Papageihaltung ja oder nein ???

Diskutiere Papageihaltung ja oder nein ??? im Forum Kakadus im Bereich Papageien - Huhu zusammen, ich hätte mal an die Papageienhalter allgemein eine Frage. Es ist so, dass ich schon länger mit dem Gedanken spiele mir einen...
P

Phönix28

Guest
Huhu zusammen,

ich hätte mal an die Papageienhalter allgemein eine Frage. Es ist so, dass ich schon länger mit dem Gedanken spiele mir einen Papagei anzuschaffen (bzw. natürlich zwei). Bei der Art bin ich auch immer am wanken, wobei meine absolute Begeisterung den Kakadus gehört. Wobei die Rosakakdus da dann die Favoriten sind. Ich hab mich schon viel erkundigt und auch durchs Internet und Foren rauf und runter gelesen. Welches waren eure Entscheidungskriterien für DIE bestimmte Papageienart ? Oder haben sich die Vögel euch ausgesucht ? Mir gefallen Graupapageien und Amazonen ebenfalls... was sollte für mich da das wichtigste Kriterium sein ? Oder gibt es da große Unterschiede in der Haltung ?

Das war aber eigentlich gar nicht meine Frage. Ich hatte schon immer Vögel und habe nun auch in einer großen Voliere Gebirgsloris.
Wenn man sich so informiert,bekommt man immer mehr den Eindruck, als ob es "sinnvoller" wäre sich keinen Papagei anzuschaffen... ist dem wirklich so ? Es wird oft von Problemen berichtet die in der Pubertät auftreten können, ist das eine Ausnahme oder eher die Regel ? Sind Schreier und Rupfer wirklich so verbreitet ? Oder gibt es doch überwiegend die glücklichen und zufriedenen Papageienhalter, die nicht mit sooo schwerwiegenden Problemen zu tun haben ? Das es mal Probleme geben kann, ist mir schon klar.
Loris werden auch immer als so "problematisch" dargestellt... aber ich selber kann das nicht soooo negativ sehen, wie viele andere. Klar muss man wissen das sie flüssigen kot haben... aber auch das läßt sich meistern. Versteht ihr was ich meine ?

Wir sind nun in dem Alter wo wir uns halt gerne Papageien anschaffen möchten, so dass sie auch erstmal für lange Zeit ein gesichertes zu Hause haben und nicht als Wanderpokal enden.
Ich bin wirklich nicht empfindlich was Schmutz oder die Lautstärke der Geräusche angeht. Aber leben möchte ich natürlich auch noch... Wir wohnen zwar im eigenen Haus, dort lebt allerdings auch noch ein anderes Ehepaar... kann man denen von der Lautstärke her ein Papageienpaar überhaupt zumuten ?

Ist es also wirklich sooo schwer und anstrengend und problematisch Papgeien zu halten und damit glücklich zu sein, wie es mir durch das Lesen vorkommt ?

Es ist absolut nicht böse gemeint, aber die Frage beschäftigt mich wirklich, weil ich auch nicht unüberlegt Papageien in mein Leben holen möchte.

Ich freue mich schon jetzt über eure Antworten, Meinungen und Erfahrungen.

Schöne Grüße
Phönix
 
Hallo Phönix,
ich gehöre zwar zum Grauenforum, aber Du hast ja eventuell auch Graue im Hinterkopf! Daher schreibe ich Dir mal meine Meinung dazu:

Mit dem Wissen und der Erfahrung des Zusammenlebens mit 2 Graupapageien seit 3 Jahren ist für mich ganz klar:
ICH WÜRDE MIR NIE WIEDER PAPAGEIEN ANSCHAFFEN!

Unser Leben hat sich komplett umgestellt, die Tiere brauchen schon wirklich sehr viel Zeit und Zuwendung! Ich verbringe jeden Tag mindestens 3 Stunden mit Ihnen und muss in vielen Dingen ganz schön zurückstecken.
Aber das bin ich den Tieren schuldig, denn schließlich habe ich/wir sie uns ja angeschafft!

Wir leben momentan noch in einer Mietwohnung und man braucht schon wirklich tolerante Nachbarn, damit es keinen Ärger gibt! Zum Glück haben wir diese!

