Hallo
Man kann Stadttauben häufig beobachten, wie sie Unkrautsamen aufpicken, die vom Wind an Kanten zusammengeweht wurden, wie z.B. entlang von Rinnsteinen und in den Fugen von Gehwegplatten. Auch auf kurzgemähten Wiesen sieht man sie, und sie finden dort stets etwas. Möglicherweise wird dieser Nahrungsbeitrag unterschätzt und er versetzt die Tauben in die Lage, eine einseitige Fehlernährung durch Abfälle von Frittenbuden usw. zu kompensieren. Auch andere Nahrungsressourcen können möglicherweise von ihnen erschlossen werden. Ich denke da an die Samen von Platanen, die als Straßenbäume in überreichlicher Fülle zur Verfügung stehen. In Berlin gibt es mehr als hunderttausend dieser Bäume, und was der Halsbandsittich und der Stieglitz frisst, bekommt der Taube bestimmt auch. Da sind dann noch die von Autoreifen zermahlenen Eicheln und Rosskastanien, von denen zu gewissen Jahreszeiten Tonnen auf den Straßen liegen
Ca. 30g Futter benötigt eine Haustaube pro Tag um fit zu sein, sagen die Taubenzüchter.
Nimmt man mal an es wäre reine Gerste (Erhaltungs-Ruhefutter der Züchter), ergibt sich eine durchschnittliche Zusammensetzung von 50% Stärke, 10% Eiweiß und 3 % Fett.
Das wären 15g Kohlenhydrate, 3g Eiweiß und 0,3g Fett pro Tag und Tier.
Bei 30g McDonalds Pommes nimmt eine Taube
min. ca. 12g Kohlenhydrate, 1g Eiweißund 5g Fett auf.
Bei 30g Weißbrot sind es:
min. 16,5 g KH, 2,4g Eiweiß und 0,5g Fett die aufgenommen werden...
Andere Stoffe, wie Vitamine, Ballaststoffe, Spurenelemente etc. sind nicht mit aufgeführt.
Soweit sogut...
Nun aber zu dem Verhalten welches dieTauben offensichtlich zeigen:
Selbst wenn StadttaubenSämereien als Beikost nicht verschmähen, so versammeln sie sich an unserer Uni nicht in Frassschwärmen an den Platanen oder Kastanien! Weder die Ringeltauben noch die Stadttauben!
Würden die Stadttauben diese Nahrung wirklich nutzen, so würden sie viel gleichmässiger über das gesamte Stadtgebiete verstreut leben. Dennoch sind die Hauptansammlungen an Plätzen, wo die Tauben keine Platanen, Eichen, Kastanien nutzen (können,wollen?) bzw. wo selbst die Menge der Samen für diese Anzahl der Tauben nicht ausreichen würde.
Woran bitte liegt es, das die Tauben sich an den beschriebenen Plätzen mit Populationsstärken von 200-300 Tieren vegetieren, obwohl sie sich woanders die von dir genannte Nahrung suchen könnten...während in Berlin Friedrichsfelde mit Vorstadtcharakter und Kleingartenanlagen, Parks (Reichlich Fruchtragende Bäume und Sträucher) etc. lediglich 5 Brutpaare auf gleicher Fläche leben? Dort sind verstärkt Ringeltauben zu beobachten, die z.B. auch Eicheln fressen....jedoch habe ich dies noch nie bei einer Stadttaube gesehen. Es erhöht sich auch im Spätsommer /Herbst die Stadttaubenpopulation nicht erkennbar durch Zuflug zum Nutzen der freien Nahrungsressourcen. (Wo sind die Fraßschwärme z.B. vom nahen Bahnhof Lichtenberg)
Wieso werden in den Vorstädten von Berlin, oder auch im Zoo und Tierpark keine Einflüge von unzähligen und riesigen Fraßschwärmen beobachtet, die durchaus von den Populationen der anliegenden Stadtbezirke gespeist werden könnten? Während ich das von Möwen, Krähen und Graureihern im Zoo Berlin kenne (habe dort mal gearbeitet) sind die Tauben zwar vorhanden, jedoch keine Taubenmassenansammlungen, wie es sie am nahen Bahnhof oder dem Kuhdamm gibt.
Und trotzdem findet man am Kuhdamm heruntergehungerte Tauben!
Bitte erklär mir wieso die Tauben nicht so reagieren, wie du es schreibst, denn selbst Platanen wachsen im Zoo und auf dem Kuhdamm!?
Sie scheinen eher zu verhungern, als sich zusammenzuschließen und in die Kleingartenanlagen zu fliegen, wie es die Halsbandsittiche in Köln etc. tun!
Weiterhin waren meine Fragen...(
Verrat uns doch bitte, wie man das Zusammenleben mit dem "Wildtier" Stadttaube so organisiert, dass es für Mensch und Tier passt! Wie sind die Brennpunkte in den Grossstädten in Wohlgefallen aufzulösen??? Wie willst du den "Wildtauben" oder den betroffenen Menschen helfen!? oder willst du das garnicht? Siehst du keinen Handlungbedarf? Fütterungsverbote und Ignorieren der Problematik helfen ja nachweislich nicht die Probleme zu lösen die entstehen!)...noch nicht beantwortet!
gruß tobi