Hm, man kann doch Graue auch nur mit Gemüse, Obst und Nüssen ernähren.
Ich wäre auch skeptisch, wenn mir ein TA so ein Futter "andrehen" wollte, weil ich dann ja nicht sicher sein könnte, dass er in Bezug auf Ernährung wertfreie, also werbefreie, Empfehlungen gibt.
Was mir nicht in den Kopf will: Wir streben eine möglichst "naturnahe" Haltung an, immer wieder wird auf das natürliche Verhalten als Anhaltspunkt für die Haltungsbedingungen verwiesen und dann sollen wir ein Futter füttern, das gerade überhaupt nicht dem Futter in freier Wildbahn entspricht UND künstliche Vitamine enthält UND dazu noch das Fressen sehr langweilig macht.
Was machen die meisten Papageienvögel in freier Wildbahn einen Großteil des Tags? Fressen. Futter suchen und fressen. Dabei haben so ziemlich alle, wenn nicht alle, Papageien Abwechslung (sie fressen nicht nur eine Sorte). Und dann setzt man ihnen Pellets vor, die ganz anders zu fressen sind als das natürliche Futter (hier vor allem Körner, die also nicht entspelzt werden müssen), immer oder fast immer gleich schmecken, und keine Abwechslung ermöglichen und dazu noch von nur wenigen Händlern oder in diesem Falle nur von einem angeboten werden. Man ist also darauf angewiesen, dass dieser Händler nicht pleite geht oder seine Firma verkauft und dass man das Futter überall und jederzeit beziehen kann.
Für mich widerspricht sich Pelletfütterung mit der Idee, eine möglichst naturnahe und/ oder anregungsintensive Haltung zu schaffen.
Wir kennen doch von früher diese Zukunftsvisionen, nach denen man morgens nur eine Pille schluckt, die alle Nährstoffe enthält. Wie fühlten wir uns dabei? Essen ist uns schon zu wichtig, als dass die meisten von uns so leben wollen würden, auch wenn es billig und gesund wäre. ich denke, der Papagei dürfte in den meisten Fällen ähnlich empfinden.
Mir persönlich gefällt die Idee, dass TÄ noch Produkte verkaufen, ganz und gar nicht. Als Kunde, besonders als unerfahrener Halter einer Tierart, die man bis dato nicht gehalten hat, kann man sich leicht verunsichern lassen, und glauben, die Empfehlungen seien die einzig richtigen.
Ich meine, bei Hunden gehen viele Richtung BARF und gerade weg vom eintönigen Trockenfutter, bei Katzen auch und dann soll man Papageien - eintöniges Trockenfutter füttern?
Mir kommt das so vor wie beim Zahnarzt, der sagt, dies und jenes sollte man noch machen lassen, und wenn man zustimmt, heißt es nebenbei "ach, das kostet dann aber xx €!" - und man erkennt, dass "sollte" nicht bedeutet hat "wäre wichtig für die Gesundheit" sondern nur "wäre vorteilhaft für meinen Geldbeutel".