claudia k.
Foren-Guru
- Beiträge
- 5.411
... geht das überhaupt?
eine lange geschichte ...
das problem eines extrem harmonischen agapaares
wo fange ich an? ...
... bei der vorgeschichte (in kurzversion):
meine beiden rosenköpfchen "ernie" und "berta" sind nun acht jahre alt.
ernie ist ein luftikus und energiebündel, wie es im buche steht. er war in seinem ganzen leben noch nie krank.
ganz im gegensatz zu seiner aga-ehe-henne berta.
irgendwann hatte berta mal ein tränendes, geschwollendes auge. ich ging mit ihr - unwissend, wie ich damals war - leider zum falschen tierarzt. er behandelte sie mit antibiotika fast zu tode. als sie sich vor atemnot kaum noch auf der stange halten konnte und dieser tierarzt sie samt käfig in eine plastiktüte stecken wollte, um ein pilzgift reinzusprühen, habe ich dies verweigert und bin mit ihr in die nächste tierklinik gefahren. dort schlugen sie die hände über dem kopf zusammen und meinten der vogel reagiert allergisch auf antibiotika und brauche nur noch ruhe und vitamine, sonst garnichts, und haben sie drei tage zur beobachtung dabehalten. in diesem fall hatten sie recht. berta hat sich wieder erholt.
aber wieder zuhause angekommen, fing sie an, beim putzen so schrille quietschlaute von sich zu geben.
wieder in der tierklinik wurde das ema-syndrom diagnostiziert. sie wurde behandelt, es wurde besser, es kam wieder, sie wurde wieder behandelt ... und immer so weiter.
ich recherchierte im internet und kaufte mir literatur dazu, kam immer mehr zu der überzeugung, dass berta ein problem mit der leber haben muss (vermutlich ausgelöst durch die überdosis antibiotika) weil einfach alle symphtome passten. z.b. die immer wiederkehrenden wunden stellen unter den flügeln, die beiden gelben federchen am hinterkopf, das stumpfere gefieder, das lecken an den füssen ... alles passte.
in der tierklinik nahm man mich mit meiner vermutung nicht ernst, also nahm ich - nach erkundigung bei den züchtern - den langen weg nach leverkusen zum papageienspezialisten auf mich, um berta dort vorzustellen und meine vermutung nochmal zu erklären.
leider hat sich meine vermutung bestätigt. berta hat eine vergrößerte leber und muss nun für den rest ihres lebens deswegen behandelt werden, solange es noch ein lebenswertes agaleben für sie ist.
es gab immer wieder höhen und tiefen. zeiten, in denen sie völlig unversehrt und agil war, wechselten mit zeiten, in denen sie sich wund biss und sehr ruhig und unzufrieden war.
wir waren also immer wieder zu gast beim tierarzt, von da ab nur noch bei dr. pieper in leverkusen. sie bekam und bekommt immer noch die ganze zeit erfolgreich medikamente, welche die leber unterstützen. erfolgreich deshalb, weil der tierarzt die leberschwellung nach ca. einem jahr medikamentengabe nicht mehr ertasten konnte. berta hat auch heute noch einen bilderbuchmäßigen, flachen bauch.
trotz der erfolgreichen behandlung gegen ihr leberleiden biss berta sich immer wieder unter den flügeln wund bis blutig.
der höhepunkt war, als berta sich über nacht den rechten flügel von oben und unten bis auf die knochen aufgebissen hatte, es fehlte sogar muskelgewebe und der tierarzt wollte sie einschläfern. ( ich berichtete hier im forum über den behandlungsverlauf.)
ich konnte es nicht glauben, weil sie trotz allem so aufgeweckt und lebhaft war, und immer einen großen appetit hatte.
so entschieden der tierarzt und ich, ihr eine letzte chance zu geben, indem er ihr eine halskrause anlegte, damit alles komplett verheilen konnte, nichts mehr juckte oder brannte, was sie zum aufpicken animierte.
berta tat mir so leid, wie sie so unbeholfen mit dieser "zwangsjacke" durch den krankenkäfig polterte ...
und jetzt komme ich zu ernie ...
ernie gewann zum ersten mal in seiner aga-ehe mit berta die oberhand und wurde richtig unleidlich.
sicher, er wollte dieses komische ding weg haben und zog sie an der halskrause zerrend, immer wieder von der stange. er wollte sie immer füttern, aber sie wollte ihre ruhe haben.
