astrid
HIGHWOMEN
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Eva, Du weißt doch gar nicht, ob PMV die Ursache für das "Drehen" der Taube ist. Das sollte vor allen anderen Überlegungen zunächst abgeklärt werden. Erst Diagnose, dann Therapie.
Zu PMV-Tauben kann ich sagen, dass eine von meinen, Betty, sehr schwer krank war und dauerhaft geistig und körperlich retardiert geblieben ist. Aber sie war in geschützem Rahmen lebenstauglich. Betty lebte in ihrer eigenen Welt, hat aber dennoch viel von ihrer Umwelt wahrgenommen und mitbekommen, wenn ich in der Voli war, wenn es Futter gab oder wenn jemand vor ihr an den Napf wollte, dann konnte sie brummen und sogar halbwegs in die richtige Richtung hacken. Sie hat auch immer bemerkt, wenn ihr Tür offen war und ist auf Wanderung gegangen. Ihre Kopfhaltung war permanent schief, an ganz schlimmen Tagen lag der Scheitel auf der Erde. Auch sie flog, meist durch eine Schrecksituation, senkrecht in die Höhe und fiel 2 Meter neben der Startstelle wieder zu Boden. Sie kreiselte oft um sich selbst.
PMV Taube 2, Helenchen: Helenchens Entwicklung und Gesundheitszustand haben sich stetig verbessert und stabilisiert. Die Taube hatte anfangs Anfälle in der Art, dass ihr beim Gehen oder Fressen plötzlich der Kopf zurückgerissen wurde, wie bei Epilepsie. Die Taube taumelte mehrere Schritte rückwärts, während der Kopf nach hinten ruckte. War der Anfall vorüber, war die Taube vollkommen orientiert und hat sofort das wieder aufgenommen, wo der Anfall sie herausgerissen hat.
Sogar wenn sie auf einem der oberen Bretter saß und fraß und ein Anfall sie überfiel, taumelte sie rückwärts, jedoch fiel sie niemals rückwärts vom Brett. Sie hatte nach wie vor so viel Kontrolle über ihren Körper, dass sie das Rückwärtslaufen im rechten Moment stoppen konnte.
Sie flog höchst merkwürdig und helicopterartig und man könnte denken, vollkommen unkoordiniert, 2 Meter steil in die Höhe, aber sie landete punktgenau dort, wo sie hinwollte, manchmal im Rückwärtsanflug - es war aszinierend zu beobachten. Allerdings stand der "große Test" noch aus, sie war noch nie wirklich geflogen, wie ein normaler Vogel, der Höhe und Weite gewinnen musste.
Inzwischen ist sie verpaart mit dem beinamputierten Anton, legt fleißig Eier, brütet schön, verteigt ihr Gelege wie eine Furie und niemand würde Helenchen ansehen, dass sie krank war/ ist.
Sie flog in der Voliere prima, koordiniert, Anfälle hatte sie in meiner Anwesenheit nie mehr und ich hatte das Gefühl, dass sie durchaus frei flugfähig sein könnte. Dennoch habe ich noch einige Monate gewartet, bevor ich Helenchen die Tür der Taubenhütte geöffnet habe.
Der Tag, an dem ich für Helenchen die Hüttentür geöffnet habe war 2 Tage nach Eieraufgabe, so dass Anton und Helenchen gemeinsame Freizeit hatten.
Mit Anton hatte ich bereits 4 Wochen vorher begonnen Ausgang und Freiflug zu üben, er hat es hervorragend gemacht, er fliegt gut und sicher, tuckert im Garten herum, badet, verteidigt seine Wanne gegenüber Wilmer und er liebt Helenchen sehr, so würde er nie wegfliegen und sie alleine lassen.
