Rätselhafte Erkrankung, Epilepsie?

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Luise

Guest
Hallo,

ich habe ein Problem mit einem meiner Sittiche (ca. 4 Jahre alt):
Es begann Montag früher Abend mit schwallartigem Hochwürgen von Körnern und zeitweisem Verlust der Kontrolle über die linke Kralle (ruderte in der Luft).
Wegen Verdacht auf Kropfentzündung habe ich ihn getrennt, das Futter für ein paar Stunden entzogen und Kamillentee gegeben. Wurde auch besser.
DIE war ich in einer Vogelklinik, außer dass der Vogel relativ dünn ist, konnte nichts festgestellt werden, mit Antibiotika sollte ich eine eventuelle bakt. Infektion bekämpfen.
DO hockte der Vogel auf dem Boden des Käfigs, zitterte, japste und wirkte extrem geschwächt (hatte aber die Tage zuvor normal gefressen und verdaut). Ich mit dem Vogel zum normalen TA, weil ich dachte, hier kann man nur Leiden verkürzen. Beim TA war der Vogel quasi quicklebendig, hat ihn ordentlich gehackt, alle Reflexe normal (auch die Kralle), nach eingehender Untersuchung wurde Cortison gespritzt.
Heute, SA, ist es seit 17 Uhr so: Vogel putzmunter, klettert im Käfig herum, frisst, trinkt, dann plumpst er mit den Füßen zuerst auf den Boden (ist nicht hoch, weil Krankenkäfig), das gesamte Hinterteil ist nach links im 90-Grad-Winkel abgeknickt (!), der Vogel läuft im Kreis (links herum), wirkt nicht direkt verwirrt, aber sehr geschwächt und krank, fünf Minuten später klettert er die Wand hoch und spielt mit seinem Spiegel oder frisst, dann wirkt er etwas vorsichtig, aber nicht todkrank, ist nicht aufgeplustert und ansprechbar, zwei Stunden später wieder das Gleiche von vorn. Wenn ich ihn auf den Finger nehme, fühlt man, dass der Körper leicht krampft.
Kann das so was wie Epilepsie sein? Oder eine Unverträglichkeit mit dem Antibiotikum?
Rotlicht, ja oder nein? Vor Montag ist hier kein TA und schon gar keiner der sich mit Vögeln auskennt, zu bekommen, darum frage ich, ob hier vielleicht jemand einen Tipp hat. BTW Bleiband oder sonst irgendetwas giftiges gibt's in dem Zimmer nicht. Habe es unter diesem Gesichtspunkt wieder und wieder studiert.

Mit freundlichen Grüßen

Luise
 
Hallo Luise

Ich habe Deinen Beitrag mal zu den Vogelkrankheiten verschoben, da dort die Experten für Krankheiten eher was zu schreiben können.
 
ohne genaue Diagnose ist das echt schwer

Hallo Luise :0-

Tja, wie gesagt, ohne Diagnose ist da schwer zu behandeln.
Wenn Du aber den Eindruck hast, dass es sich um Krämpfe, Anfälle oder gar Epilepsie handelt, dann würde ich ganz dringend von der Rotlichtlampe abraten.

Natürlich muss der Vogel zugluftfrei stehen, das gilt ja auch für gesunde Geierlein.

Wenn das bei Deinem Sittich ne Nervengeschichte mit Krämpfen ist, dann würde ich auf jeden Fall ausreichend Vitamine verabreichen, besonders der gesamte Vitamin-B-Komplex ist da sehr wichtig.

Ich drücke Dir und Deinem Sittich die Daumen und die Krallen natürlich auch, dass der Kleine wieder ganz gesund wird.
 
Hallo Luise,

wurde der Kleine in der Vogelklinik auf folgende Erkrankungen untersucht? Es gibt noch mehrere Gründe für diese Symptome.

- einen Schlaganfall
- Herzrhythmusstörungen
- eine Lebererkrankung durch tumoröses Geschehen
- einen Gehirntumor

Das Erbrechen muss also nicht eine bakterielle Erkrankung, sondern kann durchaus eine Begleiterscheinung durch die sich ergebende Kreislaufinsuffizienz bei einem Schlaganfall - vielleicht verursacht durch Blutgerinnungsstörungen bei der Lebererkrankung oder einem Tumor - sein.