Der Käfig muss jeden Tag gereinigt werden, der Boden jeden Tag gewischt und beim Freiflug kann ich sie nicht aus den Augen lassen, da sie gern mal die Möbel zerlegen!

Sie brauchen eine hohe Luftfeuchtigkeit, viel Freiflug (unsere haben so ca. 4. Stunden pro Tag) und Abwechslung. Diese Tiere sind hochintelligent und sobald sie sich langweilen oder man sich nicht genügend mit ihnen beschäftigt, werden sie schnell mal zum Rupfern oder Schreiern!

Man sollte auch nie ein Tier allein halten, denn PAPAGEIEN SIND SCHWARMVÖGEL!

Für Tierarztbesuche (unsere haben leider Aspergillose) haben wir in den letzten 2 Jahren gut 600,- Euro bezahlt. Dazu kommen UV-Lampen, Luftbefeuchter, eine viel größerer Käfig und einige angefressene Möbel und Kleidungsstücke! Das macht auch so ca. 3000,- Euro aus!

Aber das allerschlimmste ist für mich/uns, dass wir ständig ein schlechtes Gewissen haben, weil wir diesen Tieren einfach nicht gerecht werden können.
Wenn wir mal ein paar Tage weniger Zeit für sie haben, dann werden sie agressiv und fangen an, an den Federn zu fressen. Bei dem momentan schönen Wetter würde ich auch gern nach Feierabend draussen auf dem Balkon sitzen, aber einer von uns ist dann drin und beschäftigt sich einige Stunden mit den Tieren. Sie schenken uns jeden Tag auf's neue ihr völliges Vertrauen und sind einfach klasse, aber trotzdem leben sie in einer Art Gefängnis in die Vögel, die in Freiheit jeden Tag 30 - 40 km fliegen einfach nicht gehören.
Wir haben einen Fehler gemacht mit der Anschaffung, werden unsere Grauen natürlich niemals abgeben und lieben sie wirklich sehr.

Wir ziehen jetzt sogar extra für sie um, um ihnen eine große Außenvoliere zu ermöglichen, damit sie auch mal im Freien ein Stückchen fliegen können und einfach etwas mehr Abwechslung im Leben haben.

Das war jetzt mal ein ganz ehrliches Statement, dass vielleicht nicht jeder lesen möchte, aber so sieht der Alltag mit Papageien aus!

Liebe Grüße
Kati

Jetzt hätte ich noch fast vergessen zu schreiben, dass ich es absolut klasse finde, welche Gedanken Du Dir im Vorfeld machst!
 
