@stephanie: zu dem Punkt, "wenn Wellensittiche wirklich in Not sind, lassen sie sich mal (nicht immer) angreifen" hätte ich ne Frage, und zwar:
mein bub fliegt manchmal in der Nacht runter und er hat aufgrund seines Gewichtes Durchblutungsstörungen ( deswegen fliegt er nachts gelegentlich bzw seltener jetzt, hinunter) .. Medizinisch und sonst alles geklärt etc..
Zu der Frage nun: dadurch dass er gelegentlich am Boden fällt, und das mitten in der Nacht, kennt er sich nicht aus... Natürlich werde ich wach und stürme hin.. Mache licht an etc.. Jedoch kann ich nicht abschätzen, ob er "nur" verwirrt ist, oder ob er Todesangst hat ( plötzlich am Boden/ licht ist an und grell / ich steh vor dem Käfig), denn ich versuchte ihn wieder auf seinen Schlafplatz zu heben..
LG Rasselbande
Hallo Rasselbande,
dies ist nach meiner Erfahrung eine Ausnahmesituation für den Sittich.
Mit "in Not" meinte ich auch eher Situationen, in denen der Sittich sich schon sortieren konnte, und trotzdem nicht mehr weg kommt oder wirklich einen kleinen Schock im Sinne von extremen Schreck hat, so dass er "platt" ist und nur da sitzt.
Typische Beispiele wären Verheddern in etwas, Fallen in eine Nische, aus der er nicht mehr kommt, abstürzen im Zimmer in völlig unbekannter Umgebung und nicht wissen, wie das wieder raus zu kommen ist.
Finn, Malia und Keisha-May könnte ich problemlos aus solchen Situaitonen greifne; Fiete nicht.
Die anderen drei lassen sich auhc nicht einfach mal so von der Stange pflücken (Finn aber fast).
Nachts würde ich nie versuchen, einen Sittich zu greifen, weil der völlig im Panikmodus ist.
Die anderen würde dann, wenn ich die Käfigtür öffne, vermutlich rausfliegen und dann im Zimmer
panisch umherfliegen (wobei das Zimmer dunkel und dadurch auch unbekannt wäre).
Wenn meine "Night fright" haben, mache ich Licht (Schreibtischlampe aus der vom Käfig entgegen gesetzten Ecke, also eher Notbeleuchtung) und decke sie vorne ab (sind mit Betttuch abgedeckt in der Nacht) und rede dann so lange mit ihnen und mache "Schnabelknirschen", bis alle wieder auf Ästen sitzen (nicht am Gitter hängen oder am Boden hocken) und sich einmal geschüttelt haben.
Das dauert meist 10 bis 20 min.
Letzlich saß Malia am Boden, beide Flügel ausgestreckt .
Da wäre ich wirklich in Versuchung gewesen, die mal zu greifen, um zu sehen, ob die Flügel in Ordnung ist, aber hätte ich das getan, hätten sie die anderen, die noch im Panikmodus waren, erschreckt und sie wäre evtl. auch wieder losgedüst.
So stellte sich nach mehreren Minuten raus, dass sie noch fliegen und klettern konnte und sie schaffte es alleine erst in die "erste Etage"... und ich habe dann Licht angelassen und bin selbst wieder schlafen gegangen, weil ich nicht warten wollte, bis sie auf ihren Schlafplatz klettert.
Das ist in den meisten Fällen völlig okay - erst Licht machen, leise reden/ Entspannunggesten machen, warten, bis jeder wieder auf einem Ast sitzt und dann entweder Licht wieder aus machen oder, wenn ich sehe, dass es noch nicht ganz ausgestanden ist, kleines Licht anlassen.
Alternativ ein Kindernachtlicht in der Steckdose anlassen.
Bei Deinem Vogel würde ich
- den Boden abpolstern mit etwas, an dem sich die Krallen nicht verfangen können (Küchenrolle?),
- ein Nachtlicht anlassen und
- eine Leiter etc. in den Käfig stellen und
- mit dem Vogel tagsüber bis zum Erbrecehn üben, darüber hoch zu klettern
- außerdem ein großes Sitzbrett anbringen "mit Rand" auf dem er evtl. schlafen kann (kann man kaufen, evtl. auch selbst machen - Rand besteht aus Ästen/ Zweigen, aber ich wüsste nicht, wie ich die vogelsicher anbringen sollte, da mit nur Nägel (Zink) und Sekundenkleber (sicher?) einfallen würden. (Hm, viele Spielsachen sind mit Kleber zusammengesetzt, aber ich weiß nicht, ob man das selbst machen möchte bzw. was passiert, wenn der nagefreudige Sittich das abknabbert.)
Das Brett würde ich doppelt im Käfig anbringen - oben bei den Schlafplätzen der anderen und unten, falls er da nach einem "Night fright" übernachten möchte.
Die Kletterhilfen vom Boden zum Gitter würde ich auch an mehr als einer Stelle anbringen; z.B. Leitern und "Hamsterleitern", also diese langen Bretter mit aufgeklebten
Stufen - der eine Vogel zieht diese vor, der andere Leitern.
PS
Ich weiß nicht, wie das bei anderen Sittichen ist, aber meine sind entspannter, wenn ich erst mit ihnen rede und dann das Licht anmache.
Evtl. liegt das daran, dass sie "Licht" als Begriff kennen, weil ich das auch sage, wenn ich die Zimmer- oder Vogellampe ein- und ausschalte.
Mache ich stumm Licht, erschreckt sie das wieder (v.a. im Panikmodus).
Im Panikmodus sind die meiner Erfahrung nach gar nicht ansprechbar, d.h. alles, was man dann tut, führt zu neuer Angst und Losfliegen/-flattern; die müssen erst mal runter kommen.
PPS
Wenn der Kleine immer wieder runter fällt, käme ein Sitzbrett UNTER seinem Schlafplatz in Frage, so dass er nur ein paar cm weit fällt?
Das müsste man natürlich jeden Morgen reinigen - oder man legt Zeitung beschwert mit etwas Vogelsand drauf?