Moin,
in neuer Frische geht es heute in die nächste Forecast-Runde.
Mitteleuropa befindet sich nachwievor unter dem Einfluss hohen Luftdrucks. Das Hochdruckgebiet, von dem ich aktuell spreche, befindet sich in diesen Stunden mit seinem Kern mehrere hundert Kilometer nördlich der Doggerbank ( Nordsee). Skandinavien liegt unter dem Einfluss tiefen Luftdrucks über Karelien. Hierbei entsteht eine nördliche Luftströmung ( Höhenströmung) in Mitteleuropa, wobei wieder trockenkalte Luftmasen advehiert werden. Man unterscheidet zwischen Höhenströmung und Bodenströmung. Beide müssen nicht in die gleiche Richtung gehen, das merken wir aktuell, da eine kleine Störung in Form einer abgeschwächten Katakaltfront ( Form einer Kaltfront) auf Deutschland zugreifen kann. Dies hat eine Winddrehung auf West zur Folge, nicht aber eine Änderung der Großwetterlage, wie ich es schon im Post bezogen auf " Kanadagans" erläuterte.
Die derzeitige Großwetterlage zur visuellen Verdeutlichung:
http://www2.wetter3.de/Archiv/GFS/2011030512_1.gif
Dieses Hochdruckgebiet neigt dazu, sich in den nächsten Tagen mehr und mehr gen. Osteuropa zu verlagern. Damit macht es atlantischen Tiefausläufern den Weg wieer frei.
Die trockenkalte Witterung bleibt es noch bis in die kommende Woche hinein erhalten... danach wird es tendenziell milder und unbeständiger. Wie seit einigen Tagen in den Modelläufen dargestellt wird, könnte die Lage in einer zyklonalen Nordwestlage enden. ( zyklonal= tiefdruckgeprägt, antizyklonal= hochdruckgeprägt). Bei jeder Großwetterlage unterscheidet man zwischen einer antizyklonalen und einer zyklonalen.
Da die Berechnungen von den Kontrollläufen bestätigt werden, kann man das Eintreten einer solchen Nordwestlage bereits nun als sicher einstufen, Unsicherheiten bestehen jedoch hinsichtlich der Ausprägung.
Doch, was bedeutet eine Nordwestlage in Mitteleuropa?
- maritime Polarluft -> nasskalt im Tiefland ( Schneeschauer, Graupelschauer oder auch Schneeregen), dank der Höhenkaltluft und der Labilisierung der Luftmasse ( labilisieren= gewitteranfälliger) treten auch Wintergewitter auf.
Bei einer derartigen Wetterlage wird einem nicht langweilig und sie ist in jedem Fall von Turbulenz gezeichnet.
Der Hauptprotagonist in dieser mgl. Nordwestlage wird ein kräftiges Tiefdruckgebiet, welches am Freitag gezeigt wird, sein. Es wird dank der maritimen Polarluft für kräftige Schneeschauer bis in das Tiefland sorgen. Das, was ich seit einiger Zeit immer wieder prognostiziert hatte, tritt also ein: ein letztes Spätwinteraufbäumen steht uns bevor.
In den Modellsimulationen ist der Frühling, wie wir ihn kennen, leider immer noch nicht in greifbarer Nähe, aber ich bin zuversichtlich, dass sich nach der Nordwestlage etwas dahingehend umstellen kann. Damit dies gelingt, müssen wir über Westeuropa tiefen Luftdruck haben und über Ost/Südosteuropa hohen. So gelangen wir zu Warmluftadvektion mit Luftmassen meditteranen Ursprungs.
Fakt: ein letztes Spätwinteraufbäumen mit mgl. Schneeschauern bis in das Tiefland steht bevor!
Bei Fragen etc. ruhig fragen.
Die täglichen Updates führe ich weiter natürlich auch weiterhin fort.
Grüße,
der Weser-Ems-Vogel.