Hallo Delphie,
dann frage den Tierarzt mal, ob ein Abstrich genommen und ein Resistenztest gemacht wurde, oder ob die Verordnung nur auf Verdacht erfolgte. Baytril wird gerne kritiklos versuchsweise gegeben, weil es ein Breitbandantibiotikum ist (manchmal sogar, wenn gar keine bakterielle Infektion vorlag. Ich hatte mal einen Beo-Patienten, für den leider jede Hilfe zu spät kam - er starb, bevor die Halterin die von mir empfohlenen Arzneimittel besorgen konnte -, weil er in einer Tierklinik(!) 10 Tage lang mit Baytril behandelt worden war, obwohl er keine bakterielle Lungenentzündung, sondern Aspergillose hatte. Das hat sein Schicksal natürlich besiegelt. Die Ärzte in der Tierklinik waren auch nicht irritiert, als die Halterin nachfragte, ob es denn richtig sein, daß es dem Vogel von Tag zu Tag schlechter ginge. Die Antwort lautete: Ja, das sei normal, das AB müsse nur lange genug gegeben werden). Es gibt aber - gerade wegen des massenhaften Mißbrauchs - auch bei bakteriellen Infektionen mehr und mehr Resistenzen. Und man sollte eins nie vergessen: Antibiotika können zwar (wenn es die richtigen sind) im Einzelfall lebensrettend sein, aber sie sind für den Organismus alles andere als gesund. Es handelt sich der Sache nach um Zellgifte, die nicht zu Unrecht ""Antibiotia" (wörtlich: "gegen Leben" gerichtet) und nicht "Anti-nur-die-schädlichen-Bakteria" heißen. Viele Antibiotika haben negative Nebenwirkungen auf Leber, Niere, Blutbild und alle schädigen die Darmflora. Die meisten schädigen auch den Energiestoffwechsel der Zellen, weil die bakterienähnlich aufgebauten Mitochondrien, die "Kraftwerke der Zelle", beeinträchtigt werden. Und alles in allem schwächt jede Antibiose das Immunsystem. Es ist daher keineswegs ein Wunder, wenn es dem Vogel nach Gabe von Antibiotika (insbesondere auch systemischen) u. U. sogar schlechter geht als zuvor. Nicht selten gibt es auch das Ergebnis: Bakterien reduziert oder vernichtet - Patient tot. Das kann natürlich auch nicht der Sinn der Sache sein. Baytril gehört zwar relativ zu den vergleichsweise besser verträglichen Antibiotika, aber eine schwere Belastung für den Organismus bleibt es trotzdem. Deshalb bin ich ja immer gegen den viel zu verbreiteten Einsatz von Antibiotika und würde ihren Anwendungsbereich auf die zwingende Indikation zur Lebensrettung einengen. Fast alle Infektionskrankheiten kann man alternativ behandeln - mit weniger oder keinen Nebenwirkungen, und mindestens ebenso effektiv.
Liebe Grüße,
Thomas