Hallo Alfred,
Alfred Klein schrieb:
Dazu muß ich sagen daß in einer kürzlich im TV vorgestellten breit angelegten Studie die Wirkung von Phytotherapie bestätigt wurde.
Ich hab nie bestritten, daß Phytotherapie wirksam sein kann. Ich wollte nur dem weitverbreiteten Mißverständnis entgegenwirken, alles sei das gleiche ("Naturheilkunde").
Alfred Klein schrieb:
Eine Wirkung von Homöopathie konnte man nicht verifizieren.Daher stehe ich der Sache immer noch sehr skeptisch gegenüber.
Auch Irrtum, da gibt es unterdessen eine ganze Menge. Ich kann und werde hier im Forum aber nicht diese Diskussion (richtiges Studiendesign pp.) führen, zumal es mir ziemlich egal ist, wer von der Wirksamkeit der Homöopathie überzeugt ist und wer nicht. Ich habe ja schon oft gesagt: Ich bin Therapeut und kein Missionar. Mir reicht es, wenn ich meinen Patienten helfen kann. Ich muß nicht jeden "Zweifler" und Homöopathie-Skeptiker "bekehren". Deshalb wirst Du vielleicht verstehen, daß ich - und das hat nichts mit Dir zu tun - diese Art Diskussionen leid bin, ich habe einfach keine Zeit dafür - sie würde für meine eigene Fortbildung und für meine Patienten fehlen.
Obwohl das nicht die Qualität einer wissenschaftlichen Studie hat - mir reichen meine Gästebucheinträge, um zu wissen, daß ich auf dem richtigen Weg bin.
Alfred Klein schrieb:
Vor allem die Anamneseerhebung ist für mich fauler Zauber.
Auch das kann ich nicht ändern, und es ist mir auch egal. Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder Du beschäftigst Dich mal inhaltlich damit - wenn Du das willst, kann ich Dir gute Literatur empfehlen. Dann wirst Du erkennen, daß die Anamneseerhebung kein "fauler Zauber", sondern der Schlüssel zu einer wissenschaftlichen, auf die Naturgesetze gegründeten Heilweise ist. Oder Du läßt es sein und beschäftigst Dich nicht damit - dann wirst Du in Deinen Vorurteilen und Irrtümern verharren.
Alfred Klein schrieb:
Übrigens, warum wird bei der Homöopathie immer in Hunderterschritten potenziert?
Ich weiß daß Hahnemann das so festgelegt hat, frage mich jedoch ernsthaft warum.
Wäre es in 50er- Schritten oder 77,89er-Schritten nicht auch als eine Möglichkeit gewesen?
Warum also im Dezimalsystem? Wäre Hahnemann ein alter Ägypter gewesen hätte er sicherlich im Duodezimalsystem potenziert.
Zuerst mal: Das stimmt nicht.
Es sind nämlich in der Homöopathie 3 Sorten von Potenzen gebräuchlich: D-Potenzen (in Zehnerschritten potenziert); C-Potenzen (in Hunderterschritten potenziert) und LM- oder Q-Potenzen (in 50000er-Schritten potenziert). Letztere Methode entdeckte Hahnemann im Alter und empfahl sie in der letzten Auflage des Organon las besonders mild und dennoch wirksam.
Auf Deine letzte Frage gehe ich trotzdem ausführlicher ein, weil Du dazu - im Gegensatz zu den anderen - nichts in den homöopathischen Büchern findest.
Ich gebe Dir zunächst Recht, daß erstmal überhaupt nichts dagegen späche, in beliebigen anderen Schritten zu potenzieren (z.B. 12er oder 15,5er oder 200er oder meinetwegen auch beliebiger anderer). Die Wirksamkeit der homöopathischen Arzneien würde dadurch nicht beeinträchtigt werden, sofern das Potenzieren (Verdünnen und Verschütteln) fachgerecht nach den Vorschriften des homöopathischen Arzneibuchs erfolgte. Denn es steckt keine Zahlemnmystik dahinter, sondern in der Tat "nur" Konvention. Diese Konvention ist aber sinnvoll, weil sonst keine Potenz mit einer anderen vergleichbar wäre. Das ist alles. Es spricht auch nichts dagegen (außer Konvention und Bedürfnissen der Praxis) statt des metrischen Systems in beliebigen anderen Systemen zu rechnen und zu messen. Die Briten haben es bei ihrem Geld bis vor kurzem getan, die Römer und Ägypter erwähntest Du schon. Nur - die Briten haben sich dem allgemein gebräuchlichen metrischen System angepaßt, weil es im internationanlen Austausch praktischer ist. Du mißt ja Entfernungen auch nicht in Fuß, Ellen und Meilen (sächsische Landmeile? Englische Seemeile? 1000 andere Meilen?), obwohl sich damit auch gut messen ließe und in der Vergangenheit auch gemessen worden ist. Und da ich keine Lust habe, meine Mittel selbst zu potenzieren und überdies vergleichen und von den Erfahrungen anderer Homöopathen profitieren will, halte ich mich an die 3 "klassischen" Potenzreihen, die jeder Homöopath auf der Welt kennt. Nicht, weil anderes nicht wirken würde, sondern, weil es sehr, sehr unpraktisch wäre, wenn jeder seine eigenen Potenzreihen benutzt. Der Sinn von Konventionen (Maß-und Gewichtssysteme, technische Normen etc.) ist doch, die Welt einfacher, vergleichbarer und übersichtlicher zu gestalten. Ich bau mir ja auch im Haus kein Individualstromnetz mit 183 oder 347 Volt, obwohl sicher alles fuktionoieren würde, wenn man alle Geräte entsprechend anpaßt und umbaut. Für dieses Argument wirst Du als Techniker bestimmt Verständnis aufbringen. Die 220 ist keine magische Zahl, aber sie hat sich bewährt und durchgesetzt. So einfach ist das. Das ist alles.
Liebe Grüße,
Thomas