(Askariden) bei Vögeln
Spulwürmer sind verhältnismäßig große weiße bis gelblich-rosa gefärbte, in den Därmen lebende Rundwürmer, die sich vom Blut des Vogels ernähren. Dadurch kann es bei einem starken Befall zu Blutarmut, Letargie, gelegentlichem Durchfall, enormer Abmagerung, erhöhtem Schlafbedürfnis am Tage und einer Abnahme der Legetätigkeit kommen. Am Bauch eines mit Spulwürmern infizierten Vogels erkennt man die stark angeschwollenen Darmschlingen durch die dünne Haut. Bei Jungtieren kann es zu erheblichen Verlusten in der Aufzucht kommen. Bei einem sehr massivem Befall kann es zu einer starken Darmentzündung und somit zum einreißen der Darmwand oder Darmverschluß kommen, was unweigerlich zum Tode des Vogels führt. Nicht selten sind im Verlauf eines starken Befalls auch Probleme mit dem Nervensystem zu erkennen, was sich in zittrigen Bewegungen, Lähmungserscheinungen, ubermäßigem verdrehen des Kopfes erkennen läßt. Dies kann sogar zur Folge haben, daß sich der Vogel gar nicht mehr auf den Beinen halten kann und einfach umkippt. Quasi nicht mehr in der Lage ist seine natürlichen Bewegungen zu kontrollieren. Dies verursachen die giftigen Stoffwechselprodukte die diese Spulwürmer produzieren und den Vogel regelrecht vergiften.
Eine Infektion oder Übertragung findet statt, indem die Vögel die Spulwurmeier und die sehr infektiösen Larven, in einer verseuchten
Voliere vom Boden mit der Nahrung aufnehmen. Im Darm entwickeln sich dann die ca.30mm langen erwachsenen Spulwürmer. Jedoch ganz so einfach ist der Infektionsverlauf leider nicht und darin liegt auch das große Problem einer erfolgreichen Behandlung, wenn überhaupt erfolgreich. Spulwurmeier können in feuchter Erde monatelang entwicklungsfähig bleiben, lediglich starke Sonneneinstrahlung und längere Frostperioden töten sie ab. Abhilfe schafft nur ein relmäßiger Austausch des
Volierenbodens und die Desinfektion mit wurmwirksamen Mitteln. Jetzt zum problematischen Teufelskreis. Die aufgenommenen Larven könnten sich nun zu erwachsenen Spulwürmern entwickeln, das tun sie aber nicht, statt dessen bohren sie sich durch die Darmwand und gelangen über den Blutstrom in den Adern in sämtliche Organe und Körperteile (Muskeln), wo sie sich verkappseln und ca.8-10 Jahre überleben können. Ein Teil der Larven gelangt mit dem Blut in die Lunge, wandern über die Luftröhre bis zum Kehlkopf in die Speiseröhre und werden nun wieder abgeschluckt. Erst jetzt, wenn sie zum zweiten mal in den Darm gelangen entwickel sie sich zu erwachsenen, geschlechtsreifen Spulwürmern. Eine Wurmkur erreicht nur die im Darm befindlichen Spulwürmer und nicht die Larven, die auf Wanderung im Körper des Wirtes sind oder verkappselt in Organen und Muskulatur schlummern. Diese verkappselten Larven sind auch in der Lage bei Stress und geschwächten Zuständen des Wirtes wieder in den Blutkreislauf zu gelangen und im Darm zu landen, wo sie letzendlich wieder zu Spulwürmern heranwachsen. Ein sehr komplexer schwer zu unterbrechender Kreislauf. Bei massenhaftem Befall kann es auch durch diese wandernden Larven zu Enzündungen der Leber,Lunge und anderen betroffenen Organen kommen.