Hallo,
"Eier durchschüttlen"
Warum?
Es gibt außer "Im-Griff-Hab-Bedürfniss" schlicht und ergreifend keinen Grund diese Halsbandsittich-Populationen sogenannt zu "kontrollieren" oder moderner zu "managen".
Das Leben "managed" sich seit jeher prächtig selbst und zwar als permanente Änderung, nicht als Stillstand.
Gibt's ein ernsthaftes! Problem, welches sie verursachen: Nein
Gibt's also einen Grund Bruten zu zerstören: Nein
Gibt's einen Grund sich zu freuen, dass es einen Organismus gibt, der es in unserer Nähe aushält außer Zecken, Flöhe, Läuse: Ja
.
Der Marderhund z.B. wurde auch als invasives Großproblem orakelt von schießfreudigen und kontrollwütigen: Furchtbare Vermehrung ...
Es hat keiner "gemanaged" und die Populationen sind inzwischen von selbst zurückgegangen.
Eingreifen ist nur nachvollziehbar, wenn die jeweilige Art tatsächlich ein ernsthaftes Problem macht. Das ist natürlich immer eine Frage der pers. Wertung,
aber man denke immer an den Vergleich mit dem Tiger, bevor man loszieht ernsthafte Probleme behauptend.
Es existieren Nachbarschaften, die betrachten das freien Lachen von Kindern als ernsthaftes Problem!
Wie gesagt es gibt keine ernsthaften Probleme die der Halsbandsittiche verursacht.
Ich will nicht, dass die Tigerpopulationen ausgerottet werden und erst recht sehe ich keinen Grund Halsbandsittichpopulationen auszurotten.
Die "Jägerschaft" (bestimmt unzulässige Verallgemeinerung) versucht in kurios analoger Weise immer wieder ihre Schießereien auf Raubtiere und sonstige Tierpopulationen mit der behaupteten Kontrollnotwendigkeit durchzusetzen. Diese Behauptungen sind dort typischerweise genauso weit hergeholt wie sie jetzt erstaunlicher Weise auf der "Naturschutzseite" sind.
Auch dort seh' ich als legitimen Grund zum Abschießen an: Es kommt auf den Tisch zum Essen aber nicht die Kopfzahl überschreitet X oder Raubtier R frisst einige meiner liebsten Mohrhuhn-Ziele.
Bei "dem Naturschutz" heißt das offenbar etwas anders: Tier Bös-X ändert die Individuendichte von Tier Gut-Y. Ist soweit ich das seh' nur ein Schönsprak-Wortspiel, der Kern ist der Gleiche.
Und weil mit Tier X ändert die Individuendichte von Tier Y nicht genug Zustimmemotion in der Öffentlichkeit erreicht werden kann optimiert man diese Aussage zu:
"Fremdes Giftgrün-Tier lässt gutes Einheimischtier Y aussterben". dass das typischerweise nicht stimmt und in Europa extrem Unwahrscheinlich ist wird dabei unterschlagen. Klar soll ja auch manipulativ sein, nicht aufklären. Soll ja ideologische Verwirklichungsbedürfnisse anderen aufzwängen.
Ich finde, wenn etwas ausgerottet gehört, sind das nicht Halsbandsittiche in Deutschland, sondern die Ideologien und ideologieanalogen Bestrebungen. Die haben dem Menschen bis jetzt
viel mehr geschadet als ein "Giftgrüne" "fremder" Haslbandsittich.
Man sollte die Brutplätze dieser Gedanken-Welten identifizieren und schütteln.
Wie gesagt:
"Leben und leben lassen"
Das heißt nicht: Sinnloses Rührei erzeugen. Verstehen könnte ich's, wenn du sagst die Eier schmecken dir so gut, dass du sie essen möchtest. Das wäre für mich ein plausibler Grund für das Rührei.
Aus Jux und Dollerei allerdings nicht.
Es scheint so etwas wie einen unbewussten Zwang zu geben, man müsse doch irgendetwas managen/kontrollieren.
"Wildtiermanagement" ist auch sowas.
Wozu sollte man Wildtiere managen? Es sind Wildtiere. Sie managen sich selbst oder besser der Prozess der Evolution managed sie.
Und das hat er sogar so gut geschafft, dass dabei wir entstanden sind! Ich zumindest fühle mich relativ gut gelungen
. Ob ich mit mir so zufrieden wäre wenn Kontrollsüchtige Biber mich wildtier-gemanged hätte,.. ich weiß nicht.
Wenn mir die Kirschliebhabervögel meine leckeren Kirschen vom Baum futtern ohne mir zufriedenstellend genug überzulassen, dann "manage" ich den Schutz der mir lieben Kirschen selbst mit z.B. Netz drüber. Ich brauch keinen Wildtiermanager der mir diesen Kirschliebhaber kontrolliert mohrhuhnspielend abschießt.