Als die Tür auf war, sind sie erst kurz gemeinsam vor der Hütte herumgetuckert, dann aufs Dach der Hütte geflogen. Anton hatte unablässig Helenchen im Blick und folgte ihr überall hin. Auf dem Hüttendach haben sie ein wenig herumgeknutscht, dann flog Anton auf das Dach eines Hauses hinter meinem Garten. Helenchen hinterher, schaffte es nicht auf den Dachgiebel, rutschte ab in die Regenrinne und flog/ fiel dort in den Garten. Ich habe zu diesem Garten Holzschutzwände errichtet, weil da asoziales Pack haust, das aber im Winter nie zum Garten kommt. Ich wollte grade die Leiter holen, um über die Wand nach Helenchen zu gucken, da macht Anton gurru-gurru und Helenchen kommt angeknattert und landet neben ihm auf den Dachgiebel. Das war schon unglaublich toll ABER DANN ist Helenchen durchgestartet und mit Anton als wunderbarem Begleiter hoch in die Luft geflogen und dann sind sie Runde um Runde in immer weiterem Radius über die Gärten geflogen. Es war ein Hochgefühl, diese beiden Tauben dort beobachten zu dürfen. Helenchen war sensationell und Anton nur wunderbar. Er hat Helenchen sicher zurück auf das Dach der Nachbarn und von dort auf das Dach der Taubenhütte geführt und beide sind zur Fütterungszeit wieder in die Hütte gegangen. NIEMAND würde denken, dass Helenchen irgendein Handicap hätte, der es nicht weiß. Der genaue Beobachter könnte vielleicht kleine Unsicherheiten erkennen, wenn Helenchen in einem Baum landet, da braucht sie etwas, die Balance zu finden, aber sonst ist sie nicht auffällig. Und der tapfere Anton mit seinem einen Bein ist Helenchen auch in die Bäume gefolgt, obwohl es für ihn sehr schwierig ist, sich in dünnerem Geäst zu halten.
Auch einen Tag später waren sie wieder draußen, da sind sie aber nicht geflogen, waren nur auf dem Dach der Hütte und sind sonst auf dem Gartenboden herumgetuckert. Helenchen kann ein ganz normales Taubenleben führen.
Zur Infektiosität von PMV sagt die Wildvogelklinik der Tierärztlichen Hochschule folgendes:
Tauben, die das Virus tragen, aber die Krankheit überwunden haben, können jederzeit wieder, z. B. durch Stress, der die Immunabwehr schwächt, zum Ausscheider werden, weil sich in solchen Situationen das Virus im Körper wieder vervielfältigt oder reproduziert und die Taube akut zum Ausscheider wird.
LG astrid
Zu PMV-Tauben kann ich sagen, dass eine von meinen, Betty, sehr schwer krank war und dauerhaft geistig und körperlich retardiert geblieben ist. Aber sie war in geschützem Rahmen lebenstauglich. Betty lebte in ihrer eigenen Welt, hat aber dennoch viel von ihrer Umwelt wahrgenommen und mitbekommen, wenn ich in der Voli war, wenn es Futter gab oder wenn jemand vor ihr an den Napf wollte, dann konnte sie brummen und sogar halbwegs in die richtige Richtung hacken. Sie hat auch immer bemerkt, wenn ihr Tür offen war und ist auf Wanderung gegangen. Ihre Kopfhaltung war permanent schief, an ganz schlimmen Tagen lag der Scheitel auf der Erde. Auch sie flog, meist durch eine Schrecksituation, senkrecht in die Höhe und fiel 2 Meter neben der Startstelle wieder zu Boden. Sie kreiselte oft um sich selbst.
PMV Taube 2, Helenchen: Helenchens Entwicklung und Gesundheitszustand haben sich stetig verbessert und stabilisiert. Die Taube hatte anfangs Anfälle in der Art, dass ihr beim Gehen oder Fressen plötzlich der Kopf zurückgerissen wurde, wie bei Epilepsie. Die Taube taumelte mehrere Schritte rückwärts, während der Kopf nach hinten ruckte. War der Anfall vorüber, war die Taube vollkommen orientiert und hat sofort das wieder aufgenommen, wo der Anfall sie herausgerissen hat.
Sogar wenn sie auf einem der oberen Bretter saß und fraß und ein Anfall sie überfiel, taumelte sie rückwärts, jedoch fiel sie niemals rückwärts vom Brett. Sie hatte nach wie vor so viel Kontrolle über ihren Körper, dass sie das Rückwärtslaufen im rechten Moment stoppen konnte.