er hinderte sie daran aus dem napf zu fressen, weil er sie doch füttern wollte, aber sie wollte doch nur ihre ruhe haben. er stupste sie immer und immer wieder an, weil er gekrault werden wollte, aber sie wollte nur schlafen. es ging so weit, dass sie ernie auswich, offensichtlich angst vor ihm hatte, ernie wirkte immer wütender und fing an ihr zu drohen, sogar sie zu beißen.
da habe ich die beiden getrennt.
ich kaufte mir einen riesengroßen hamsterkäfig mit herausnehmbarer trennwand (in der hoffnung ich könne die beiden immer mal wieder stundenweise zusammen lassen), weil es natürlich keinen trennbaren käfig für agaporniden gibt. klaro!
14 tage später hatten wir wieder einen termin beim tierarzt zur kontrolle, und dieser staunte wie gut der heilungsfortschritt plötzlich vorranging! er konnte es kaum glauben.
ich erzählte ihm, dass ich die beiden seit zwei wochen getrennt halte und da war für ihn die situation klar:
ernie STRESST berta!.
ich ließ die trennwand also drin, bis nach drei monaten der epochale tag kam, als der tierarzt sagte "alles ist verheilt, von innen und außen, wir nehmen die halskrause ab."
berta brauchte ein paar tage, bis sie die neue (alte) "freiheit" realisiert hatte und lebte plötzlich völlig auf.
ich erkannte sie kaum wieder!
sie wurde so frech und laut, wie ich sie schon monate nicht mehr erlebt hatte. sie sammelte nistmaterial und balzte ernie an (die trennwand hatte ich entfernt).
trotz allem stresst ernie seine/meine berta nach wie vor.
nun leben die beiden wieder in ihrer alten volliere und berta hat - wie früher, "zum glück" nur oberflächlich - immer mal wieder wunde hautstellen unter den flügeln, welche ich mit salbe immer wieder in den griff kriege.
es ist aber nun so - wie früher, aber da sah ich es nicht so bewußt - daß berta nur ruhen kann, wenn ernie schläft. ansonsten stuppst er sie unermüdlich an. sie droht ihn nach einer weile mit aufgerissenem schnabel weg, weil sie ihre ruhe haben will, aber er kommt sofort wieder an und macht weiter.
wenn berta sich mit etwas anderem beschäftigt, als mit ernie, z.b. zweige schreddern, oder ausgiebig putzen, schimpft er lautstark so lange, bis sie damit aufhört.
ernie macht nichts ohne berta.
berta fliegt noch nicht (kein wunder nach diesen verletzungen), aber deswegen fliegt ernie auch kaum noch. er hockt immer nur bei ihr.
er versucht immernoch sie beim fressen zu stören, was sie sich aber nun - wie früher - nicht mehr gefallen lässt. sie kann sich wieder durchsetzen.
mein fazit:
an der lebererkrankung liegt es nicht mehr, dass berta sich immer wieder aufpickt.
es ist zu einem tick geworden, weil sie keine ruhe hat, weil ihr hahn "zu unzertrennlich" ist.
für mich kaum zu glauben, aber wahr.
was sagt ihr dazu?
meine berta ist nun im wahrsten sinne des wortes "von den toten auferstanden". ich will es nicht wieder so weit kommen lassen, aber was kann ich tun?
die beiden neu verpaaren? weil aga-ernie zu sehr (b)ag(a)ert?
so wie die situation ist, lässt ernie sich auf keine neue partnerin ein, weil er zu sehr auf berta fixiert ist.
berta ist ja agamäßig auch lieb zu ernie, will aber immer mal ihre ruhe haben. ob sie sich da einen neuen partner suchen würde?
DAS KANN ES DOCH NICHT SEIN?!
ganz schön verzwickt die situation.
wie seht ihr das?
ich versuche im moment alles mögliche um den beiden beschäftigung und ablenkung zu bieten, damit ernie sich auch mal anderweitig beschäftigt und berta zumindest die option hat auch mal zu ruhen.
btw.: erst heute habe ich im gartencenter eine ganze korkenzieherweide für 20 euro gekauft um den piepern für lange sicht neue sitzmöbel und schreddermaterial geben zu können, weil ich es leid bin immer freunde und bekannte um naturzweige anzuschnorren.
