Hallo!
Ich habe bis letztes Jahr Rotkappensittiche gehalten und auch erfolgreich nachgezogen. Das erste Paar, was ´99 in meinen Bestand einzog hatte gleich im ersten Jahr 2 Jungtiere auf die Stange bekommen, in den nachfolgenden Jahren immer so zwischen 2 und 4. Dieses Paar war auch ideal als Ammen, da sie selbst Kragensittiche groß zogen. Leider waren beide so scheu, dass man sie beim herantreten nur noch durchs Einflugloch der
Volierenanlage sehen konnte. Die Jungen hielt ich nach der Futterfestigkeit stets mit Ziegen-, Kragen- und/oder Pflaumenkopfsittichen zusammen, die ihnen die Scheu nahmen. Ein Zuchtfreund sagte mir einmal, dass er keine Rotkappen kenne, die so zutraulich sind und waren wie meine! Wenn man die Jungvögel früh genug von den scheuen Alten trennt(natürlich nur, wenn sie futterfest sind) und sie mit zahmen Vögeln vergesellschaftet, gibt sich dies. So sind zumindest meine Erfahrungen. Ein Zuchtkollege, der von mir blutsfremde 1,1 erstand, vergesellschaftete die beiden vorübergehend (bis zur kommenden Brutperiode) mit Nymphen- und Wellensittichen und hatten später eine Fluchtdistanz von einen Meter!
Zur Brutzeit ist es unumgänglich, die Tiere paarweise unterzubringen, da sie unglaublich agressiv sind. Wie eigentlich die meisten Sittiche und Papageien.
Sie lieben frisches Obst und Gemüse-"schweinsen" aber ziemlich rum. In meinen Holzvolieren machten sie kaum Schaden, da immer Zweige, ob in frischer oder morscher Form ausreichend zur Verfügung standen.
Es ist kein Problem mehrere Paare in einer Anlage zu halten, nur nicht unmittelbar in der Nachbarvoliere, da die Hähne sonst nur am Draht kleben. Die Balz ist wirklich sehenswert, sowie die Alten nicht all zu scheu sind.
Meine anderen Paare waren ebenfalls erfolgreich. Ein Jungpaar stellte ich mir blutsfremd aus meinen beiden anderen zusammen. Das war ein absolutes Vorzeigepaar, die keinerlei Scheu zeigten, die selbst bei Besuch fremder Personen auf der fordersten Sitzstange unbeeindruckt saßen, wo sich die Altpaare schon längst ins Schutzhaus verzogen.
Fütterung ist einfach. Zur Brutzeit gab ich dann zusätzlich zum Keim-, Grünfutter, Obst auch Drohnenbrut, die an die Jungen weitergegeben wurde! Tierische Kost scheint wichtig und von Bedeutung bei der Aufzucht von großen und gesunden Vögeln zu sein.
Ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen!
Sascha