Ich wäre sogar arg verärgert, dass der mir einfach einen Teil meines Sommerzwitschergefühls einfach wegknallt und dann wohl auch noch mit Steuergeldern wenn's ganz unnötigerweise von amtswegen geschieht.
Ich frage mich wie die Menschheit bloß bis ins jetzt gekommen ist ohne Wildtiermanagement.
All das beziehe ich natürlich nur auf destruktive Varianten des Wildtiermanagements nicht auf konstruktive,
denn ein Lebensumfeld in dem außer Menschen, Haus- und Nutztiere und Nutzpflanzen noch möglichst große Vielseitigkeit an unabhängigem Leben um kreuscht und fleucht betrachte ich persönlich als deutlich zufriedenstellender.
Maßnahmen die diese Vielfalt konstruktiv fördern finde ich gut allerdings bedeutet das auch, dass ich oder meine Kinder tatsächlich auch was davon haben. Lebensraumgestaltung zur Förderung der Vielfalt oder des Naturerlebnisses in der Form: "Betreten verboten", "Leben für Homo sapiens verboten" kann ich da nur in begründeten Sonderfällen nachvollziehen im Allgemeinen aber nicht.
"Leben und leben lassen" ist symmetrisch, nicht asymmetrisch, Der Mensch gehört dazu!
Ich mag die sogenannte Natur - zu der ich mich dazuzähle -, weil mir als Kind keiner verboten hat 'nen Molch bei der Balz zu beobachten oder mit Kröten zu spielen. Ich musste mir keine Naturführer kaufen, um zu wissen wie ein Barsch aussieht oder ein Hecht zwischen dem Schilf auf Lauer liegt.
Und das hat sie nicht ausgerottet. Ausgerottet wurden sie dann ganz schnell mit Hilfe von Flurbereinigung, Aufräum- und Ordnungsliebe usw, kurz massiver Lebensraumvernichtung.
Also wer Tätigkeitsdrang hat, soll Lebensraum wieder lebenswert manchen, strukturieren sich entwickelnde Überraschungen zulassen - das ist Leben, nicht das wiederherstellen von Fotos, und das natürlich auch für den Menschen.
Wenn irgendwer glaubt, dass "Natur" aus Sicht der Wildtiere nur ohne Menschen geht, der sollte eine Umfrage bei Wildtier in den Städten machen.
Wildtier mit Blei, Gift und Lebensraummonotonie allerdings geht wohl wirklich nicht sonderlich gut.
Und Wildtiere sind deswegen Wildtiere, weil sie keinen Pass benötigen.
"Es gibt genug hübsche europäische.
Weshalb muss es denn immer was fremdländisches sein? "
Und da isses wieder das Fremdeln: "wozu muss es was fremdländisches sein" So als würde das etwas erklären oder begründen.
"Also in meinem Garten sind auch herzlich wenig exotische Pflanzen zu finden." Und was soll das schon erklären außer, dass dein pers. Geschmack offenbar anders ist als der von Alfriedo?!
Außer einer Allerweltserkenntnis, dass alle Menschen glücklicherweise unterschiedlich sind nichts.
"Es gibt genug hübsche europäische." Ja bestimmt,solange wir sie nicht ausrotten, weil sie ja mal mit und ohne menschliche Hilfe in Europa eingewandert sind.
Aber was soll es uns sonst sagen als ja, das stimmt es gibt viele "hübsche europäische", nichts oder?
Es sei denn ich lasse mich verleiten aus dem verwendeten "genug" anstelle von "viele" zu schließen
dein Bedürfnis sei anderen vorzuschreiben welchen Geschmack sie zu haben hätten.
Aber das ist bestimmt zu weit aus dem Wörtchen "genug" gefolgert.
Daher bleibe ich wohl bei: Ja stimmt, und?
"muss es denn immer was fremdländisches sein". Ganz klar: Nein, sieht man ja daran, dass du deinen Garten anders gestaltest.
Aber muss es denn deswegen immer was "Deutsches" sein - oh sorry, europäisches sein (Mittelmeer ist Europa, Norwegen auch, so als "ökologisch" orientierter Mensch)?
Ganz klar: Nein, warum? Oder möchtest du etwa doch anderen vorschreiben, was ihnen in der Gartengestaltung zu gefallen habe?
Ich weiß, willst du bestimmt nicht, denn irgendwie müsste ja sonst Alfriedeo auch das Recht haben dir vorzuschreiben,
was du in deiner Gartengestaltung lassen solltest, was er ja mit der simplen Umkehrung deiner Sätze mit gleicher Überzeugungskraft könnte.
