Hallo Gerfalke, hallo Sha,
das steht alles in diesem Buch drin (Verbreitung, Zugverhalten, Vorkommen, Häufigkeitsverteilungen, Bestände, etc.)
Generell sieht es für unseren kleinen "Europäer" nicht so rosig aus. Das bild ist sehr gemischt. Jedoch aus dem komplexen Gesamtbild sind vorallem diese 2 Entwicklungen sind sehr bedenklich:
1. Da wo der Feldhamster häufig vorkommt (vorkam), sind die Rotmilanbestände tendenziel am größten: Die Bestände der Feldhamster sind aber extrem zurückgegangen. Teilweise ist der Feldhamster ausgerottet. Eine Kompensation mit anderen Nahrungsquellen findet zum Teil statt, führt aber zu schlechteren Resultaten bei der Brut, etc.. Bspw. muß ein Rotmilan 10 bis 12 Schermäuse fangen, bis er auf einen Feldhamster kommt. Beim hin- und her fliegen zum Horst zur Fütterung der Jungen ist das energie-technisch sehr schlecht. Wenn er erst mal überhaupt 12 Schermäuse gefangen hat.
2. In den zwei Haupt-Schwerpunkte der Verbreitung des Rotmilans verschlechtert sich die Situation für ihn seit 15 Jahren drastisch:
a) Ost-Deutschland: sehr starke Veränderungen in der Landwirtschaft (intensiver Mono-Anbau) seit der Wende, mit stark verschlechterten Jagdmöglichkeiten und Beuteangebot
b) Spanien: Das traditionelle Überwinterungsgebiet vieler Rotmilane wird durch vermehrten illegalen Abschuß, veriegelten Mülldeponien, schnellste Beseitigung von Tierkörper-Kadavern und intensivierung der Landwirtschaft immer schlechter für den Rotmilan, sodaß die Bestände dort stark zurück gegangen sind.
Es gibt aber Möglichkeiten zu helfen.
Bspw. sorgen teilweise Landwirte mit Ihren Bewirtschaftungsarten (keine, wenige Pestizide, unregelmäßige Mahd, Stoppelacker länger stehen lassen, Grünstrreifen zwischen den Nutzpflanzen für Blumen und Kräuter, anlegen von Buntbrachen mit angrenzenden niedrig bewachsenen Flächen, Anlegen von Baumgruppen und Feldgehölzen im Feld drin, usw. für optimale Bedingungen für den Rotmilan (und andere Greife) selbst und für seine Beutetiere.
Diese Landwirte soll man unterstützen, sprich bei Ihnen kaufen.
Jäger nutzen das Flächenstill-Legungsprogramm der EU , (das vorschreibt, dass ein bestimmter Anteil von landwirtschaftl. Nutzflächen aus der Nutzung genommen werden sollen,) dazu, Wildäcker für die Wildtiere anzulegen. Das kann auch den Greifen zugute kommen.
Einfach mal bei der Jagdbehörde frage, ob man beim Anlegen/pflegen eiens Wildackers mithelfen kann.
Tschüss, Andreas