Hallo Zimba!
Ich hab auch ein paar Zeilen für Dich in der Hoffnung, daß sie Dir weiterhelfen können.
Als ich ein Kind war, kaufte ich mir von meinem sauer verdienten Taschengeld einen Wellensittich, einen Käfig, etc, und trug ihn nach Hause. Dann beobachtete ich ihn. Er saß einfach nur da. Und rührte sich kaum.... Schaute auch sein Futter nicht an. So ging das den ganzen restlichen Tag... Ich hatte eigentlich keine Ahnung von irgendwelchen Vögeln. War einfach nur total tiernärrisch. Aber mein Gefühl sagte auch mir damaligen Laien, daß der Vogel sich absolut nicht wohl fühlte. Im Geschäft war doch so ein mächtiges Zwitschern und Geschrei zu hören gewesen! Warum jetzt nicht??? Ich hatte schon Angst, daß der Welli krank ist.
Dann mußte ich schlafen gehen. Ich brachte vor lauter Sorge und Traurigkeit, weil auch der Welli so traurig wirkte, kein Auge zu. Gleich in der Früh stürzte ich aus dem Bett. Der Welli saß unverändert da. Er hatte nach wie vor sein Futter nicht angerührt. Jetzt wurde es mir zu dumm. Ich ging wieder in die Tierhandlung und klagte der Verkäuferin mein Problem. Sie meinte sofort, daß der Welli wahrscheinlich einfach einsam sei, weil er halt seine Artgenossen vermissen würde. Ah, DAHER wehte der Wind! Na, das war ja das Wenigste! Ich kaufte noch einen zweiten Vogel, trug ihn nach Hause, setzte ihn zum anderen dazu, und sofort setzten sich die Beiden zusammen, fingen an zu plaudern, und mein erster Welli machte sich kurz darauf endlich heißhungrig über das Futter her! Ich kann gar nicht sagen, wie happy ich war!
Wenn ich heute darüber nachdenke, mittlerweile weiß ich ja, daß man den Vogel den Partner besser selber aussuchen lassen sollte. Aber ich dürfte damals halt wirklich Glück gehabt haben! Die beiden vertrugen sich großartig und es war schön, ihnen zuzusehen.
Was mich aber, wenn ich da noch weiter so darüber nachdenke, auch ziemlich ärgert, ist, daß die Verkäuferin mich dort beim Kauf des ersten Wellies gar nicht gefragt hat, ob ich ihn denn alleine halten will, und daß das nicht gut ist! Ich als Kind hab das ja wie gesagt nicht gewußt! Ich finde, eine Verkäuferin sollte zumindestens nachfragen, in welche Verhältnisse der Welli kommt, und wenn er alleine gehalten werden soll, daß sie zumindestens versucht, dem Käufer zu erklären, daß es viel besser wäre, einen Zweiten dazuzunehmen. Ich bin mir sicher, daß das einige Neulinge nicht wissen...
So, dann hab ich da noch eine zweite Geschichte, die zwar hauptsächlich einen Aga betrifft, aber vielleicht kannst Du sie ja trotzdem gebrauchen.
Ich hatte zwei handaufgezogene Agas. Einer der beiden war gesund und munter, der andere aber kann nicht fliegen. Warum, weiß man nicht. Na gut. Die beiden waren recht zahm und saßen auch oft mal auf mir und beknabberten mich.
Aber wenn ich hingriff, hielten sie doch eher einen Sicherheitsabstand ein.
