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Andrea
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Diese Frage möchte hier einmal zur Diskussion stellen.
In der Geflügelbörse 18/2001 findet sich hierzu ein Artikel.
Hieraus ein paar Zitate.
Im Jahre 1998 wurde auf der Insel Amrum folgendes Gutachten erstellt, danach war die Zahl der Rabenkrähen seit Beginn der Vollschonung von durchschnittlich 15- 18 Brutpaaren auf 70 - 80 Brutpaare angestiegen. Zusätzlich treiben sich sogenannte Junggesellenscharen von ca. 300 Vögeln ganzjährig auf der Insel herum. Das Resultat war denn auch , daß die Nachwuchsrate bei Kiebitz und Austernfischer für die Bestandserhaltung nicht ausreichend ist. Als Ursache wurde aber nicht - trotz Vorlage entsprechender Fotos und Hinweisen- die Krähen erkannt, sondern die Landwirtschaft. Auf Amrum gibt es aber nur noch 2 volle und 2 halbe Landwirte, so daß etw 70 Prozent der Inselfläche unberührt bleiben. Aber auch dort , in den Dünen und auf der Inselgeest, führte kein Austernfischerpaar mehr Junge.
Wenn auch nicht Gegenstand der Untersuchung, so wurde im Gutachten doch völlig verschwiegen, daß die Charaktervögel von Amrum , die Eiderenten infolge anhaltender Gelegeverluste abwandern, dass Rebhühner ausgestorben sind und von dem früher häufigsten Singvogel , der Feldlerche , nur noch ein Zehntel der Brutpaare der 1960/70 er Jahre vorhanden sind, obwohl sich das Landschaftgefüge für die Feldlerche nicht verändert hat.
Zu den häufigsten Erscheinungen im Gefolge übermäßiger Krähenmengen auf der Insel Amrum gehört die Tatsache , dass der Allerweltsvogel des Wattenmeers , der Austernfischer , seit Jahren fast keinen NAchwuchs mehr hat. ... Nachdem Rabenkrähen in früheren Jahrzehnten Austernfischerbruten kaum beachteten, weil sie keine Beutechancen hatten , haben sie nunmehr entdeckt, wie an die Brut heranzukommen ist und dazu genügen 2 Rabenkrähen. Die eine bewegt sich scheinbar unintressiert in der Nähe des Austernfischers umher , so daß dieser zunehmend nervöser wird und schließlich - das Gelege verlassend- die Krähe angreift, um diese zu vertreiben. Etwas weiter entfernt hält sich jedoch eine zweite Krähe auf , die blitzschnell die Abwesenheit des Austernfischers ausnutzt und das Gelege zerhackt. Ein einfaches Beutemuster, das, wenn es einmal funktioniert hat , von den intelligenten Rabenkrähen schnell an die nächste Generation weitergegeben wird.
Vögel reagieren bei Verlust ihrere Brut mit dem sofortigen Verlassen des betreffenden Brutgebietes, nicht so der Austernfischer . Er besetzt seinen hart erkämpften Brutplatz dank seines Alters bis zu 30 Jahren. Ohne diese Eigenschaften wäre die Nordseeinsel Amrum von Austernfischern weitgehend verlassen.
Am Brutplatz eines Rabenkrähenpaares wurden im Umkreis von 100 m folgende Eierschalen ( aufgehackt gefunden):
42 Austernfischereier, 27 Sturmmöwen-, 9 Fasan, 2 Stockenten- , 2 Silbermöweneier und 2 Brandganseierschalen.
So, nun würde mich Eure Meiung zu diesem Artikel intressieren.
Viele Grüße
Andrea
In der Geflügelbörse 18/2001 findet sich hierzu ein Artikel.
Hieraus ein paar Zitate.
Im Jahre 1998 wurde auf der Insel Amrum folgendes Gutachten erstellt, danach war die Zahl der Rabenkrähen seit Beginn der Vollschonung von durchschnittlich 15- 18 Brutpaaren auf 70 - 80 Brutpaare angestiegen. Zusätzlich treiben sich sogenannte Junggesellenscharen von ca. 300 Vögeln ganzjährig auf der Insel herum. Das Resultat war denn auch , daß die Nachwuchsrate bei Kiebitz und Austernfischer für die Bestandserhaltung nicht ausreichend ist. Als Ursache wurde aber nicht - trotz Vorlage entsprechender Fotos und Hinweisen- die Krähen erkannt, sondern die Landwirtschaft. Auf Amrum gibt es aber nur noch 2 volle und 2 halbe Landwirte, so daß etw 70 Prozent der Inselfläche unberührt bleiben. Aber auch dort , in den Dünen und auf der Inselgeest, führte kein Austernfischerpaar mehr Junge.
Wenn auch nicht Gegenstand der Untersuchung, so wurde im Gutachten doch völlig verschwiegen, daß die Charaktervögel von Amrum , die Eiderenten infolge anhaltender Gelegeverluste abwandern, dass Rebhühner ausgestorben sind und von dem früher häufigsten Singvogel , der Feldlerche , nur noch ein Zehntel der Brutpaare der 1960/70 er Jahre vorhanden sind, obwohl sich das Landschaftgefüge für die Feldlerche nicht verändert hat.
Zu den häufigsten Erscheinungen im Gefolge übermäßiger Krähenmengen auf der Insel Amrum gehört die Tatsache , dass der Allerweltsvogel des Wattenmeers , der Austernfischer , seit Jahren fast keinen NAchwuchs mehr hat. ... Nachdem Rabenkrähen in früheren Jahrzehnten Austernfischerbruten kaum beachteten, weil sie keine Beutechancen hatten , haben sie nunmehr entdeckt, wie an die Brut heranzukommen ist und dazu genügen 2 Rabenkrähen. Die eine bewegt sich scheinbar unintressiert in der Nähe des Austernfischers umher , so daß dieser zunehmend nervöser wird und schließlich - das Gelege verlassend- die Krähe angreift, um diese zu vertreiben. Etwas weiter entfernt hält sich jedoch eine zweite Krähe auf , die blitzschnell die Abwesenheit des Austernfischers ausnutzt und das Gelege zerhackt. Ein einfaches Beutemuster, das, wenn es einmal funktioniert hat , von den intelligenten Rabenkrähen schnell an die nächste Generation weitergegeben wird.
Vögel reagieren bei Verlust ihrere Brut mit dem sofortigen Verlassen des betreffenden Brutgebietes, nicht so der Austernfischer . Er besetzt seinen hart erkämpften Brutplatz dank seines Alters bis zu 30 Jahren. Ohne diese Eigenschaften wäre die Nordseeinsel Amrum von Austernfischern weitgehend verlassen.
Am Brutplatz eines Rabenkrähenpaares wurden im Umkreis von 100 m folgende Eierschalen ( aufgehackt gefunden):
42 Austernfischereier, 27 Sturmmöwen-, 9 Fasan, 2 Stockenten- , 2 Silbermöweneier und 2 Brandganseierschalen.
So, nun würde mich Eure Meiung zu diesem Artikel intressieren.
Viele Grüße
Andrea