Es sind in jedem Fall Kontaktrufe.
Ob es allerdings ein Täuber ist, kann man daraus nicht ersehen bzw. "erhören". Auch Weibchen gurren, plustern sich auf und tanzen. Den Geschlechterunterschied sieht man einigermassen sicher eigentlich nur im direkten Vergleich und nach längerer Beobachtung. Da ist in der Tat der Täuber der stärker treibende, aggressivere Partner, auch wenn es durchaus hin und her gehen kann. Der Täuber ist zudem in aller Regel das kräftigere, größere, stämmigere Tier.
Du kannst das Rufen imitieren und wirst sehen - die Taube horcht auf und kommt gleich angelaufen. Zumindest, wenn Du als Tierstimmen-Imitator halbwegs Talent hast.
Die nächste Stufe ist dann Kraulen und ausgiebiges Schnäbeln. Lässt Du Dich darauf ein, hast Du bald den "Partner fürs Leben" gefunden. Bückt sie sich jetzt, hebt die Schwanzfedern und streckt Dir die Kloake entgegen, dann will sie "bespasst" werden und den Tretakt vollzogen haben - und dann ist es in der Tat auch ein Weibchen. Fängt die Taube zudem noch an, Zweige zu sammeln, dann steht der (bei Tauben kümmerlich entwickelte) Nestbau an. Falls es ein Weibchen ist, sind oft auch die ersten zwei Eier nicht mehr weit ...
Nicht zu vergessen das Kopfnicken. Probiers mal aus - die Taube nickt mit, wenn sie in entsprechender Stimmung ist!
Tja, dann hast Du Dich vollends auf die Vogel-Stufe begeben.
Leute mit weniger Humor bezeichnen das dann als manifeste Fehlprägung, andere freuen sich über ein solches Haustier.
Natürlich im engeren Sinn ist das selbstverständlich alles nicht, sondern es sind Ersatzhandlungen. Ob der Vogel auch daran seinen Spass hat, sei mal dahingestellt, nach meiner Meinung können solchermassen intensiv "umsorgte" Tiere aber durchaus glücklich sein.