;o)
ganz schön verzwickt.
danke für alle, die bis hierhin gelesen haben.
gruß,
claudia
eine lange geschichte ...
das problem eines extrem harmonischen agapaares
wo fange ich an? ...
... bei der vorgeschichte (in kurzversion):
meine beiden rosenköpfchen "ernie" und "berta" sind nun acht jahre alt.
ernie ist ein luftikus und energiebündel, wie es im buche steht. er war in seinem ganzen leben noch nie krank.
ganz im gegensatz zu seiner aga-ehe-henne berta.
irgendwann hatte berta mal ein tränendes, geschwollendes auge. ich ging mit ihr - unwissend, wie ich damals war - leider zum falschen tierarzt. er behandelte sie mit antibiotika fast zu tode. als sie sich vor atemnot kaum noch auf der stange halten konnte und dieser tierarzt sie samt käfig in eine plastiktüte stecken wollte, um ein pilzgift reinzusprühen, habe ich dies verweigert und bin mit ihr in die nächste tierklinik gefahren. dort schlugen sie die hände über dem kopf zusammen und meinten der vogel reagiert allergisch auf antibiotika und brauche nur noch ruhe und vitamine, sonst garnichts, und haben sie drei tage zur beobachtung dabehalten. in diesem fall hatten sie recht. berta hat sich wieder erholt.
aber wieder zuhause angekommen, fing sie an, beim putzen so schrille quietschlaute von sich zu geben.
wieder in der tierklinik wurde das ema-syndrom diagnostiziert. sie wurde behandelt, es wurde besser, es kam wieder, sie wurde wieder behandelt ... und immer so weiter.
ich recherchierte im internet und kaufte mir literatur dazu, kam immer mehr zu der überzeugung, dass berta ein problem mit der leber haben muss (vermutlich ausgelöst durch die überdosis antibiotika) weil einfach alle symphtome passten. z.b. die immer wiederkehrenden wunden stellen unter den flügeln, die beiden gelben federchen am hinterkopf, das stumpfere gefieder, das lecken an den füssen ... alles passte.
in der tierklinik nahm man mich mit meiner vermutung nicht ernst, also nahm ich - nach erkundigung bei den züchtern - den langen weg nach leverkusen zum papageienspezialisten auf mich, um berta dort vorzustellen und meine vermutung nochmal zu erklären.
leider hat sich meine vermutung bestätigt. berta hat eine vergrößerte leber und muss nun für den rest ihres lebens deswegen behandelt werden, solange es noch ein lebenswertes agaleben für sie ist.
es gab immer wieder höhen und tiefen. zeiten, in denen sie völlig unversehrt und agil war, wechselten mit zeiten, in denen sie sich wund biss und sehr ruhig und unzufrieden war.
wir waren also immer wieder zu gast beim tierarzt, von da ab nur noch bei dr. pieper in leverkusen. sie bekam und bekommt immer noch die ganze zeit erfolgreich medikamente, welche die leber unterstützen. erfolgreich deshalb, weil der tierarzt die leberschwellung nach ca. einem jahr medikamentengabe nicht mehr ertasten konnte. berta hat auch heute noch einen bilderbuchmäßigen, flachen bauch.
trotz der erfolgreichen behandlung gegen ihr leberleiden biss berta sich immer wieder unter den flügeln wund bis blutig.
der höhepunkt war, als berta sich über nacht den rechten flügel von oben und unten bis auf die knochen aufgebissen hatte, es fehlte sogar muskelgewebe und der tierarzt wollte sie einschläfern. ( ich berichtete hier im forum über den behandlungsverlauf.)
ich konnte es nicht glauben, weil sie trotz allem so aufgeweckt und lebhaft war, und immer einen großen appetit hatte.
so entschieden der tierarzt und ich, ihr eine letzte chance zu geben, indem er ihr eine halskrause anlegte, damit alles komplett verheilen konnte, nichts mehr juckte oder brannte, was sie zum aufpicken animierte.
berta tat mir so leid, wie sie so unbeholfen mit dieser "zwangsjacke" durch den krankenkäfig polterte ...
und jetzt komme ich zu ernie ...
ernie gewann zum ersten mal in seiner aga-ehe mit berta die oberhand und wurde richtig unleidlich.
sicher, er wollte dieses komische ding weg haben und zog sie an der halskrause zerrend, immer wieder von der stange. er wollte sie immer füttern, aber sie wollte ihre ruhe haben.
