Winterfütterung - wissenschaftliche Grundlage ?

Diskutiere Winterfütterung - wissenschaftliche Grundlage ? im Forum Pflege und Aufzucht im Bereich Wildvögel - Hallo, ich bin mir nicht schlüssig, wohin dieses Thema gehört - die Moderation möge es bei Bedarf einfach verschieben... Leider gibt es kein...
Stefan.S † 2011

Stefan.S † 2011

verstorben März 2011
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Hallo,

ich bin mir nicht schlüssig, wohin dieses Thema gehört - die Moderation möge es bei Bedarf einfach verschieben... Leider gibt es kein 'allgemeines' Wildvogel-Forum.

Die Winterfütterung von Wildvögeln ist ja seit ewigen Zeiten umstritten. Mal abgesehen von den gängigen Hinweisen (richtiges Futter, kein verdorbenes Futter, Verkotung bei falschen Futerautomaten usw...) interessiert mich, inwieweit die übliche Argumentation der Naturschutzverbände wissenschaftlich abgesichert ist.

In der Regel wird behauptet, dass die 'falsche' Winterfütterung einheimischer Vögel die 'natürliche Auslese' von Tieren in der Winterzeit verhindere, zur 'Degeneration' dieser Arten führe, und heimische Vögel gegenüber Zugvögeln unlauter bevorzuge. Und allenfalls die 'richtige' Winterfütterung (bei Dauerfrost und geschlossener Schneedecke) akzeptabel sei.

Leider bewegen sich diese Infos (egal, ob von NaBu, Tierschutzbund, Behörden, Tierheimen usw.) aber nur auf Broschüren-Niveau. Da schreibt einer vom anderen ab, was er für richtig hält. Aber niemand nennt Quellen :-(

Als Nicht-Ornithologe habe ich allerdings größere Probleme, diesen Argumenten zu folgen. Wieso verhindert z.B. die Fütterung bei Plusgraden die 'natürliche' Auslese der Tiere - die bei Minusgraden aber nicht ?! Und gibt es einen Nachweis dafür, dass Vogelarten, die nicht nur Winters, sondern (unfreiwillig) ganzjährig gefüttert werden (wie Krähen oder Spatzen -> Mülltonne), mittlerweile 'degeneriert' sind und Zugvögel verdrängt haben?

Wenn ich mir z.B. die Meisen hier betrachte, habe ich den Eindruck, dass die schlauer sind, als ihnen in den üblichen Ratgeberblättchen zugetraut wird. Wenn es 5° plus sind, nutzen die nämlich die menschliche Füttergung fast gar nciht, sondern picken sich lieber lecker Insekten aus der Baumrinde. Und je kälter es wird, desto öfter kommen sie...

Daher die Frage: handelt es sich bei den 'allgemeingültigen' Empfehlungen zur Winterfütterung von Wildvögeln etwa nur um 'Binsenweisheiten', die ungefragt jährlich reproduziert werden. Oder sind (und wenn ja, wo = Quelle) die folgenden oft behaupteten Zusammenhänge tatsächlich wissenschaftlich bewiesen:

- Winterfütterung 'degeneriert' heimische Wildvögel (welche? wie?)
- Winterfütterung einheimischer Vögel verdrängt Zugvogelarten

Falls jemand dazu stichhaltige Quellen nennen kann - immer her damit...

Viele Grüße,
Stefan
 
Das Thema wurde auch im Forum von www.wildvogelhilfe.de diskutiert. Dort findest Du ein paar Argumente, aber auch keine Quellen. Schau' sonst 'mal bei den Sonderbeiträgen.
 
Thema: Winterfütterung - wissenschaftliche Grundlage ?

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