Man sollte bei allen diesen Erkrankungen Rotlicht vermeiden, da sich dadurch die Herzfrequenz erhöht und neue Kollapse entstehen könnten. Sollte der Vogel plustern, reicht eine Stehlampe in der Nähe des Käfigs mit normaler Lichtquelle als Wärmespender aus. Der Vogel kann diese dann nach Bedarf aufsuchen.

Ich wünsche dem Kleinen alles Gute und drücke die Daumen, dass die Ursache schnell gefunden wird!
 
Hallo Petra


Möglich wäre auch , das Dein Sittich an der Dreherkrankheit
erkrankt ist .Lass bei einem TA bitte schnell einen Abstrich vom Kropf und der Kloacke machen . Lies doch bitte hier
 
Hallo nochmal,

erst einmal vielen Dank für die Tipps. Was genau in der Vogelklinik und vom TA untersucht wurde, kann ich nicht sagen, aber es war sehr gründlich inklusive Kropfabstrich, in die Augen leuchten und Abtasten.
Schlaganfall/ Nervenleiden war auch der Tipp vom normalen TA und nach der Cortison-Spritze wurde es ja auch für zwei Tage richtig gut.
Das mit der Dreherkrankheit ist ein guter Tipp, davon habe ich noch nie gehört und diese Krankheit ist auch nicht in meinem Vogelkrankheiten-Buch aufgeführt. Wenn der Vogel morgen noch da ist, werde ich das beim TA ansprechen.

Dieses auf den Käfig-Boden plumpsen hat übrigens heute Nacht so um zwei aufgehört, dann wurde ziemlich unzivilisiert das Futter ausgeräumt und zornig am Käfiggitter gerappelt, bin dann schlafen gegangen. Heute ist sie noch gar nicht auf den Käfig-Boden geplumpst, sitzt ruhig bei Futter und Wasser, und man spürt auch nicht mehr das Vibrieren, wenn man sie auf den Finger nimmt.
Sie wirkt nur ein bisschen erschöpft, was auch an dem Antibiotikum liegen kann, aber das kann ich ja heute Abend absetzen.
Vielen Dank noch mal.

Mit freundlichen Grüßen

Luise
 
Hallo Luise

Das Antibiotikum solltest Du nicht so schnell absetzen.
Es könnten sich Resistenzen bilden und dann greift so was später nicht mehr.
Was ich nicht so gut finde ist die Cortisonbehandlung. Diese ist bei Vögeln immer eine Sache auf Messers Schneide. Cortison kann sehr schnell tödlich wirken. Das sollte man nur bei akuter Lebensgefahr einsetzen und auch nur wenn wirklich absolut nichts anderes mehr möglich ist.
 
Hallo Alfred,

vielen Dank für die Hinweise auf Antibiotikum/Cortison. Ich denke allerdings, der TA hat mit dem Cortison schon richtig gehandelt, denn was gibt es lebensbedrohlicheres, als wenn der Vogel japsend, breitbeinig und schwach auf dem Käfigboden hockt?!

Nun ist es so gewesen, dass der Vogel seit SO trotz aller Bemühungen gar nichts mehr zu sich genommen hat, war also egal mit dem Antibiotikum (das war im Wasser).
Heute war ich beim TA, dem Vogel ging es so schlecht, dass ich ihn schweren Herzens habe einschläfern lassen.
Der TA tippte nach der Schilderung von SA Abend und nach nochmaliger genauer Begutachtung und einer Art 'Schwenk-Test' auch auf Dreherkrankheit, wobei er meinte, die wird nur durch Wildvögel übertragen. Sehr rätselhaft.
Wie auch immer: Da die Dreher-Krankheit ansteckend ist, werde ich Morgen mit Nummer zwei in die Vogelklinik fahren und testen lassen (wenn die so etwas bei Wellensittichen machen, die sind eigentlich auf Tauben spezialisiert).
Vielen Dank aber noch mal an alle für die Hilfe.

Viele Grüße

Luise
 
Thema: Rätselhafte Erkrankung, Epilepsie?
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