A
Ann Castro
Guest
Seit einiger Zeit beherberge ich einen sehr unberechenbaren, aggressiven Kakadu bei mir, bei dem ich mit meinem Latein so ziemlich am Ende war.
Zufällig bekam ich dann Besuch von einer Mitarbeiterin der Tierheims Frankfurt, Daniela, die sich im Umgang mit Papageien schulen lassen wollte.
Da Timmy wirklich gefährlich sein kann (er fliegt Personen in seinen schlimmen Phasen recht gerne an und beisst Fleischstücke aus ihnen heraus), wurde sie eingehend gewarnt, bevor wir das Tropenhaus betraten.
Bei der anschliessenden Besprechung erörterten wir natürlich auch Timmys Verhalten und das von Kakadus im allgemeinen. Daniela, die sich extrem gut mit Hunden auskennt, bemerkte, dass Timmys Verhaltensbeschreibung genau auf die von Hunden passt, die eine subklinische Schilddrüsenunterfunktion haben. Unberechenbare plötzlich umschlagende Stimmung. Sehr aggressiv, durchsetzt mit „lieben“ Momenten.
Für eine eingehendere Beschreibung der Symptomatik verweise ich Euch an folgenden Thread, in dem Daniela die Thematik bei Hunden sehr genau beschreibt:
http://www.hundewelten.de/thwb/showtopic.php?threadid=688
Ich habe dann sofort Fachbücher gezückt und wir begannen zu lesen. Leider ist das Thema bei Papageien nicht sehr ergiebig. Man kann eine Schilddrüsen Fehlfunktion sehr schlecht testen und auch die Behandlung erscheint schwierig, da es wenig Vergleichswerte gibt.
In den nachfolgenden Tagen recherchierten wir fleissig und ich kontaktierte zwei andere Besitzer von Kakadus mit Aggressionsproblemen. Dabei fanden wir heraus, dass in den Gegenden, in denen Kakadus heimisch sind, Jodmangel fast nicht existiert.
Das war für mich ein wichtiger Hinweis, denn Deutschland ist Jodmangelgebiet. Es wäre also denkbar, dass der Organismus eines Tieres, dass aus einer Gegend kommt, in dem es viel Jod gibt, auf diese Jodzufuhr ausgerichtet ist. Es bekommt das Jod zum einen durch die Pflanzen, die das Jod über den Erdboden aufnehmen, und zum anderen eventuell auch durch die Direktaufnahme von jodhaltiger Erde.
Ein solches Tier, dass nun in einem Jodmangelgebiet gehalten wird, könnte nicht genug Jod bekommen, was sich wiederum in einer Schilddrüsen-Fehlfunktion äussern könnte.
Nach diesen Ergebnissen kontaktierte ich erst einmal meine Vogel-TA. Ihre erste Aussage war, dass kommerzielles Vogelfutter eigentlich immer einen Jod-Zusatz habe, so dass dieses Problem nicht gegeben sein sollte (ihr erinnert Euch an Trill und die Jod-S11 Körnchen ). Ich weis sie darauf hin, dass viele Großpapageienhalter kommerzielles Vogelfutter nicht verfüttern, aufgrund von Qualitätsproblemen, wie z.B. hohe Verkeimung.
Wir bereiten uns also was man machen könnte und sie schlug vor, erst einmal ein homoeopathisches Mittel zu probieren, um auszutesten, ob Timmy darauf reagieren würde. Wenn ja, würden wir uns eine angemessene Behandlung überlegen.
BINGO!!!!
Nach nur drei Gaben des homoeopathischen Mittels war Timmy wie ausgewechselt. Er zeigt seither keinerlei aggressives Verhalten, ist sehr lieb, gehorcht sogar und ist insgesamt aufgeschlossener, viel weniger stressanfällig und probierfreudiger.
Nachdem ich derzeit auch Aggresionsprobleme mit meinem dunkelroten Ara Jack und mit meiner Rotbugarahenne Oscarine habe, probierte ich das Mittel auch bei ihnen aus. Glücklicherweise kann man ja mit homoeopathischen Mitteln nicht viel Schaden anrichten.