Kati,dem kann ich gar nicht zustimmen.
Ok,wenn man sich natürlich täglich 3 Std intensiv mit den Vögeln beschäftigt und sie so verwöhnt,dann wollen sie das täglich.Da sag ich mal ganz frech: selbst schuld.
Unsere spielen miteinander und wenn ich vorbei gehen,dann bekommen sie natürlich auch Aufmerksamkeit und ich spreche mit ihnen und sie bekommen auch immer ihre "Steicheleinheiten",eben ein neues Spielzeug,schnell eine leere Klorolle rein oder sonst was aber ich verbringe die Zeit mit den Dingen,die ich tun möchte.Ich bin nicht "Sklave" meiner Tiere.
Ich denke,da macht sich jeder seinen eigenen Stress.Unsere vier sind auch zahm und zutraulich aber sie brauchen uns nicht.Habe ich mal einen Tag weniger Zeit,dann ist das eben so und stört die Tiere nicht,weil sie es nicht erwarten.
So wie ich das hier oft lese,machen viele den Fehler und beschäftigen sich ausschließlich Stunden mit den Vögeln und nach einiger Zeit erwarten die Tiere das dann auch und zeigen das Verhalten,was du hier schreibst.
Ich vergleich das immer mit so Einzelkindern,wo Mutti sich immer zuhocken muß,sonst plärren sie rum,weil sie nie gelernt haben auch mal selber zu spielen.
Man kann sich das Leben auch unnötig schwer machen.:zwinker:
Ich habe kein schlechtes Gewissen,meinen Vögeln gegenüber.Klar könnte alles noch größer-weiter-länger sein aber ich kann das Leben meiner Vögel nicht mit dem Leben in der Natur vergleichen.Geboren wurden beide in Deutschland in einer kleinen Voliere und wenn ich davon ausgehe,dass sie bei einem anderen in Einzelhaltung auf 50x50 hätten leben können,dann geht es ihnen bei uns super gut.
Wir lernen ständig dazu und von daher sind wir in unserer Papageienhaltung sicher noch nicht am Ende angekommen,was die Unterbringung angeht.Da wächst man mit seinen Aufgaben und ändert ständig ,so wie der Geldbeutel es zuläßt.
Sie machen Dreck,ja,da darf man entweder nicht so pingelig sein oder man putzt gern.:D
Den Krach finde ich nun nicht so dramatisch.Die Grauen sind sehr melodisch und quasseln den ganzen Tag,was ich gut auch überhören kann und die Aras schreien recht wenig und nie ohne Grund.Das sehe ich nun wie bei unseren Hunden,die ja auch mal bellen müssen,wenn sie etwas hören.
Wir sind sehr glücklich mit unseren und wenn ich morgens von einem "Hallo?Telefon.......Essen fertig" geweckt werde,dann stehe ich schon mit einem Schmunzeln auf.Sie bereichern unser Leben und ich möchte sie nicht missen.
Klar haben wir auch Sorgen mit unserem Arahahn und auch schon an die 800eur an Untersuchungen und Medis in ihn gesteckt,aber das ist ja nicht die Norm.
Ich seh das ein bischen wie "Kinder anschaffen".Die könnte man auch an manchen Tagen verfluchen,sie kosten Geld und machen Dreck,bescheren einem so manche schlaflose Nacht und doch liebt man sie bedingungslos.
Was ginge einem verloren ohne sie!?
Und so ist es auch mit unseren Papageien.......der Spaß,die Liebe,die sie einem geben und die Freude,die sie bereiten,bereichern unser Leben.
Wir haben es nie bereut.
Allerdings würde ich heute Abgabetiere nehmen.Damals war mir nicht bewußt,wie viele es davon gibt.Wir hatten es uns auch nicht so ganz zugetraut,weil man ja immer von den vielen Problemen hört.Aber in einem Forum schreibt man nun einmal meist,wenn man Probleme hat und dadurch entsteht so ein Bild,als gäbe es nur "bekloppte,gerupfte,schwierige" Tiere.
Ich habe hier aber so viele kennengelernt,die einfach nur ihren Spaß an ihren Papageien haben und gar keine Probleme.Nur stehen diese "einfach nur schön" Geschichten selten in einem Forum.
Liebe Grüße,BEA
 
Hallo Pucki,
Deine Einwände kann ich gut verstehen, aber glaub mir es ist nicht so!
Ich finde gerade die Smileys nicht (ändere den geschriebenen Beitrag noch etwas), aber es ist alles ganz freundlich gemeint und ich lasse mich da auch gern belehren. Etwas mehr Zeit könnte mir nämlich nicht schaden!

Ich glaube nicht, dass unsere Tiere sonderlich verwöhnt sind, denn schließlich ist uns wichtig, dass sie sich untereinander verstehen und nicht in uns die Partner sehen. Aber beim Freiflug können wir sie nicht aus den Augen lassen. Das meine ich mit gut 3 Stunden intensiver Papageienbeschäftigung vielleicht hätte ich besser Beobachtung sagen sollen! Ich kann in dieser Zeit kaum etwas anderes erledigen, mmmh wir haben auch nicht gerade ängstliche Tiere. Sie hängen schnell an den Lampen, Jacken, sitzen auf Stühlen und schreddern diese.
Wenn wir sie nur mal 30 Minuten am Tag fliegen lassen würden, dann hätten wir auch viel mehr Zeit für andere Dinge, aber die Vögel brauchen nun mal viel Freiflug.
Anders sieht es aus wenn man ein Vogelzimmer hat. Da können die Tiere dann den ganzen Tag fliegen und es reicht, wenn man mal zwischendurch reingeht und sich etwas mit ihnen beschäftigt.
Wenn man aber nur eine Voliere im Wohnzimmer hat, dann sieht die Sache anders aus.
Wir wohnen in der 2. Etage und unsere Grauen haben vielleicht 2 mal am Tag eine Viertelstunde in der sie richtig laut sind. Ansonsten pfeiffen oder quatschen sie so vor sich hin.
Trotzdem hören unsere Mitbewohner sie ständig und ich höre sie auch wenn ich im Keller bin. Diese Geräuschkulisse mag nicht jeder und man muss da schon Glück mit seinen Mitbewohnern haben.
Mein Mann ist Freiberufler und es ist an manchen Tagen für ihn nicht möglich am Computer zu arbeiten, weil er sich nicht konzentrieren kann. Glückliche Geier pfeifen nun mal, was auch richtig ist, aber manch einer muss eben mehr Ruhe haben um zu arbeiten.