er hinderte sie daran aus dem napf zu fressen, weil er sie doch füttern wollte, aber sie wollte doch nur ihre ruhe haben. er stupste sie immer und immer wieder an, weil er gekrault werden wollte, aber sie wollte nur schlafen. es ging so weit, dass sie ernie auswich, offensichtlich angst vor ihm hatte, ernie wirkte immer wütender und fing an ihr zu drohen, sogar sie zu beißen.
da habe ich die beiden getrennt.
ich kaufte mir einen riesengroßen hamsterkäfig mit herausnehmbarer trennwand (in der hoffnung ich könne die beiden immer mal wieder stundenweise zusammen lassen), weil es natürlich keinen trennbaren käfig für agaporniden gibt. klaro!
14 tage später hatten wir wieder einen termin beim tierarzt zur kontrolle, und dieser staunte wie gut der heilungsfortschritt plötzlich vorranging! er konnte es kaum glauben.
ich erzählte ihm, dass ich die beiden seit zwei wochen getrennt halte und da war für ihn die situation klar:
ernie STRESST berta!.
ich ließ die trennwand also drin, bis nach drei monaten der epochale tag kam, als der tierarzt sagte "alles ist verheilt, von innen und außen, wir nehmen die halskrause ab."
berta brauchte ein paar tage, bis sie die neue (alte) "freiheit" realisiert hatte und lebte plötzlich völlig auf.
ich erkannte sie kaum wieder!
sie wurde so frech und laut, wie ich sie schon monate nicht mehr erlebt hatte. sie sammelte nistmaterial und balzte ernie an (die trennwand hatte ich entfernt).
trotz allem stresst ernie seine/meine berta nach wie vor.
nun leben die beiden wieder in ihrer alten volliere und berta hat - wie früher, "zum glück" nur oberflächlich - immer mal wieder wunde hautstellen unter den flügeln, welche ich mit salbe immer wieder in den griff kriege.
es ist aber nun so - wie früher, aber da sah ich es nicht so bewußt - daß berta nur ruhen kann, wenn ernie schläft. ansonsten stuppst er sie unermüdlich an. sie droht ihn nach einer weile mit aufgerissenem schnabel weg, weil sie ihre ruhe haben will, aber er kommt sofort wieder an und macht weiter.
wenn berta sich mit etwas anderem beschäftigt, als mit ernie, z.b. zweige schreddern, oder ausgiebig putzen, schimpft er lautstark so lange, bis sie damit aufhört.
ernie macht nichts ohne berta.
berta fliegt noch nicht (kein wunder nach diesen verletzungen), aber deswegen fliegt ernie auch kaum noch. er hockt immer nur bei ihr.
er versucht immernoch sie beim fressen zu stören, was sie sich aber nun - wie früher - nicht mehr gefallen lässt. sie kann sich wieder durchsetzen.
mein fazit:
an der lebererkrankung liegt es nicht mehr, dass berta sich immer wieder aufpickt.
es ist zu einem tick geworden, weil sie keine ruhe hat, weil ihr hahn "zu unzertrennlich" ist.
für mich kaum zu glauben, aber wahr.
was sagt ihr dazu?
meine berta ist nun im wahrsten sinne des wortes "von den toten auferstanden". ich will es nicht wieder so weit kommen lassen, aber was kann ich tun?
die beiden neu verpaaren? weil aga-ernie zu sehr (b)ag(a)ert?
so wie die situation ist, lässt ernie sich auf keine neue partnerin ein, weil er zu sehr auf berta fixiert ist.
berta ist ja agamäßig auch lieb zu ernie, will aber immer mal ihre ruhe haben. ob sie sich da einen neuen partner suchen würde?
DAS KANN ES DOCH NICHT SEIN?!
ganz schön verzwickt die situation.
wie seht ihr das?
ich versuche im moment alles mögliche um den beiden beschäftigung und ablenkung zu bieten, damit ernie sich auch mal anderweitig beschäftigt und berta zumindest die option hat auch mal zu ruhen.
btw.: erst heute habe ich im gartencenter eine ganze korkenzieherweide für 20 euro gekauft um den piepern für lange sicht neue sitzmöbel und schreddermaterial geben zu können, weil ich es leid bin immer freunde und bekannte um naturzweige anzuschnorren.
;o)
ganz schön verzwickt.
danke für alle, die bis hierhin gelesen haben.
gruß,
claudia