Und wieder, eine schnelle absolut verblüffende Reaktion. Jack ist wieder lieb, wie eh und je und auch Oscarines Verhalten hat sich ganz wesentlich gebessert.
Diese Ergebnisse präsentierte ich am Freitag meiner TA. Nach einer eingehenden Diskussion beschlossen wir Jod über eine separate Schale mit Wasser anzubieten. Der Grund hierfür liegt darin, dass nicht bekannt ist, wie viel Jod Papageien benötigen. Man könnte sich an der Jodmenge orientieren, die z.B. in Pellets enthalten ist. Aber in Pellets ist einiges in völlig unsinnigen Dosierungen (z.B. viel zu hoher Eisenanteil) enthalten, so dass ich die Zusammensetzung von Pellets doch eher in Frage stelle.
Auch ist es schwierig, die im Mörser zerstossene Jodtablette (ein Humanpräparat) wirklich gleichmässig übers Futter zu verteilen. Hinzukommt, dass man bei der Gabe übers Futter alle Tiere dazu zwingt das Jod aufzunehmen, unabhängig davon, ob ein Bedarf existiert, oder nicht. Meiner Erfahrung nach sind Papageien äusserst sensibel darin die Nährstoffe aufzunehmen, die sie benötigen. Deswegen entschieden wir uns für die Gabe in einer separaten Wasserschale. So kann jedes Tier seinen Bedarf nach eigenem Gutdünken decken.
Das homoeopathische Mittel werde ich nach und nach ausschleichen (tägliche Gabe, Gabe jeden zweiten Tag, jeden dritten Tag usw.)
Ich weiss nicht, wie die Dinge sich hier weiter entwickeln werden, ob es an der Schilddrüse bzw. am Jod lag, ob es Zufall war, oder of der Effekt anhalten wird. Aber nachdem Timmy gestern sogar zu einem Handwerker flog und superlieb war, dachte ich es ist an der Zeit Euch diese Ergebnisse mitzuteilen.
Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderem hier mit aggressiven Kakadus und evtl. anderen Papageien.
Ich würde mich über eine rege Diskussion und Rückmeldungen sehr freuen.
LG,
Ann.
Zufällig bekam ich dann Besuch von einer Mitarbeiterin der Tierheims Frankfurt, Daniela, die sich im Umgang mit Papageien schulen lassen wollte.
Da Timmy wirklich gefährlich sein kann (er fliegt Personen in seinen schlimmen Phasen recht gerne an und beisst Fleischstücke aus ihnen heraus), wurde sie eingehend gewarnt, bevor wir das Tropenhaus betraten.
Bei der anschliessenden Besprechung erörterten wir natürlich auch Timmys Verhalten und das von Kakadus im allgemeinen. Daniela, die sich extrem gut mit Hunden auskennt, bemerkte, dass Timmys Verhaltensbeschreibung genau auf die von Hunden passt, die eine subklinische Schilddrüsenunterfunktion haben. Unberechenbare plötzlich umschlagende Stimmung. Sehr aggressiv, durchsetzt mit „lieben“ Momenten.
Für eine eingehendere Beschreibung der Symptomatik verweise ich Euch an folgenden Thread, in dem Daniela die Thematik bei Hunden sehr genau beschreibt:
http://www.hundewelten.de/thwb/showtopic.php?threadid=688
Ich habe dann sofort Fachbücher gezückt und wir begannen zu lesen. Leider ist das Thema bei Papageien nicht sehr ergiebig. Man kann eine Schilddrüsen Fehlfunktion sehr schlecht testen und auch die Behandlung erscheint schwierig, da es wenig Vergleichswerte gibt.
In den nachfolgenden Tagen recherchierten wir fleissig und ich kontaktierte zwei andere Besitzer von Kakadus mit Aggressionsproblemen. Dabei fanden wir heraus, dass in den Gegenden, in denen Kakadus heimisch sind, Jodmangel fast nicht existiert.
