Hallo !
Ich habe zwar selbst keinen Vogel dort, war aber schon da und habe mir die Anlage angesehen. Habe bei meinem Besuch auch mit dem Besitzerpaar sprechen können und sie haben mir die
Volieren und die Vögel gezeigt und einige Ideen, die bei dem Bau der Vogelhäuser zugrunde lagen, erläutert. Ich fand die Anlage sehr sehenswert, obwohl ich sie im Herbst besucht habe und das Wetter sehr "pieselig" war.
Hiti, ich kann Dir nur raten, Dir die Zeit zu nehmen und die Anlage vorher anzuschauen. Ist sicher Geschmackssache. Man muß wissen, dass die Vögel dort fast ausschließlich in Vogelhäusern, nicht in
Volieren untergebracht sind. Diese sind aber recht großzügig bemessen. Anderseits werden dort sicher auch immer mehr Tiere abgegeben und so erreichen auch diese Häuser ihre Kapazitätsgrenzen. Sehr angetan war ich von einem (der zwei größten) Haus, in dem "halbstarke" (jugendliche) Gelbbrustaras lebten (damals acht Vögel), die auch sehr zahm waren und auf die Schulter kamen. Müßte ich jetzt schätzen, würde ich sagen, dass dieses Haus ca. 8 x 8 Meter Grundfläche und eine Höhe von ca. 6 Metern hatte. Zusätzlich lebten dort noch Agaporniden und andere kleinere Exemplare. Dieses Haus hat mir wirklich gut gefallen. Anderseits gab es noch einen Rundbau von ca. 6 Metern Durchmesser in dem ältere Gelbrustaras untergebracht waren und dort bestimmt ca. 30 Tiere, das fand ich zu klein und nicht so schön. Dazu muß man sagen, dass man ein Tier, wenn man es dort unterbringt als "Dauerunterbringung" abgibt. Man muß einen Jahresbeitrag entrichten, hat aber keinerlei Anspruch mehr auf das Tier und auch nicht auf die Art der Unterbringung, alos ob in großem oder kleinem Haus. Das würde mich persönlich davon abhalten, meinen Vogel dort hin zu geben. Wenn, dann würde ich schon wollen, dass er geräumig untergebracht ist....
An das Graupapageienhaus kann ich mich auch noch erinnern.
Dazu muß man erklären, dass man in fast jedes Haus hineingehen kann und dann quasi mitten unter den Vögeln steht (in einem Gang). Die Vögel können dann entscheiden, ob sie zu einem kommen wollen oder nicht, da man das Haus nicht überall betreten kann, sondern nur in diesem "Fußgängergang". Bei den Graupapageien war das Haus durch diesen Gang in eine rechte und eine linke Hälfte geteilt, zu dem Zeitpunkt meines Besuches saßen dort auf ca. 4 x 10 Metern ca. 30-40 Vögel. Die Häuser sind mit Naturästen ausgestattet und werden durch Heißluftgebläse erwärmt (nur, wenn die Temperatur unter eine bestimmte Gradzahl fällt). Ansonsten sind an einigen Ecken Wärmelampen angebracht. Die Vögel sollten also schon ein wenig abgehärtet sein, wenn man sie dort hin gibt, oder man bringt sie im Frühjahr hin, dann können sie über den Sommer und Herbst sich schon an die schwankenden Temperaturen gewöhnen.
Was mir dort vorgeführt wurde und wirklich eine gute Idee für solche Vogelhäuser ist, war, dass die Decken mit Alu-?Stahl-? zumindest Metallplatten bedeckt sind. Spritzt man mit einem Schlauch an diese Decken "regnet" es sozusagen auf die Vögel herunter, bei der Vorführung im Amazonenhaus funktionierte es prima, alle haben sich riesig gefreut und ausgiebig geduscht....
Was mir persönlich nicht gefallen würde, ist die Haltung in den Häusern (auch wenn sie "Dachluken" haben, die geöffnet werden können), ich glaube, dass direktes (nicht durch Fensterscheiben gefiltertes) Sonnenlicht sowie die frische Luft in "Freivolieren" sehr wichtig für das Wohlergehen unserer gefiederten Freunde ist. Argument für die Häuser: die Gefahr der Krankheitsübertragung durch Wildtiere ist geringer, außerdem haben die Vögel im Sommer und Winter viel Platz (statt im Winter in kleinen Schutzhäusern zu hocken).
Aber nun muß man sicher auch entscheiden, wie der Vogel vorher gelebt hat...: "Familienanschluß" ist dort, vor allem im kalten Halbjahr, wenn wenig Besucher kommen nicht gegeben.
Hiti, du hast geschrieben, dass Du an die Vogelburg denkst, weil Du meinst, dass das der natürlichen Umgebung Deines Vogels am nähesten kommt. Kommt also darauf an, was Du damit meinst. Hat Dein Vogel vorher in der Familie gelebt, würde ich mir an Deiner Stelle doch vielleicht überlegen, ob Du ihn nicht an einen Privathalter gibst, der vielleicht noch einen Partnervogel für seinen sucht ....
Kennt Dein Vogel das
Volieren- oder Schwarmleben hat er es in der Vogelburg bestimmt sehr gut, ich glaube, es gibt kaum Alternativen, besonders nicht, wenn man sicher sein will, dass der Vogel auch dort bleibt, wo man ihn hingegeben hat.
In Vogelparks oder Zoologischen Gärten ist das zumindest nicht gewährleistet ....
Eine schwierige Entscheidung .....
Wie gesagt, ich kann Dir nur raten, erst einmal zum "Angucken" dort hin zu fahren, mit den Eigentümern zu reden und sich dann zu entscheiden .....
Ich hoffe, ich konnte ein wenig weiterhelfen, wenn noch Fragen sind, nur raus damit, an einiges kann ich mich vielleicht ja noch erinnern ....
Gruß
[Geändert von Nici am 31-03-2001 um 00:55]