Herkunftsnachweis gleich Kaufvertrag?

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Lani13

Guest
Hallo,
ich hab da mal eine Frage. Eine Freundin hat zwei Papageien gekauft. Vorher wurde abgesprochen, dass Kaufvertrag, DNA Nachweis und Herkunftsnachweis hergerichtet werden bei Abholung. Dann holt sie die Vögel und alles ist seltsam. Es gibt nur einen Herkunftsnachweis, denn es wäre nur eine Hobbyzucht (sehr groß für eine Hobbyzucht) da würde es keine Kaufverträge geben und es wurde ihr gesagt der Herkunftsnachweis wäre der Kaufvertrag und darauf stand dann noch ein Vorverkaufsrecht für den Züchter, wenn sie die Vögel mal verkaufen will. Ist das normal?
 
Moin Moin,
Ist doch alles prima. Mit dem Herkunftsnachweis werden die beiden Vögel angemeldet. Fertig. Kaufverträge mache ich auch keine, wozu auch??? Wenn der Vogel krank wird - mein Problem (Käufer), wenn der Vogel umfällt- mein Problem (Käufer). Was wichtig ist bei artgeschützten Tieren, das die Papiere in Ordnung sind. Fertig.
Lg
 
Ah ok, wir dachen, dass er laut Literatur und da das Amt danach gefragt hat wichtig ist.
 
Mit dem Herkunftsnachweis WEIST man die Herkunft der Tiere nach. Es besteht keine Kaufvertragspflicht. Ob du die Vögel für 1000€, 100€, geschenkt oder für 2 Sack Kartoffeln erstanden hast spielt keine Rolle. Es herrscht Vertragsfreiheit. Alles soweit gut für dich. Im Netz steht viel....
Das Amt fragt obligatorisch. Du meldest einfach nur mit einer Bestandsveränderungsanzeige den Zugang von 2 Rostkappenpapageien an. Dann werden die bei dir dazu getragen und fertig. Du bist bei der Haltung artgeschützter Arten zum führen eines Nachweisbuches
"von Amtswegen" Verpflichtet.
Der Kaufvertrag würde ja nur den rechtmäßigen Erwerb nachweisen, nicht die Legalität der betroffenen Tiere. Ist aber zur Anmeldung beim Amt unerheblich. Da zählt der Herkunftsnachweis, also die Papiere zu den erworbenen Tiere.....
Lg
 
Ich habe aber noch einmal eine andere Frage. Ist es wahr, dass private Papageienhaltung bald verboten wird?
 
Moin Moin,
hoffentlich nicht!!!! "Unsere Freunde mit den vier Buchstaben versuchen ALLES um uns Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Momentan wittern ja die "interessantes Randgruppen- Erscheinungen" in den Medien leider Morgenluft und bekommen leider großes Gehör. Die wollen sämtliche Tierhaltung bis auf die volldomestizierten Arten verbieten. Die volldomestizierten nur unter Auflagen.....
 
Also, erstmal noch nicht absehbar. Wäre ein Alptraum sein neues Familienmitglied abzugeben. Ich persönlich hol mir, nach schlechten Erfahrungen, keine mehr, aber ich betreue sie gerne und bilde mich gerne weiter. Ein Leben gänzlich ohne sie kann ich mir nicht vorstellen.
 
Falls so etwas passiert, gilt ja erstmal Bestandsschutz. Ich halte das Vorhaben aber auch für Blödsinn. Bei den Verboten von Gefahrentieren in einigen Bundesländern (war es NRW oder Hessen?) gab es ja auch schon das totale Chaos - erstmal, weil einige Tiere völlig unnötigerweise in der Diskussion standen (ungiftige Schlangen von 1m Länge, sie werden dich totkriechen!) und weil es völlig offen war, wie das ganze umgesetzt wird. Ich muss zugeben, ich habe das nicht so richtig gut verfolgt, aber ich glaube, viel wurde am Ende fallen gelassen, weil es in der Praxis einfach die totale Katastrophe war.