Ebenso habe ich auch keinen Putzfimmel, aber wenn ich ihnen frisches Obst gegeben habe, dann liegt mindestens die Hälfte davon hinterher vor dem Käfig auf dem Boden oder hängt an der Tapete. Irgendwann klebst Du am Boden fest oder trägst die Obstreste durch die ganze Wohnung!
Ich kenne auch einige Papageien von denen die Menschen sagen, dass sie kaum Arbeit machen! Allerdings sind die seit Jahren schon in ihrem Käfig und kommen nicht mehr raus. Das ist für mich keine optimale Tierhaltung.

Völlig einer Meinung bin ich mit Dir, dass Papageien mit ihrer Liebe, den verrückten Ideen, ihrer Intelligenz und noch vielem mehr unser Leben bereichern.
Aber irgendwie habe ich immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich sie ansehe und daher würde ich jedem davon abraten, der ihnen kein Vogelzimmer oder eine große Außenvoliere bieten kann.
Liebe Grüße
Kati
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Phönix,
erst einmal Herzlich Willkommen hier.Ich finde es auch super,das Du Dir vorab schon einige Gedanken machst :zustimm: .
Denke auch,man liest eher von den Problemen,da man über die "normalen" nicht sooo viel Stoff hat.Bitte nicht falsch verstehen,ich könnt auch Romane über meine schreiben,aber auf Dauer wär das für die Leser wohl nicht wirklich interessant:zwinker: .
Hm,über Dreck brauchen wir uns wohl nicht zu unterhalten,das kennste ja von Deinen Loris:D .
Tja und was die Lautstärke angeht,sie können schon heftig laut sein,kommt es drauf an wie tolerant man ist(oder besser die Nachbarn:+schimpf ).
Ich selbst habe 2 Abgabevögel,die sich auch prächtig verstehen,welche wirklich selten sehr laut werden.
Platz ist,denke ich, das A und O,je größer die Voli um so besser.
Und wenn Du schon ein harmonisches Paar bekommst,hast Du auch nicht die Ungewissheit,ob sie sich denn auch mal vertragen werden.
Und welche Art,die Entscheidung kann Dir keiner abnehmen.
Für mich kamen nur Kakadus in Frage,da mich diese schon seit meiner Kindheit faszinieren.
 
Meine sind ja auch draußen aber da wir auf der Voliere den "Spielplatz" gebaut haben und genau gegenüber noch eine Landefläche ist,wo sie sich gern aufhalten,habe ich die Probleme mit dem "ständig aufpassen" nicht.Natürlich muß ich auch planen und wenn ich noch einen Termin habe,dann kommen sie eben erst nach diesem raus,denn auf Kommando geht meine Jule nicht rein aber ich kann in Ruhe meinen Haushalt machen oder nebenan am PC sitzen.Ich höre ja ,wenn sie etwas anstellen (netterweise sagt Henry dann "na na na" und Jule "oh oh") und dann kann ich einschreiten.
Ich gebe viele frische Äste,wo sie zu tun haben und täglich etwas anderes zu Beknabbern.Baue ich aus Holzstücken und Klorollen,Kartons und Seilen.Braucht ja nicht lange zu halten.Obst wird versteckt,so dass sie damit beschäftigt sind.Nüsse kommen immer in schwer zugängliche Behälter.Da bleibt nicht viel Zeit für Möbel anfressen.Nun habe ich allerdings auch darauf geachtet,dass sie dort von Anfang an nicht landen durften.Lampen haben wir so angebracht,dass sie da nicht drauf landen können.Tische sind leer oder es liegen nur Zeitungen,die auch von ihnen "gelesen" werden dürfen.Holzbalken sind abgedeckt mit Schrankrückwänden und auf die freistehende Wand haben wir ein dickes Brett geschraubt.Alles nicht schön aber so brauchen wir uns nicht zu ärgern.So ein Brett ist schnell ersetzt,eine Wand immer wieder neu verputzen ist dagegen lästig.:D
Wenn man seine Tiere mit im Wohnzimmer hat,dann muß man es mehr nach den Bedürfnissen einrichten,die die Vögel haben.So sitzen wir ab 20 Uhr auch nicht mehr im Wohnzimmer ,sondern haben uns in einem anderen Zimmer eine Ecke eingerichtet.......ist eben Schlafenszeit der Geier.:~
Kompromisse muß man eingehen und wir haben viele Freunde,die uns einfach für bekloppt halten und so nicht leben möchten.
Liebe Grüße,BEA
 
