Meisensterben

Diskutiere Meisensterben im Forum Beobachtungen im Bereich Wildvögel - Hallo zusammen, wie ich sehe bin ich nicht der einzige der Fragen hat warum junge Meischen im Nistkasten sterben. Bei uns im Garten habe ich ein...
Michael 68

Michael 68

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Hallo zusammen,

wie ich sehe bin ich nicht der einzige der Fragen hat warum junge Meischen im Nistkasten sterben.
Bei uns im Garten habe ich ein großen Nistkasten aufgehängt und freuten uns, dass es von einem Kohlmeisenpärchen auch gleich angenommen wurde. Vor ca. 3 Wochen ging es los, dass sich langsam was tat und vor 2 Wochen hörten wir das erste Piepen und freuten uns. Als ich letzte Woche morgens in den Garten ging sah ich wie ein Junges aus dem Nest flog. Ich hörte seine Geschwister noch und sah auch wie ein Elternteil rein und raus flog. Letzten Samstag war es mir plötzlich zu ruhig und ich dachte mir, schau mal rein ob alle raus sind. Als ich den Kasten öffnete fand
ich zu meinem Erschrecken 4 tote Junge. Sie hatten schon Federn. Kann es die Hitze gewessen sein? Eine Katze kommt auf keinen Fall dran.
Soll ich den Nistkasten sauber machen sprich das Nest herausnehmen? Die Jungen habe ich am Sonntag schon raus.

Danke schon mal für eure Tipps
Michael
 
Servus Michael,
Die Hitze macht den Jungvögeln normalerweise nichts es sei denn der Kasten hängt den ganzen Tag in der prallen Sonne.
Viel mehr geht es um Nahrungsmangel. Es ist ja wissenschaftlich erwiesen dass Kohlmeisen immer früher zu Brüten beginnen im Jahr (also mit der Erstbrut) und das hat auch seinen Grund. Und zwar sind die großen Insektenmassen immer früher unterwegs und danach richten sich auch die Vögel. Bei der Zweitbrut die du jetzt beobachtet hast sind einfach nicht mehr soviele Futterinsekten unterwegs.
mfg El Hadji
 
Hinzu kommt dann auch noch, dass in vielen Gegenden die Insektenmengen an sich stark zurück gehen. Was die Menge betrifft und auch die Artenzusammensetzung. In der Regel gibt es in der freien Natur genügend Nahrung...nur wenn dann zb. nurnoch 20% der eigentlich vorhandenen Arten anwesend sind, gibt es evtl. auch Phasen wo eben zu wenig Tiere zur Verfügung stehen. In einem intakten Ökosystem, hat man zu jeder Zeit in den Brutphasen unterschiedliche Arten die gerade als Raupe/Larve oder Imago zur Verfügung stehen.

Gruß
Andreas
 
In der Regel gibt es in der freien Natur genügend Nahrung...nur wenn dann zb. nurnoch 20% der eigentlich vorhandenen Arten anwesend sind, gibt es evtl. auch Phasen wo eben zu wenig Tiere zur Verfügung stehen.

Danke für die Erklärung! Bringt ein "Insektenhotel" im Garten da vielleicht etwas? Man sieht die ja immer häufiger ...
 
Man kann viel für die heimische Flora und Fauna tuen. Ein Insektenhotel ist z.B. für Wildbienen sinnvoll. Hier braucht man aber eigentlich nur die hohlen Stengel, bzw Hartholz/Ziegel mit geeigneten Löchern. Tannenzapfen etc. mit denen die im Handel angebotnenen "Insektenhotels oder Bienenhotels" bestückt sind, sind dann eher für Ohrwürmer, Spinnen und andere.

Das beste was man meiner Meinung nach im eigenen Garten machen kann, ist vor allem viele einheimische Blütenpflanzen und Gehölze anzupflanzen. Man muss nicht gleich den ganzen Garten in einen Naturgarten verwandeln, aber wenn man einen kleinen Teil für eine Wildblumenwiese zur Verfügugung stellt oder einen kleinen Totholzhaufen in einer Ecke anlegt, erhöht man die Artenvielfalt und somit das Nahrungsangebot erheblich. Auch könnte man Steinhaufen oder eine Trockenmauer anlegen. Und auch ein Bereich, wo man Laub liegen lässt hilft vielen Arten. Als etwas "größerer Eingriff" in den Garten, könnte man auch Wasserstellen, wie Teiche anbieten. Selbst ein kleiner Teich (ohne Fische) wirkt wie ein Magnet und wird in den Folgejahren von immer mehr Arten genutzt. Und mit einem zugänglichem Flachwasserbereich, dient er zudem den Vögeln als Tränke.

Man kann mit wenig Aufwand dafür sorgen, dass sich das Nahrungsangebot (vor allem für unsere Vogelwelt) in der stark vom Menschen beeinträchtigten Landschaft stabilisiert.

Gruß
Andreas
 
Außer dem, was Andreas so schön geschrieben hat (wenn jeder einen solchen Garten hätte, wäre es für sämtliche Wildtiere leichter zu überleben - nicht nur für die Vögel, sondern auch für Eidechse, Igel & Co.) - kann man Brutvögeln auch aktiv Insekten anbieten.

Bei längeren Regen- oder Trockenperioden wie jetzt grade lege ich aufgetaute Pinkies an den Rand der Vogeltränke, die von der brütenden Kohlmeise mit 7 Jungen dankbar angenommen werden. Von einer Amsel auch - die bekommt auch noch Trauben unter den Kirschbaum :idee:

Pinkies und Buffalos kann man gefroren kaufen oder bestellen, dann einzeln entnehmen und aufgetaut rauslegen. Das hat schon so oft geholfen :)

LG Evy
 
da muss ich auch Recht geben, ich füttere seit 3 Jahren aufgetaute Pinkies und Buffalos zu (ungefähr 2 Kilo pro Brut) und seitdem ist keine einzige Jungmeise mehr im Kasten gestorben.

mfg El Hadji
 
Hallo Michael,

leider können auch Parasiten die Ursache für Kükensterben und zu frühes Ausfliegen sein. Ich würde zur Sicherheit das Nest rausnehmen und den Kasten mit einer Bürste oder Besen gründlich auskehren.
 
Hallo Michael,

leider können auch Parasiten die Ursache für Kükensterben und zu frühes Ausfliegen sein. Ich würde zur Sicherheit das Nest rausnehmen und den Kasten mit einer Bürste oder Besen gründlich auskehren.

Ist es nicht meistens eher so, dass die Parasiten erst "Fuß fassen", wenn die Kücken geschwächt sind? Eben durch Nahrungsmangel oder anderen Faktoren die sich negativ auf die Brut auswirken.

Gruß
Andreas
 
Frisch geschlüpfte Küken haben noch so gut wie kein Immunsystem das wird erst im Laufe der Entwicklung aufgebaut und sind deswegen viel anfälliger für Parasiten und Krankheiten als adulte Vögel. Das hat mit der Fütterung erst mal nichts zu tun.
 
Thema: Meisensterben

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