Die Haltung kann und soll sehr gern strenger reglementiert werden, auch für domestizierte Arten. Aber ein Verbot ist völliger Quatsch.
 
alles ist seltsam.
Das ist wirklich alles etwas seltsam!
Schließe mich Max an...mit dem Herkunftsnachweis werden die Vögel bei der Behörde gemeldet, aber gerade weil die "Kaufabwicklung" irgendwie, nach der Aussage deiner Freundin recht seltsam war, möchte ich da noch einmal nachhaken, bzw. nachfragen.
Geht aus dem Herkunftsnachweis deutlich hervor, dass die Freundin die neue Halterin/Besitzerin der beiden Papageien ist? Steht darin auch die Kaufsumme (das ist in einem Herkunftsnachweis nicht üblich), wenn nicht, hat sie wenigstens von dem "Hobbyzüchter" einen Beleg/Nachweis darüber ausgestellt bekommen? MMn ist es auch nicht normal, dass in einem Herkunftsnachweis ein Vorverkaufsrecht für den Verkäufer/"Hobbyzüchter" eingetragen wird, es sei denn, es ist im vorab mit dem Käufer, also deiner Freundin) abgesprochen, was ja hier offensichtlich nicht der Fall gewesen ist. Auch bezüglich das vor vollendete Tatsachen stellen, dass es keinen Kaufvertrag bedarf, da der Herkunftsnachweis einer sein soll.....diese Aussage ist schon sehr merkwürdig.

Mich würde das einfach nur mal interessieren, ob das Ganze, so wie das in diesem Falle abgelaufen ist, in dieser "Form" überhaupt rechtens ist. Vielleicht können diejenigen, die sich auskennen eine Antwort drauf geben.
 
Also ist ein Vorverkaufsrecht (vielleicht ein Schreibfehler) das gleiche wie ein Vorkaufsrecht. Gut, so gesehen macht das Sinn. Vielen Dank Marco, für deine Antwort.
 
Kaufsumme (das ist in einem Herkunftsnachweis nicht üblich), wenn nicht, hat sie wenigstens von dem "Hobbyzüchter" einen Beleg/Nachweis darüber ausgestellt bekommen?
Widerwillig wurde eine Quittung über den Preis ausgestellt und nein sie ist da nicht aufgeführt. Zudem wurde auf dem Herkunftsnachweis das Vorverkaufsrecht festgehalten und das sie die Tiere gesund und ohne Makel erhalten hat musste sie unterschreiben. Erst dann wurden die Tiere aus einem Raum geholt und direkt in die Box gesetzt. Jetzt ist es wohl so, dass der Tierarzt meinte, dass die zwei Männchen sind und nicht wie am DNA Nachweis Männchen und Weibchen. Laut Tierarzt wohl nicht unüblich. Tatsächlich gibt es bei ihm immer gleich viele Männchen wie Weibchen. :+keinplan
Da die Zwei sich gar nicht verstanden haben und es nur Geschreie gab hat sie, sie zurück geben wollen. Jetzt hat der Züchter sie nur zum halben Preis zurück gekauft, weil keiner will mehr Papageien und verkaufte sie wieder zu einem höheren Preis. Zudem wurde das Futter und das Inventar der Beiden vom Züchter behalten oder weiter verkauft. Sie war mit allem komplett überfordert, weil vorher alles toll war, alles angeschaut und abgesprochen. Am Tag wo sie sie geholte hatte war alles anders....unfreundlich und sie hat sich total unwohl gefühlt. Naja, es sind alles Lernprozesse.

Die Haltung kann und soll sehr gern strenger reglementiert werden, auch für domestizierte Arten. Aber ein Verbot ist völliger Quatsch.
Der Meinung schließe ich mich an.
 