Hallo,
also ich kann Pucki nur aus tiefstem Herzen zustimmen!! Eigentlich ist schon fast alles gesagt, deshalb möchte ich nur einen Grundgedanken hinzufügen:
Egal welches Tier man sich anschafft, man muss einfach vorher überlegen, dass diese Anschaffung Verantwortung voraussetzt, freie Zeit und auch Geld. Beispiel Hund: Hundesteuer, Versicherung, Futter, täglich mehrfach Spaziergang, Dreck in der Wohnung (Hundehaare,...),....
Und genau so ist es bei jedem anderen Tier auch! Über die Freude, die wir durch die Tiere zurückbekommen, wird, wie gesagt, wenig geschrieben. Die meisten wollen hier Antworten auf Fragen und Hilfestellung bei Problemen, deshalb liest es sich vielleicht für einen "Neuen" vielleicht so, als gäbe es irrsinnig viele Probleme mit Papageien!
Ich kann nur sagen: Ich würde die Entscheidung, mit Papageien zu leben, jeder Zeit wieder so treffen - aber wenn unser Hund mal das Zeitliche segnet, kommt mir kein Hund mehr ins Haus! Und wenn unsere Pferde sterben, werde ich auch kein Pferd mehr kaufen!
LG
Susanne
 
Ich muß ehrlich gestehen, dass ich Katis Posting gut und richtig finde, es war nach einer ehrlichen Meinung gefragt und es spiegelt ihre persönliche Erfahrung wieder. Ich gebe auch in manchen Dingen ihr uneingeschränkt Recht. Das Leben ändert sich völlig. Wir sind seit 7 Jahren nicht mehr in Urlaub gefahren, Papageien jeder Art sind teuer im Unterhalt und man kann nur hoffen und beten, tolerante Nachbarn zu haben und dass diese hoffentlich nicht irgendwann wegziehen. Desweiteren bekommen gerade Papageien, sei es Aras, Kakadus, Graue oder Amazonen sehr oft heimtückische gemeine Krankheiten, die oftmals nicht mehr in den Griff zu bekommen sind, bestes Beispiel Aspergillose, jeder zweite Papagei leidet in Deutschland mittlerweile daran, auch für mich ein Indiz, dass sie eigentlich genaugenommen nicht in unsere klimatischen Verhältnisse passen.
Auch mir wird bewußt, dass man Papageien, ich habe 4 Orangehaubenkakadus, eigentlich nie genug Platz anbieten kann. Es fängt oftmals mit dem klassischen Montanakäfig an, man ist total stolz, wie groß dieser Käfig ist, nach einem Jahr stellt man fest, eigentlich ist eine Zimmervoliere besser, oder wenn es geht, dann vielleicht doch ein Vogelzimmer. Hat man das Vogelzimmer, grübelt man als nächstes irgendwann über eine AV nach. Ist dann wieder stolz, wenn man sie errichtet hat und die Geier fröhlich pfeifend drinnen herumturnen sieht. Wenn man dann sieht, dass selbst solche grosse Strecken mit 4-5 Flügelschlägen bewältigt werden, kommt man wieder ins Grübeln.
Ganz früher hatte ich Beos (im übrigen auch sehr faszinierende und intelligente Vögel) und ein Beo ist mir nach über 10 Jahren Volierenhaltung entwischt. Nach 2 Minuten war dieser Vogel, der 10 Jahre nur die Volierenstrecke kannte, nur noch als schwarzer fröhlicher kleiner Punkt am Himmel zu sehen, der elegant seine Kreise zog. Da kam ich mir das erste Mal richtig klein vor und ich schämte mich wirklich, diesem stolz kreisenden Beo all die Jahre nur diese Voliere angeboten zu haben.
Bitte verstehe mich nicht falsch, Papageien, ich finde besonders Kakadus, haben einen enormen Charme, das Leben wird nicht langweilig mit ihnen und sie fordern Dich jeden Tag aufs Neue, wenn Du Glück hast, ein Leben lang, 40 Jahre oder länger. Aber sie krempeln auch Dein Leben nach und nach um, glaube es mir, auch Deinen Freundes- und Bekanntenkreis. Überlegt in Ruhe, wägt das Für und Wider ab. Gerade bei Kakadus muss man sich auch im KLaren sein, dass sich Kakadus eine Bezugsperson in der Familie aussuchen und es in einer Katastrophe enden kann, nicht muß, wenn diese Person nicht mehr da ist (Krankheit, Tod oder Trennung) Lesenswert ist hierzu mal der Thread "Wesensänderung": http://www.vogelforen.de/showthread.php?t=134255
Wenn ihr noch Fragen habt, immerzu, ein Papagei, pardon, es sollten schon gerne zwei sein, ist wirklich eine Anschaffung fürs Leben.