Sie flog höchst merkwürdig und helicopterartig und man könnte denken, vollkommen unkoordiniert, 2 Meter steil in die Höhe, aber sie landete punktgenau dort, wo sie hinwollte, manchmal im Rückwärtsanflug - es war aszinierend zu beobachten. Allerdings stand der "große Test" noch aus, sie war noch nie wirklich geflogen, wie ein normaler Vogel, der Höhe und Weite gewinnen musste.
Inzwischen ist sie verpaart mit dem beinamputierten Anton, legt fleißig Eier, brütet schön, verteigt ihr Gelege wie eine Furie und niemand würde Helenchen ansehen, dass sie krank war/ ist.
Sie flog in der Voliere prima, koordiniert, Anfälle hatte sie in meiner Anwesenheit nie mehr und ich hatte das Gefühl, dass sie durchaus frei flugfähig sein könnte. Dennoch habe ich noch einige Monate gewartet, bevor ich Helenchen die Tür der Taubenhütte geöffnet habe.
Der Tag, an dem ich für Helenchen die Hüttentür geöffnet habe war 2 Tage nach Eieraufgabe, so dass Anton und Helenchen gemeinsame Freizeit hatten.
Mit Anton hatte ich bereits 4 Wochen vorher begonnen Ausgang und Freiflug zu üben, er hat es hervorragend gemacht, er fliegt gut und sicher, tuckert im Garten herum, badet, verteidigt seine Wanne gegenüber Wilmer und er liebt Helenchen sehr, so würde er nie wegfliegen und sie alleine lassen.
Als die Tür auf war, sind sie erst kurz gemeinsam vor der Hütte herumgetuckert, dann aufs Dach der Hütte geflogen. Anton hatte unablässig Helenchen im Blick und folgte ihr überall hin. Auf dem Hüttendach haben sie ein wenig herumgeknutscht, dann flog Anton auf das Dach eines Hauses hinter meinem Garten. Helenchen hinterher, schaffte es nicht auf den Dachgiebel, rutschte ab in die Regenrinne und flog/ fiel dort in den Garten. Ich habe zu diesem Garten Holzschutzwände errichtet, weil da asoziales Pack haust, das aber im Winter nie zum Garten kommt. Ich wollte grade die Leiter holen, um über die Wand nach Helenchen zu gucken, da macht Anton gurru-gurru und Helenchen kommt angeknattert und landet neben ihm auf den Dachgiebel. Das war schon unglaublich toll ABER DANN ist Helenchen durchgestartet und mit Anton als wunderbarem Begleiter hoch in die Luft geflogen und dann sind sie Runde um Runde in immer weiterem Radius über die Gärten geflogen. Es war ein Hochgefühl, diese beiden Tauben dort beobachten zu dürfen. Helenchen war sensationell und Anton nur wunderbar. Er hat Helenchen sicher zurück auf das Dach der Nachbarn und von dort auf das Dach der Taubenhütte geführt und beide sind zur Fütterungszeit wieder in die Hütte gegangen. NIEMAND würde denken, dass Helenchen irgendein Handicap hätte, der es nicht weiß. Der genaue Beobachter könnte vielleicht kleine Unsicherheiten erkennen, wenn Helenchen in einem Baum landet, da braucht sie etwas, die Balance zu finden, aber sonst ist sie nicht auffällig. Und der tapfere Anton mit seinem einen Bein ist Helenchen auch in die Bäume gefolgt, obwohl es für ihn sehr schwierig ist, sich in dünnerem Geäst zu halten.
Auch einen Tag später waren sie wieder draußen, da sind sie aber nicht geflogen, waren nur auf dem Dach der Hütte und sind sonst auf dem Gartenboden herumgetuckert. Helenchen kann ein ganz normales Taubenleben führen.
Zur Infektiosität von PMV sagt die Wildvogelklinik der Tierärztlichen Hochschule folgendes:
Tauben, die das Virus tragen, aber die Krankheit überwunden haben, können jederzeit wieder, z. B. durch Stress, der die Immunabwehr schwächt, zum Ausscheider werden, weil sich in solchen Situationen das Virus im Körper wieder vervielfältigt oder reproduziert und die Taube akut zum Ausscheider wird.
LG astrid