In meinem Garten übrigens wächst auch nur einheimisches:
Kamille, Pfefferminz, gute deutsche Eiche, Riesenknöterich - hab mich überzeugt: Ist einheimisch, wächst eigenständig in Deutschland und hat wirklich imposante stärke ausstrahlende große Blätter und wächst schon mehr als 100 Jahre glaub' ich in Deutschland. Bin mir natürlich nicht sicher, leb' ja noch nicht so lang, aber ich weiß in meiner Kindheit hab' ich sie schon gesehen ist also voll konform mit meinem Kindheitsbild von Natur. Hab's fotografiert und nutze seitdem dieses Foto um "diese Natur" wieder herzustellen, in meinem Garten.
Nichts für Ungut, die Welt ist eben vielgestaltig, die Menschen auch und die Gedanken und Ästhetiken auch und am Schönsten finde ich eine Welt, wo diese Vielgestaltigkeit existieren darf.
Das ist Natur bzw. das Leben, das ist eine lebenswerte Welt das ist eine Welt in die es nicht heißt "rotte Halsbandsittive in deutschland aus weil sie ausländisch sind" sondern:
"Leben und leben lassen"
Nun ja, es gibt bestimmt noch viele andere schöne Gärten, bei denen man sich Inspirationen holen kann,
Inspirationen gerne,
Geschmacks- und sonstige Vorschriften nicht.
In Umgebungen homogenisierter Denke mussten schon mein Vater existieren, meine Kinder sollen's nicht.
Gib mir einen rationalen Grund aus welchem du die Trennung "Heimisch - Gut", "Fremdländisch - Schlecht" herleitest - und denke immer daran, die Ökologie oder Biologie lässt sich dazu nicht missbrauchen, schon allein, weil es eine Naturwissenschaft ist, die als solche gar keine Wertungen kennt genauso wie die Physik. Wertungen sind individuelle Angelegenheiten. Du hast eine, ich hab eine, der Biber Franz hat ganz gewiss eine ganz andere. Ist's von mir nachvollziehbar übernehm ich sie, sonst behalte sie und gestalte dein Leben danach aber nicht das der anderen. Ich zumindest werde dir keine Vorschriften machen, dass du es anders in deinem Garten zu halten hättest.
Freue dich über deinen Garten,
Alfriedo freut sich bestimmt über seinen,
ich freue mich über meinen und ich freue mich noch mehr, dass wir bisher noch nicht wieder in einer politischen Welt leben,
in der einige allen anderen vorschreiben können, was sie als schön zu empfinden haben oder was sie gar zu denken hätten, wenn sie nicht im KZ, Gulag oder dem Scheiterhaufen landen wollen.
Wie gesagt. In meiner Ethik passt
"Fremdländisch, also ausrotten" nicht rein und
"Fremdländisch, ist im Garten verboten, geradzu amoralisch" auch nicht.
@FoeniX
Da stimm' ich in der Intention vollkommen zu!
Denn mache man all das, was du geschrieben hast und lasse nur das dogmatische "Vertreiben der Exoten" weg, dann kommt genau das gleiche positive Ergebnis heraus.
Sonst wäre es kaum erklärlich, dass derzeit die größeren Städte quasi die besseren Naturschutzgebiete sind. Dort gibt es nämlich neben Altexoten auch all die Neuexoten. Das Leben (biologische) dort ist's egal und findet's dort absolut ungeschlagen lebenswert mitten unter der auch natürlichen Art Homo sapiens.
Es ist die Zerstörung der vielfältig strukturierten Lebensräume die beseitigt gehört - neben Gifteimern und ähnlichem - nicht die "bösen Exoten" weder die "bösen" pflanzlichen noch die "bösen" tierischen "Exoten".
Nicht das Kind, welches Molche beobachtet oder mit Kröten spielt gefährdet diese Arten sonder das Palnieren von Stillgewässern jedweder Art.
Dort wo die meisten Tiere verschwinden ist nicht dort, wo exotische Pflanzen wachsen, sondern dort wo menschengemachte Ordnungsmonotonie das Bild beherrscht.
Der Zaun unseres Gartens übrigens wird an der Langseite mit einem meterbreiten Band von wildwachsenden hochgefährlich nesselnden Brennnesseln begleitet
.
In unserem Rasen spar' ich immer auch mal wieder einige imposant wachsende Disteln aus und Gänseblümchen und Löwenzahn und was eben sonst drin wachsen will und sich ma Mähen nicht stört.
Und genau das ist es eben, was du da ansprichst, was die Großstädte inzwischen zu besseren Lebensräumen für die Artenvielfalt beherbergende "Natur" darstellt: Jeder Tünnes hat in seinem Garten einen anderen Geschmack verwirklicht und erzeugt damit auf engem Raum große Strukturvielfalt, die meisten Stadtflächen werden nicht totgedüngt und Gift nur je nach Tünnes lokal eingesetzt gemessen an der Stadtfläche. Und die Lebensvielfalt dankt's.