Hallo Ihr Lieben,
sicher kann sich kaum einer der Faszination von Alex entziehen, schießlich ist es schon enorm, was dieser Vogel und seine beiden Versuchskumpels an Lernfähigkeit an den Tag legen.
Allerdings gebe ich zu, dass ich persönlich auch kein Freund von solchen Experimenten bin, da sie unter völlig unnatürlichen Bedingungen stattfinden und auch zu Lasten der Vögel gehen, was sich ja an Alex Rupfen zeigt.
Meiner Meinung nach sorgen solche Forschungsgeschichten wie diese um Alex eher noch mehr dafür, das Menschen ein falsches Bild von einer artgerechten Haltung von Papageien bekommen.
Auch wird dadurch die Erwartungshaltung zukünftigen Papapgeienbesitzer, die auch so ein Genie besitzen wollen, viel zu hoch gesetzt.
Die wenigsten Graupapageien werden solche Leistungen in Privathaltung an den Tag legen, worüber mancher Papageienbesitzer sicher auch enttäuscht ist, weil er ein falsches Bild vorgegaukelt bekommen hat.
Ich möchte nicht wissen, wie viele Tierchen deshalb wieder abgegeben werden, weil sie dem Genie und Quasselkasper-Image nicht entsprechen :( .
Im übrigen würde ich es viel wichtiger und interessanter finden, wenn sich jemand die Mühe machen würde, Verhaltensforschung von Graupapageien im Feld zu betreiben (über die freie Wildbahn der Grauen weiss man nämlich so gut wie nichts), als solche Laborforschung zu betreiben.
Genau das würde ich mir auch wünschen, da hierüber viel zu wenig bekannt ist.
Eine Tierart lernt man noch am besten verstehen, wenn man sie in freier Wildbahn beobachtet, anstatt sie unter Laborbedingungen zu Höchstleistungen anzutreiben, die eh kaum realitätsnah sind.
Da würde mich die natürliche Intelligenz der Grauen in freier Wildbahn auch mehr interessieren.
Naja, früher oder später hätte irgendjemand eh Graue auf ihre Intelligenz getestet, wie es Dr. Pepperberg getan hat. Das liegt halt in der Natur des Menschen.
Bleibt nur zu hoffen, das die hohe Intelligenz auch von uns Menschen geachtet wird, die durch Dr.Pepperberg nachgewiesen wurde.
Wenn wir Menschen uns dies immer vor Augen halten, könnte man den Tests auch etwas positives abgewinnen.
Denn was es z.B. für so ein hochintelligentes Tierchen bedeutet, welches die Intelligenz eines ca. 5 jährigen Kindes hat, wenn es einen Besitzerwechsel erleiden muss, kann man sich wohl vorstellen.