@Lani13 vielen lieben Dank für deine ausführliche Erklärung der ganzen Abwicklung seitens des "Züchters". Ich vermute mal, mein "ungutes" Bauchgefühl in dieser Angelegenheit hat mich doch nicht ganz so getäuscht. Ich lehne mich jetzt mal ganz weit aus dem Fenster, auch wenn es diesbezüglich Kritik rieselt....seriös ist in meinen Augen etwas ganz anderes!
Ein Vorkaufsrecht seitens des Verkäufers schriftlich festzuhalten, kann wie Sammys schon erwähnt hat, sicherlich von Vorteil sein, kommt so manchen Vögeln sicherlich zu Gute, da es dann dem Vorbesitzer nur um dessen Wohl geht. In diesem/eurem Fall allerdings, sieht mir das ehrlich gesagt. weniger danach aus.
Möchte jetzt auch hier wirklich kein Fass aufmachen, habe auch nur Interessehalber gefragt, da ich einen Weg des Kaufes von Vögeln ganz anders kenne.
 
Ja es ist halt schwierig für jemanden, der nicht die lokalen "Connections" hat. Die Szene kennt sich untereinander und wenn man da nicht dazu gehört ist es schwierig die guten von den weniger guten Züchtern zu unterscheiden. Bücher gelesen und im Internet recherchiert. Von Außen sah alles gut aus und die Vögel konnte sie vorher noch besuchen. Hat auch Monate gewartet bis futterfest. Ich persönlich habe schon viel gesehen und erlebt, aber das die DNA Tests nicht stimmen war auch neu für mich. Der Arzt meinte "Muss ja nur eingeschickt werden. Wissen Sie von welchem Vogel die Feder ist?"
Ich liebe z.B. die Goldnackenaras, aber bin mittlerweile so ein gr. Schi....er den falschen Züchter rauszusuchen und mit den Nebenwirkungen zu tun zu haben, dass ich es lieber gleich bleiben lasse. :)
 
Moin moin,

da ist insgesamt einiges schiefgelaufen. Sicher reicht etwas Lesen und Internetrecherche nicht aus, um sich Papageien ins Haus zu holen. Eine Haltung ist überhaupt nur sinnvoll, wenn man den Vögeln großzügige Bedingungen bieten kann, wie große Innenvoliere, am besten kombiniert mit einer Außenvoliere.

Die Meinung, solche Vögel ganz einfach in Wohnräumen halten zu können und alles ist total super, geht an der Realität vorbei. Überforderung und so ein Szenario mit Rückgabe der Vögel etc. ist dann die Folge. Allein für die Eigewöhnungszeit braucht es einiges an Geduld und Durchhaltevermögen. Auch die Lautstärke der Vögel muss man kennen und bereit sein dauerhaft zu tolerieren.

Dafür kann der Züchter erstmal nichts.

Natürlich müssen die DNA Tests stimmen und die Vögel blutsfremd sein. Ist man bei den DNA Tests unsicher kann man die problemlos noch mal durchführen. Dann hat man ggf. dem Züchter gegenüber auch etwas in der Hand. Bei falschem DNA Test könnte man dann auch den vollen Kaufpreis + Testkosten vom Züchter verlangen.

Ansonsten müsste der Züchter die Vögel gar nicht zurücknehmen und im Falle der Rücknahme auch nicht den vollen Kaufpreis zurückerstatten. Natürlich ist so ein Verhalten nicht schön, aber man muss Alles von zwei Seiten betrachten.

Die Leidtragenden sind leider immer die Vögel.

@harpyja : Reglementierungen gibt es bereits mehr als genug. Die besten Gesetze nutzen nichts, wenn sie nicht vernünftig umgesetzt und von fachlich qualifizierten Personen kontrolliert werden.



Liebe Grüße

Thomas:0-
 
Hallo Thomas,

Also, jetzt würde mich wirklich einmal interessieren wie man denn sonst nach Züchtern recherchiert, wenn nicht im Internet? Und natürlich fordert die Literatur, das Amt und auch jeder kundige Tierarzt einen Kaufvertrag.

