Akute und chronische Krankheiten - Homöopathie und Schulmedizin
Hallo,
also die Aussagen zur Schulmedizin und Homöopathie bei bakteriellen Infektionen möchte ich doch deutlich relativieren. Wenn man das richtige homöopathische Mittel findet, ist eine bakterielle Infektion mit Homöopathie schneller weg als mit Antibiotika. Es ist definitiv ein Irrglaube zu meinen, daß die Homöopathie nur etwas Langfristiges für chronische Krankheiten sei, akute Infektionen aber stets schulmedizinisch behandelt werden müßten. Die eindrucksvollsten und schlagartigsten Heilerfolge erzielt ein richtig gewähltes homöopathisches Mittel bei schweren akuten Erkrankungen. Man muß das wahrscheinlich mal selbst erlebt haben, um es zu glauben. Nur ist die Homöopathie viel schwieriger anzuwenden und einzusetzen, weil es nicht ein bestimmtes Homöopathikum gegen einen bestimmten Erreger gibt, sondern ganz anders repertorisiert, diagnostiziert und behandelt wird.
Schulmedizinisch ist ein Antibiogramm absolut unverzichtbar, für den Homöopathen ist es zweitrangig, wie der Erreger heißt. In der Homöopathie gibt es auch keine Resistenzen, weil keine Erreger direkt abgetötet, sondern über die volle Wiederherstellung des körpereigenen Immunsystems bekämpft werden.
Natürlich - macher hat sein Tier auch schon homöopathisch "zu Tode therapiert" (Steffi). Das ist nicht zu bestreiten. Das lag dann aber nicht an der Homöopathie als Heilsystem, sondern an der mangelnden Qualifikation des Homöopathen, der das richtige Simile nicht gefunden hat.
Und wie viele Vögel sind nicht auch schon schulmedizinisch "zu Tode therapiert" worden? Über die spricht niemend. Nur:
Wenn jemand mit einem kranken Vogel zum Schulmediziner geht, und der Vogel wird gesund, dann hat es die Schulmedizin gerichtet. Stirbt er trotz Antibiotikaeinsatz, heißt es allgemein: "Da war eben nichts zu machen, Du hast doch wirklich alles versucht!" Und niemand kommt auf den Gedanken, daß dem Vogel möglicherweise eine wirksamere, nämlich die homöopathische, Behandlung vorenthalten wurde.
Geht damit jemand mit einem kranken Vogel zum Homöopathen, und der Vogel wird gesund, dann wäre er es wahrscheinlich sowieso geworden. Stirbt er trotz homöopathischer Behandlung, weil der Therapeut das richtige Mittel nicht gefunden hat, war die Homöopathie als Medizinsystem schuld. Und jeder ist davon überzeugt, daß die Schulmedizin es gerichtet hätte.
Man sollte nicht mit zweierlei Maß messen. Natürlich sollte niemand, der ein bißchen schmalspurige homöopathische Ratgeberliteratur sich reingezogen hat, meinen, er könne ein Tier therapieren.
Aber der Schweizer Arzt Dr. Adolf Vögeli, der lange Jahre reiner praktrizierender Schulmediziner war und erst im Laufe seiner ärztlichen Tätigkeit, von den Unzulänglichkeiten der Schulmedizin enttäuscht, zum Homöopathen wurde, berichtet in seinem Buch "Heilkunst aus neuer Sicht", daß er in seiner ganzen ärztlichen Karriere zahllose Patienten mit Lungenentzündung behandelt hat. Von den ausschließlich homöopathisch Behandelten starb kein einziger. Die beiden einzigen Todesfälle, die er zu beklagen hatte, waren Patienten, die im Rahmen ihres Selbstbestimmungsrechtes als Patienten gegen seinen ärztlichen Rat auf der Behandlung mit Antibiotika bestanden hatten.
Um nicht falsch verstanden zu werden:
Wenn man den Vogel noch nicht kennt, hat man manchmal gar nicht die Zeit zum ausführlichen Repertorisieren, Fragebögen auswerten und Anamnese erheben (obwohl - länger als ein Antibiogramm dauert es auch nicht). Und wenn der Fall schwer, aber das Bild gleichwohl unklar ist, würde ich es auch ablehnen, mit homöopathischen Mitteln herumzuexperimentieren, deren ich mir nicht ganz sicher bin. In solchen unklaren Fällen, in denen das Krankheits- bzw. Arzneimittelbild erst nach und nach voll sichtbar wird, können Antibiotika lebensrettend sein. Ich bin deswegen der Letzte, der sie in Bausch und Bogen ablehnt, wie ich überhaupt gegen jeden Dogmatismus bin. Aber ebenso falsch ist es zu sagen, gegen Klebsiellen, Pasteurellen oder was auch immer helfen Homöopathika nicht. Wenn das Bild klar und das Mittel richtig gewählt ist, hilft es schon, ehe das Antibiotikum überhaupt verstoffwechselt ist.
Liebe Grüße,
Thomas