Man wird ja mit dem Alter erfahrener und klüger - meistens. Vielleicht nützen die Erfahrungen anderen Vogelhaltern und schützen die Vögel vor ungesunden Experimenten.
Ich hatte meine Vögel früher mit Zugang nach draußen. Klar gingen sie auch im Winter nach draußen, bei Frost und Schnee. Es macht ihnen gar nichts aus - so dachte ich. Im Schutzhaus war es nicht so warm, aber warm genug, dass sie sich aufwärmen konnten, was sie auch taten.
Wenn die Vögel außen übernachten, dann liegt es daran, dass sie sich im Schutzhaus nicht sicher fühlen! Die meisten Vögel suchen zum Übernachten dichtes Gebüsch oder sehr hohe Plätze auf. Hat man beides nicht drinnen, so übernachten sie draußen. Meine Vögel übernachten immer drinnen.
Dass sie Erkältung bekommen, wenn es im Schutzhaus 20 grad wärmer ist, stimmt nicht. Aber dass die Vögel Nierenbeckenentzündung bekommen können, wenn sie sich viel bei der Kälte von weniger als 10°C draußen aufhalten, das stimmt. Damit verbunden ist Durchfall, der chronisch und schwer zu heilen ist und auch die Gefahr der Unfruchtbarkeit.
Nun halte ich meine Vögel nach acht Jahren Experimentierens seit einigen Jahren im geschlossenen Schutzhaus bei 10°C - 18°C. Das bekommt ihnen besser als die "frische Luft" im Winter. Natürlich brauchen Vögel frische Luft, die sie auch im Schutzhaus bekommen. Sie bekommen auch viel Licht, was sie nämlich draußen hauptsächlich suchen. Bekommen sie drinnen viel Licht, so suchen sie nämlich auch lieber das warme Schutzhaus freiwillig auf.
Die exotischen Vögel haben kein "Programm" für unser Klima. Sie verhalten sich so, als würden sie die Kälte nicht spüren. In subtropischen Ländern kann es nachts kalt werden, aber tags kommt die Sonne mit Macht und wärmt sie bald wieder auf. Bei uns ist das nicht so außer im Sommer. In den tropischen Ländern sinkt die Temperatur seltenst unter 15°C. Für kurz können die Vögel das ertragen, aber nach mehreren Tagen beginnt der Vogelhalter mit einer pseudonatürlichen Auslese. Die härtesten kommen durch. Viel Vergnügen dabei.
Grüße, Al