Ionisatoren sind üblicherweise Geräte zur teilweisen Ionisierung von Luft. Wird diese ionisierte Luft auf Oberflächen geblasen, kann man Materialien auf- bzw. entladen. Die entstehenden freien Radikale fördern chemische Abbauprozesse (Geruchsbeseitigung, Desinfektion).
Ionisatoren arbeiten entweder mit Hochspannung von einigen tausend Volt und einer Koronaentladung an Spitzen oder sie enthalten Quellen ionisierender Strahlung (Ultraviolettstrahler, radioaktive Isotope). Die erreichbaren Ströme betragen meist etwa 1 µA, das entspricht einigen Milliarden Ionen pro Sekunde.
Ionisierung zur Initiierung chemischer Reaktionen
„Luftreiniger“ Geräte zur Ionisierung der Raumluft arbeiten mit Koronaentladungen. Sie reinigen die Umgebungsluft in geringem Maß, da sich die Ionen an Staubteilchen binden und diese dann an die Wand gezogen werden, wo der Staub hängen bleibt. Nach einigen Monaten sind die Wände in der Nähe der Ionisationsquelle deutlich verschmutzt. Großtechnisch wird dieses Verfahren mit deutlich stärkeren Sprühquellen in Elektrofiltern bei Kohlekraftwerken verwendet.
Die Hersteller werben auch damit, dass die Geräte elektrostatische Ladungen auf nichtleitenden Oberflächen abbauen, Gerüche neutralisieren und Staubpartikel sowie Bakterien aus der Atemluft entfernen würden. Angeblich fühlen sich vor allem ältere Leute in ionisierter Luft besser.
Die Geräte erzeugen negative geladene Ionen (Anionen), während abgestandene Raumluft vor allem positiv geladene Ionen (Kationen) enthält. Die Hersteller argumentieren, dass die Luft umso reiner sei, je mehr Anionen darin enthalten seien. In der Natur wäre dies vor allem im Gebirge, in Wäldern und in unmittelbarer Nähe von Wasserfällen der Fall. Weil Schadstoffe, Bakterien und Allergene positiv geladen sind, würden die durch Ionisation erzeugten Anionen diese anziehen. Dadurch entstünden schwerere Moleküle oder Cluster, die zu Boden sinken und nicht mehr eingeatmet werden könnten.
Die besondere Wirksamkeit von Anionen ist bisher wissenschaftlich nicht nachgewiesen und wird kontrovers diskutiert.
Die Ionisierung mit einem Raumluft-Ionisator kann jedoch elektrostatische Ladungen abbauen und auch chemische Reaktionen (Abbau) geruchsbildender Gase und Aerosole auslösen. Auch eine desinfizierende Wirkung ist nahe liegend, da entstehende freie Radikale und die innerhalb des Gerätes auftretende Ultraviolettstrahlung antibakteriell wirkt.
Inwieweit der mögliche Nutzen einer Raumluft-Ionisation den Schaden durch das entstehende Ozon, die chemischen Abbauprodukte und freien Radikale aufwiegt, ist fraglich.