Das war für mich ein wichtiger Hinweis, denn Deutschland ist Jodmangelgebiet. Es wäre also denkbar, dass der Organismus eines Tieres, dass aus einer Gegend kommt, in dem es viel Jod gibt, auf diese Jodzufuhr ausgerichtet ist. Es bekommt das Jod zum einen durch die Pflanzen, die das Jod über den Erdboden aufnehmen, und zum anderen eventuell auch durch die Direktaufnahme von jodhaltiger Erde.
Ein solches Tier, dass nun in einem Jodmangelgebiet gehalten wird, könnte nicht genug Jod bekommen, was sich wiederum in einer Schilddrüsen-Fehlfunktion äussern könnte.
Nach diesen Ergebnissen kontaktierte ich erst einmal meine Vogel-TA. Ihre erste Aussage war, dass kommerzielles Vogelfutter eigentlich immer einen Jod-Zusatz habe, so dass dieses Problem nicht gegeben sein sollte (ihr erinnert Euch an Trill und die Jod-S11 Körnchen ). Ich weis sie darauf hin, dass viele Großpapageienhalter kommerzielles Vogelfutter nicht verfüttern, aufgrund von Qualitätsproblemen, wie z.B. hohe Verkeimung.
Wir bereiten uns also was man machen könnte und sie schlug vor, erst einmal ein homoeopathisches Mittel zu probieren, um auszutesten, ob Timmy darauf reagieren würde. Wenn ja, würden wir uns eine angemessene Behandlung überlegen.
BINGO!!!!
Nach nur drei Gaben des homoeopathischen Mittels war Timmy wie ausgewechselt. Er zeigt seither keinerlei aggressives Verhalten, ist sehr lieb, gehorcht sogar und ist insgesamt aufgeschlossener, viel weniger stressanfällig und probierfreudiger.
Nachdem ich derzeit auch Aggresionsprobleme mit meinem dunkelroten Ara Jack und mit meiner Rotbugarahenne Oscarine habe, probierte ich das Mittel auch bei ihnen aus. Glücklicherweise kann man ja mit homoeopathischen Mitteln nicht viel Schaden anrichten.
Und wieder, eine schnelle absolut verblüffende Reaktion. Jack ist wieder lieb, wie eh und je und auch Oscarines Verhalten hat sich ganz wesentlich gebessert.
Diese Ergebnisse präsentierte ich am Freitag meiner TA. Nach einer eingehenden Diskussion beschlossen wir Jod über eine separate Schale mit Wasser anzubieten. Der Grund hierfür liegt darin, dass nicht bekannt ist, wie viel Jod Papageien benötigen. Man könnte sich an der Jodmenge orientieren, die z.B. in Pellets enthalten ist. Aber in Pellets ist einiges in völlig unsinnigen Dosierungen (z.B. viel zu hoher Eisenanteil) enthalten, so dass ich die Zusammensetzung von Pellets doch eher in Frage stelle.
Auch ist es schwierig, die im Mörser zerstossene Jodtablette (ein Humanpräparat) wirklich gleichmässig übers Futter zu verteilen. Hinzukommt, dass man bei der Gabe übers Futter alle Tiere dazu zwingt das Jod aufzunehmen, unabhängig davon, ob ein Bedarf existiert, oder nicht. Meiner Erfahrung nach sind Papageien äusserst sensibel darin die Nährstoffe aufzunehmen, die sie benötigen. Deswegen entschieden wir uns für die Gabe in einer separaten Wasserschale. So kann jedes Tier seinen Bedarf nach eigenem Gutdünken decken.
Das homoeopathische Mittel werde ich nach und nach ausschleichen (tägliche Gabe, Gabe jeden zweiten Tag, jeden dritten Tag usw.)
Ich weiss nicht, wie die Dinge sich hier weiter entwickeln werden, ob es an der Schilddrüse bzw. am Jod lag, ob es Zufall war, oder of der Effekt anhalten wird. Aber nachdem Timmy gestern sogar zu einem Handwerker flog und superlieb war, dachte ich es ist an der Zeit Euch diese Ergebnisse mitzuteilen.
Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderem hier mit aggressiven Kakadus und evtl. anderen Papageien.
Ich würde mich über eine rege Diskussion und Rückmeldungen sehr freuen.
LG,
Ann.