackt) anzubieten. Ist das falsch? Was wuerdest Du empfehlen? <schaem, dass ich das nicht weiss>

2. >>Könnte es aber vielleicht daran liegen, dass der Vogel einsam ist, weil er keinen Partner hat?<<
- Hm, ja, siehst Du, in dieser Frage bin ich wirklich ratlos. Ich bin zwar meistens zu Hause und beschaeftige mich viel mit ihm, einsam in dem Sinne ist er also nicht (ich deshalb auch nicht...). Aber es geht mir ja primaer um *SEIN* Wohlergehen, deshalb wuerde ich ihm natuerlich einen Partner beigesellen, *WENN* ihm das guttaete.
ABER: Man liest soviel Widerspruechliches!! In meinem Buch steht, zwei Haehne waeren die beste Kombination; hier im Forum lese ich dagegen, bei zwei Haehnen gaebe es garantiert Zoff. Auch Du, liebe Sonja, erwaehntest ja, dass ein Hahn gern mal der alleinige King im Kaefig ist...
Auch las ich irgendwo, dass Kanarien, die ja zu den Girlitzen gehoeren, nur zur Paarungszeit feste Bindungen eingehen & sich ansonsten ziemlich gern streiten...
Es wuerde mich also *SEHR* interessieren, mehr aus Eurem Erfahrungsschatz zu hoeren!!!


3. >>Weist Du wie man mit einem Vitaminpräparat umgeht. Wie lange es dauert, bis sich die Vitamine zersetzten und wirkungslos werden?<<
- Naja, ich habe mich an die Anweisungen auf der Packung gehalten: naemlich, dass die Tropfen in einer gewissen Konzentration zum Trinkwasser hinzugefuegt werden sollen.
*Allerdings* hatte ich den Verdacht, dass ihm diese Tropfen nicht besonders gut bekamen, und eliminierte sie deshalb vor 5 Tagen vom Speiseplan (er bekommt nach wie vor "Dr. Immeyer" Mauserkoerner, die hatte ich vorsorglich aus Deutschland mitgebracht). Seit ich diese Tropfen (Marke: "Moultone") weglasse, wirkt er wieder munterer.
Gibt es ein Vitaminpraeparat, das Ihr besonders empfehlen wuerdet? Ich kann es mir ja von meinen Eltern aus Deutschland schicken lassen.

Bitte entschuldigt, dass ich so lange 'rumgelabert habe. Wie gesagt, ich bin Euch fuer Eure Tips unendlich dankbar! Ich habe auch noch zwei, drei weitere Fragen - aber fuer heute lasse ich's erstmal gutsein, damit Ihr nicht genervt wegklickt... :-)

Viele Gruesse,
Zita
 
Hi Olaf u. Zita,

super, daß ihr so schnell geantwortet habt u. weitere Fragen aufkommen.

Zum Thema Vergesellschftung: als mein Hahn Twity noch alleine war u. ich ihm mit einer Henne als Gesellschaft einen Gefallen tun wollte (habe natürl. alls so gemacht, wie Olaf es zuvor beschrieb), da setze ich sie, nach ca. 2 Wochen aneinander gewöhnen, zusammen in einen großen Käfig u. das Gezanke wollte nicht mehr aufhören! Auch nach ca. 2 Wochen gerieten sie sich immer wieder heftigst in die Federn u. vor schlimmen Auseinandersetzungen/Verletzungen konnte ich durch eingreifen sie immer wieder bewaren - nun standen da zwei Käfige u. so hatte ich auch nicht viel davon. Als Twity jedoch einen Kumpel - Hahn dazu gesetzt bekam, fetzten sie sich zwar kurz u. stellten fest wer der Stärkere ist - aber dann vertrugen sie sich super u. sie sangen auch bald um die Wette. Wenn ich die Geschlechter jetzt getrennt gehalten haben, vertrugen sie sich auch viel besser als wenn Hennen u. Hähne zusammen in der Voliere sitzen/fliegen. Ich denke, das beruht auch viel auf gegenseitige Tolleranz u. Sympathie. Zwei Hähne mußte ich aus dieser Gesellschaft (3 Hennen u. 5 Hähne) auch schon herausnehmen u. weggeben, weil sie nur Zoff machten u. sich mit keinem verstanden. Bis man eine schöne, harmonische Gemeinschaft zw. mehreren Kanaries hat - es kristalisiert sich immer mehr heraus - braucht es viel Zeit u. Beobachtung - gegenseitiges Kennenlernen. Also kann man so od. so pech haben u. der vermeindliche gut gemeinte "Kumpel" den man zur Gesellschaft dazu holt, war dann doch nur ein Streithals u. sie hassen sich nacher sogar. Am besten wäre ein Kauf auf Probe, mal ganz blöd gesagt, was natürl. nicht zu ralisieren ist u. dem jeweiligen Vogel auch bestimmt nicht gut tut.

Ich hoffe ich konnte damit zur weiteren Diskussion u. Nachdenken anregen - mein Beitrag zu diesem Thema.

:-) Sonja F.!
 
Thema: Mauserfrage

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