PS: Trotzdem würde ich meine um alles in der Welt nicht mehr hergeben wollen :zwinker:
 
Ich finde hier gerade eine Antwort schöner als die andere, und stelle fest, dass ich eben von jedem was in mir selbst entdecke. Aber grundsätzlich kann ich sagen: Ich würde immer wieder Papageien anschaffen!
Ich fing auch an mit einer Amazone, die über eien Zeitungsannonce zu mir kam. Dann ein Partner, dann fragte die erste Vorbesitzerin, ob ich nicht evtl. eine weitere aufnehmen würde...Na ja und so weiter eben. Zuerst hatte ich natürlich auch nen Minikäfig, dann stolze Montanabesitzerin....Inzwischen leben sie alle in Innen/Außenvolieren (die mir aber natürlich zu klein sind...). Zwar habe ich manchmal sehnsucht nach dem engen Zusammenleben mit den süßen, denn es ist einfach herrlich, wenn jeder mit seiner "Macke" den Alltag versüßt. Allerdings ist es mit den Volis eine enorme Erleichtreung für mich und meine Familie, die denn doch manchmal genervt war, vom Lärm, dem Dreck oder dem ewigen Aufpassen müssen. Die Vögel haben einfach mehr Freiräume in den Volis und sind in Gesellschaft, können immer mal auch alleine gelassen werden. In Urlaub können wir auch fahren, weil immer jemand da ist, der sie versorgt.
ABER...Das ist eben alles nicht immer selbstverständlich. Glück muss man eben echt auch ein bisschen haben, um sich alles so zu machen, wie es am besten passt. Unter gewissen Umständen würde ich also auch keine Papageien mehr haben wollen, aber so wie ich es hier habe, ist alles paletti. Da muss also jeder sehen und selbst entscheiden, wie es laufen kann und soll.
Eine Bereicherung sind Tiere aber alle mal!:zustimm:
 
Jetzt hatte ich gerade soviel geschrieben und dann ist der Rechner abgestürzt. Ich melde mich später nochmal bei Euch!
LG
Kati
 
Huhu zusammen,

ich möchte mich erstmal herzlich bei euch für eure ausführlichen und ehrlichen Meinungen und Erfahrungen bedanken! Genau das brauche ich, um dann eine richtige Entscheidung zu treffen.
Es ist ja nicht so das ich ein Tierhalterneuling bin.
Ist nun vielleicht ein blödes Beispiel, aber wenn man eine Katze hält, dann passiert es auch, dass diese die Möbel zerkratzt, an die Tapete geht... man kann nicht mehr alle Pflanzen stehen lassen... sie hauen gerne mal was vom Tisch, wenn sie keine Freigänger sind muss man auf offen stehende Fenster und Türen achten... etc. Aber das wird nie als soooo dramatisch angesehen und ich selber finde es auch alles andere als schlimm.
Da dann aber bei der Papageinhaltung wirklich so extrem berichtet wird, macht es mir dann schon "Angst", dass ich die Problematik vielleicht unterschätze.
Die Tiere die ich hatte und auch immer noch habe, haben alle mein Leben verändert und beeinflußt, haben Dinge verschmutzt oder zerstört, aber ich habe es nie als schlimm empfunden.
Trotzdem wege ich nun immer das für und wieder ab, da es eine neue Verantwortung bedeutet, der ich dann auch gewachsen sein möchte.
Kein Tier der Welt soll durch meine Unwissenheit leiden.
Durch die Beiträge einiger von euch, bin ich aber doch davon überzeugt, dass es ein wagbarer Schritt ist.

