Hallo Tina,
wenn sie Angst haben, solltest Du die Übung noch nicht machen, sondern eine, vor der sie keine Angst haben.
In Frage käme, den TS erst mal noch sehr viel weiter weg zu halten und zu clicken, wenn sie dort hin sehen
und entspannt sind.
Es kämen auch andere Übungen in Frage.
Da sie ja konditioniert sind, also wissen, dass sie nach dem Click bald irgendwie belohnt werden sollten, wäre vielleicht eine Shaping-Übung einfacher:
Clicken, wenn sie beim Freilug in der Nähe erreichbarer Plätze sitzen!
Oder Äste (Zoohandlung: mit Schraubgewinde und Muttern) am Käfiggitter außen anbringen, und clicken, wenn sie dort hinsehen, in der Nähe sitzen usw.
Bald - nach Tagen vielleicht, aber irgendwann - wird einer merken, dass er immer Hirse bekommt, wenn er dort in der Nähe ist oder genau dort ist (= mehr Hirse
) und öfter dort sitzen; der andere wird das beobachten und auch bald seine Schlüsse ziehen.
Parallel dazu würde ich sehr vorsichtig die Hand an den Vogel nähern, wann immer das nötig ist: Langsam, dabei leise etwas sagen, und immer stoppen oder aufhören, wenn Du merkst, dass ein Vogel unruhig oder änstlich ist.
Das KANN man auch mit einer Clickerübung verbinden (clicken, wenn der Vogel ruhig war, wenn Du die Hand in seine Nähe bewegen musstest), wichtig fände ich aber erst mal, dass Du Dich schulst, die Vögel nicht unabsichtlich mit der Hand im Alltag zu ängstigen (beim Futterwechsel usw.).
Also 3 Regeln:
1. Übung so gestalten, dass die Vögel dabei und davor keine Angst haben.
2. Annäherung der Hand an die Vögel vorsichtig gestalten und belohnen; Hand nicht weiter annähern, wenn ein Vogel Stress oder Angst zeigt.
3. Shaping:
Vögel belohnen/ clicken, wenn sie in die Nähe erreichbarer Orte / Trainingsorte kommen.
Und erst mit dem Targettraining weitermachen, wenn sie dort regelmäßig sitzen.
Oder alternativ den TS noch mal von sehr weit weg annähern, so dass sie lernen, keine Angst mit dem Stick zu veribinden.
Man kann übrigens auch clicken "ich habe den Clicker in der Hand" oder "ich habe den TS (auch) in der Hand".
Das funktioniert so, dass man den Gegenstand
weit weg hält, dann clickt, wenn der Vogel entspannt ist (oder gerne auch: hinsieht, muss aber nicht sein), das mehrfach wiederholt, wenn der Vogel ganz entspannt ist, den Gegenstand 2 bis 10 cm näher bringen (je nachdem, ob er 30 cm oder 1,50 m weit weg sein musste) und das Ganze wiederholen.
So lange, bis der Gegenstand recht nahe am Vogel ist.
Dann hat man schon so oft geclickt, dass der Vogel dies erwartet, und wenn man nicht clickt, wird er seine Irritation zeigen, indem er deutlich (oder erst mal verblüfft) den Gegenstand bzw. die Hand ansieht.
Das kann mit - mit Verzögerungen und Clicks - so weit treiben, bis der Vogel aus Irritation ("Warum geht das denn nicht weiter?!") den Gegenstand mit dem Schnabel berührt.
Das macht er allerdings nur, wenn vorher oft genug geclickt wurde, so dass er dies erwartet, UND wenn er dabei vorher nie Angst haben musste und auch jetzt der Gegenstand ihn nicht "bedroht".
Belohnung:
Möglichkeiten:
1. an einem Ort, den die Vögel erreichen können, wird die Hirse kurz abgelegt, bis sie da dran waren.
2. Du nimmt groooße Hirsestängel und reichst sie rüber.
3. Du bindest die Hirse an einen Stock, vor dem sie keine Angst haben dürfen.
Sind 2. und 3. ausgeschlossen, weil ein Vogel Angst hat, würde ich es mit der ersten Methode probieren und dabei ruhig auch warten; die Vögel werden schnell lernen, wo nach dem Click die Hirse liegt und, später, dass sie da auch nur kurz liegt.