Dann eines Tages, noch gar nicht lange her, starb ganz plötzlich der flugtüchtige Aga! Der, der immer fitter wirkte als der andere! Als ich am Abend heimkam, lag er tot im Käfig. Der andere Aga saß da, gab kein Wort von sich, sondern beobachte mich nur. Er sah, wie ich seinen toten Freund aus dem Käfig nahm. Dann ließ ich (wie immer wenn ich daheim bin) die
Voliere offen. Sonst war es immer so, daß der Flieger von selber zu mir herflog, und ich den anderen Aga aus dem Käfig hob und in der Wohnung und auf mir herumlaufen liess. Meistens kletterte der behinderte Aga aber von alleine aus der
Voliere. Aber heute (also an dem Tag, als der eine Aga starb), kam der andere nicht raus aus dem Käfig. Er fing aber an, furchtbar nach seinem Freund zu schreien! Das ging sehr lange so. Mir tat der einsame Aga furchtbar leid. Ich ging also zur
Voliere und nahm den armen Aga (er ließ sich nehmen, wenn es auch nicht zu seinen Leidenschaften zählt) und setzte ihn zu mir auf meinen Tisch. Dann fing ich an, was zu schreiben. Der Aga beobachtete mich eine Weile, schrie immer weiter nach seinem Freund, und plötzlich fing er an, mich zu attakieren!!!! Immer wieder sprang er mich an, hackte auf mich her, und gab und gab keine Ruhe! Und er schrie nach wie vor nach seinem Freund und wurde immer hektischer in seinem Gehabe! Es wirkte total so, als ob er mir sagen wollte: "Gib SOFORT UND AUF DER STELLE meinen Freund wieder raus!!!!!!!! Ich hab doch ganz genau gesehen, wie Du ihn weggetan hast!!!!!!!!!!" Als ich diesen verzweifelten Versuchen meines Kleinen so zusah, da packte es mich erst richtig und der Schmerz des Verlustes meines Agas kam nun richtig hoch und die Tränen schossen mir nur so runter... :( :( :(
Nach einer Weile nahm ich meinen wütenden Kleinen, trug ihn in seine
Voliere, (was blieb mir im Moment auch anderes übrig) und legte mich nieder... Der Aga verstummte auch.. Er ging in seine Höhle und ließ sich nicht mehr blicken...
Am nächsten Tag brachte ich den Aga zu meinem Züchter. Er nahm ihn mit nach Hause und versuchte, einen Partner für ihn zu finden. Aber vergeblich. Jeder attakierte ihn. Nach einer knappen Woche mußte ich ihn wieder abholen. Mir wurde gesagt, daß mein Aga keine Gegenwehr leistete. Deshalb setzte ich ihn halt mal (unter strengster Beobachtung) zu meinen 8 Wellies. Die Wellies waren in Aufregung, aber der Aga wirkte zum ersten Mal seit dem Tod seines Freundes etwas zufriedener. Ich schaute mir das Ganze ein paar Tage lang an. Doch es gefiel mir trotz allem nicht, was ich da sah. Die Wellies waren nach wie vor in Hektik wegen ihm, und auch er wirkte wieder einsam und frustriert und fing an, den Wellies nachzuklettern. Er erwischte sie ja nicht, weil er nicht fliegen kann, die Wellies aber schon. Aber es war immer eine Unruhe in der
Voliere. Bis es mir wiederum zu dumm wurde. Wenn mein Züchter nicht imstande ist, einen Aga für meinen Zwerg zu finden, so wollte halt ich selber mein Glück probieren. Ich fuhr in eine große Zoohandlung, wo an die 20 Agas in einer großen
Voliere waren, stellte mich dort dann ewig hin und beobachtete die Bande. Nach stundemlangen Schauen war mir dann ein Vogel ins Auge gefallen, der recht ruhig wirkte, die anderen nicht jagte und auch nicht verpaart wirkte. Ich kaufte diesen Vogel. Und setzte ihn und meinen Zwerg in einen abteilbaren Käfig. Mein Aga war überglücklich, als er einen Artgenossen sah! Er wollte sofort zu ihr! Sie (ich glaube, es ist eine Sie; möchte es aber noch testen lassen) zeigte sich auch nicht sehr verärgert über ihn. Also lies ich sie zusammen. Und, obwohl ich es nach dem Pech der vergangenen Tage schon nicht mehr geglaubt hatte, sie vertrugen sich! Ein paar Tage zeigte der Neuankömmling sich zwar noch etwas reserviert, aber es gab keinen einzigen Kampf! Mittlerweile sind sie ein Herz und eine Seele.
Und inzwischen hab ich noch zwei weitere Agas aufgenommen. Da gibt es zwar manchmal etwas mehr Streit, aber soweit klappt es ganz gut! Ich freue mich jedenfalls sehr, daß mein Kleiner und ich diese schwierige Zeit gemeistert haben.
So, Zimba, vielleicht helfen Dir diese Zeilen ja weiter und Du kannst sie für Deine Page gebrauchen. Alles Gute dafür!