Schöne Grüße
Phönix
 
Hallo Phönix,
jetzt brauch ja gar nicht mehr soviel zu schreiben, denn Deine Entscheidung ist ja schon gefallen. :zwinker:
Erwähnen möchte ich aber noch dringend, dass es Papageien sehr wahrscheinlich ist, dass sie sich eine Bezugsperson aussuchen. Die muss dann meistens für alles herhalten, während der andere eventuell noch nicht mal mit ihnen spielen kann.
In unserem Fall hat es mich getroffen und ich bin dazu noch diejenige, die sowieso noch am meisten um die Ohren hat!
Wir hatten auch immer Hunde oder Katzen und natürlich verändert jedes Tier das eigene Leben und das muss einem auch bewußt sein, sonst sollte man sich kein Tier anschaffen.
Aber das Zusammenleben mit Papageien habe ich mir tatsächlich nicht ganz so arbeitsreich vorgestellt!

Wie auch immer, ich bin jedenfalls sicher, dass Deine zukünftigen neuen Hausgenossen es bei Dir/Euch sehr gut haben werden. Nicht jeder möchte auch die andere Seite hören und informiert sich im Vorfeld so gut.

Und all den anderen Mitschreibern/-innen möchte ich sagen, dass ich es sehr gut fand, dass hier jeder ganz neutral seine eigene Meinung schreiben konnte ohne direkt angegriffen zu werden. Es war sehr angenehm hier bei Euch im Kakaduforum!:beifall:

Liebe Grüße und einen schönen Abend
Kati, deren Geier gerade auf dem Balkon die Sonne genießen und die Leute vorm Haus anquatschen!
 
Eigentlich ist ja alles gesagt worden, was ich auch so sagen würde.

Was ich aber nochmals herrausheben möchte, das man sich evtl. doch für Abgabevögel entscheiden sollte, von denen es leider viel zu viele gibt.
Und je mehr Vögel bei Züchtern gekauft werden, umso mehr Vögel werden nachgezüchtet und landen letzendlich doch wieder als Wanderpokal irgendwo.

Wir haben selber inzwischen 4 Abgabe-Kakadus die sich auch alle zusammen in einem Vogelzimmer verstehen. Es ist aber oftmals nicht einfach mit den Eigenheiten eines Abgabevogels zurecht zu kommen, aber auch ein junger Vogel vom Züchter hat so seine "Macken", und meist sind es dann noch Handaufzuchten, die eigentlich immer eine "Macke" haben.

Wir haben uns nach dem Tod unseres ersten Kakadus, den wir über 30 Jahre lang hatten und mit dem ich aufgewachsen bin, nach langen Überlegungen wieder ganz bewußt für Kakadus entschieden, wobei für mich eben nur noch Abgabevögel in Frage kamen. Viele halten uns für verrückt, wahrscheinlich sind wir es auch....:zwinker:

Schön, das du dir auch so viele Gedanken vor der Anschaffung machst!!!

Daniela
 
So sehe ich die Kakadus am liebsten

G'day Mates!
Schaut Euch mal das Bild an, ist so etwas nicht schön?
 

Anhänge

  • 8173492.jpg
    8173492.jpg
    37,3 KB · Aufrufe: 53
  • Banks auf Busch.jpg
    Banks auf Busch.jpg
    46,7 KB · Aufrufe: 55
Thema: Papageihaltung ja oder nein ???

Ähnliche Themen

N
Antworten
6
Aufrufe
401
Gast 20000
Gast 20000
M
Antworten
1
Aufrufe
439
Gast 20000
Gast 20000
S
Antworten
3
Aufrufe
835
SamantaJosefine
SamantaJosefine
H
Antworten
8
Aufrufe
1.757
esth3009
esth3009
Zurück
Oben