Es war keine Wohnungshaltung und ja es ist nicht schön, wenn die Vögel sich kontinuierlich zoffen und schreien. Egal wie groß und wo diese Voliere steht. Es ist Stress für die Vögel und die Halter. Also dann doch lieber gleich als vogellieber Züchter sich an Regeln und Normen halten. Das erspart allen Beteiligten viel Leid. Da liegt für mich die Verantwortung beim Züchter. Der Test wurde gemacht und wenn ein Vorverkaufsrecht vorliegt.....dann is halt so. Dann darf er es nicht reinschreiben. Sollte man da noch zwei Vögel dazu kaufen? Nein.

Außerdem ist der Markt von Rostkappen sehr gesättigt. Jetzt ist natürlich klar, wenn ich meine Vögel loswerden will, ist es mir persönlich als Züchter wurscht ob sie in eine Wohnung oder Garten kommen. Hauptsache Platz für die Nächsten und keine Platzhalter. Das nicht jeder ein riesiges Haus oder Garten hat, sollte zur heutigen Zeit verständlich sein. Also runter mit den Prioritäten, denn der Gewinn ist ja wichtig. Wenn ich teilweise sehe in was für Massen gezüchtet wird und unter welchen Umständen die Zuchtpaare gehalten werden, dann tut es mir leid, aber da finde ich, haben sie es besser in jeder Zimmervoliere, wo sie nochmal mehr wie zwei Äste zu sehen kriegen über die Jahre.

Ja, ich bin also der Meinung es wurde viel geschludert und der Vogelmarkt spiegelt das wieder. Es kann nicht sein, dass Halter Auflagen erfüllen müssen und die Tierarztrennerei haben und die Züchter machen können was sie wollen, weil gewusst wie. Genau diese ganzen Fälle als Resultat bringen ja erst diese ganze Diskussion nach ganz oder garnicht auf den Tisch, denn wer soll es ständig kontrollieren und vor allem solche Geschichten? Schier unmöglich. Klare Auflagen und Gesetze für die Themen Zucht und Hobbyzucht, wobei ich der Meinung bin eine Hobbyzucht sollte es für manche Tiere einfach nicht geben und wenn dann gehören die kontrolliert. Ein Hobbyzüchter mit 4 verschiedenen Papageienarten a 4 bis 6 Zuchtpaare ist keine Hobbyzucht und sollte es drauf haben einen Kaufvertrag abzuschließen und die Tiere in ihrem Sinne zu verpaaren, wenn schon angeboten. Es kann ja nicht sein, dass man da als Halter auch noch aufpassen muss. Kann man nicht einfach mal darauf vertrauen, dass es passt und man einen Menschen vor sicht hat, dem das Wohl des Tieres genauso wichtig ist?

Grüßle :0-
 
Moin Moin,
Ich finde es sehr gut das du dich mit dem Thema auseinander setzt. Gestatte mit bitte interessehalber zwei Fragen zu deinen Ausführungen:
1. Du schreibst das du schon viel gesehen hast... Haltung war nicht gut etc.... Um welche Arten handelte es sich und welche Umstände meinst du ganz genau und das hast du ALLES selbst gesehen -warum hast du es dann nicht beanzeigt?? Oder hast du das?
2. Für dich sind also 18-24 Zuchtpaare "papageienartige" Vögel keine Hobbyzucht, sondern ein Gewerbebetrieb, der seinen Lebensunterhalt durch die Vogelzucht bestreitet, und der dir eine Rechnung ausstellen und Umsatzsteuer zahlen muss. Sind damit dann auch alle Psittaciden etc. gemeint, also im Endeffekt ALLE Krummschnäbel, oder nur Großpapageien oder sowas? Oder auch alle anderen Vogelarten wie z.B. Kanarien, Wellensittiche, Loris, Agaporniden, Waldvögel, Zebrafinken.etc.etc. oder ziehst du die Grenze bei der Anzahl oder der Art? Es interessiert mich ernsthaft auf welcher objektiven Grundlage du zu dieser Berechnung kommst. Ich Frage aus reinem Interesse zum Sachverhalt und deiner Berechnung.
Lg:0-
 
Thema: Herkunftsnachweis gleich Kaufvertrag?

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