Hallo Uli,
ja, Hornmilben sind Räudemilben. Die Räude wird bei den Ziervögeln durch die Milben der Gattung Knemidocoptes (Ordung Acaridida) verursacht, es sind Hautparasiten. Als Erreger der Schnabelräude bei Sittichen und Papageien ist die Milbe Knemidocoptes pilae verantwortlich. Bei Tauben und Kanarien finden man besonders Knemidocoptes mutans oder Knemidocoptes jamaicensis, als Erreger der Kalkbeinräude.
Eigentlich ist es egal welche Art der Räudemilbe der Vogel hat, bei Knemidocoptes mutans, beschränkt sich die Räude auf der Haut und Hintergliedmaßen. Bei Knemidocoptes pilae, kann die Räude außer im Schnabel- und Augenbereich, auch an befiederten Körperteile, wie an der Burzeldrüse, der Umgebung der Kloake, den Flügelspitzen, und noch andere Bereiche befallen, die vom Schnabel bei der Körperpflege halt häufiger berührt werden.
Die Räude ansich kann sehr kompliziert werden, wenn in die geschädigte Haut Bakterien eindringen, dann kommen noch schwere Endzündungen hinzu.
Ein mit Räudemilben infizierter Vogel kann Monate bis Jahre smyptomlos verlaufen. Erst wenn der Vogel geschwächt ist, sei es durch Krankheit oder Streß, z. B. Überfüllung der
Voliere, dann machen die Milben dem Vogel schwer zu schaffen.
Die Ansteckung erfolgt meist schon im Nest, durch die Schnabelfütterung, kann auch durch abfallende milbenhaltige Hornhautbrocken übertragen werden.
Es ist schon richtig alle Vögel zu behandeln, die anderen Vögel können sich nämlich auch infizieren ohne gleich Symptome zu zeigen, das hängt auch stark mit dem Immunsystem des Vogels zusammen, erst wenn es geschwächt ist treten die Symtome auf.
Eine mehrmalige Behandlung mit z.B. Ivomec ist schon notwenig und bei sehr starken Befall, ist eine Behandlung nach 3 - 4 Wochen nochmals erforderlich, wenn man diese Milben auf Dauer los werden will. Es ist nämlich so, der Entwicklungszyklus über embryonierte Eier, Larven und Nymphenstadien dauert ca. 3 bis 4 Wochen.
Führer hatte man den Schnabel mit Parafinöl oder ähnlichen behandelt, macht man aber nicht mehr, der Effekt ist einfach zu gering und da der Schnabel ja auch zur Gefiederpflege dient, können sich die Milben schon längst weiter ausgebreitet haben.
Letztes Jahr hatte einer meiner Mutter ihrer Vögel die Räude, überall, vom Schnabel bis zu den Füßen, Bürzeldrüse und Kloake waren befallen, sein Partner war symptomlos, er musste auch mitbehandelt werden.
Meiner Mutter hatte den ganzen Käifg normal mit heißem Wasser gereinigt, ohne Chemie und den Einstreu gewechselt, sie hatte den Käfig zu der Zeit eben öfters als sonst gereinigt.
Wenn du einen Dampfreinger hast, würde ich mit dem alles desinfizieren, der heiße Dampf dürfte die Milben abtöten.
Solltest du ein mildes Desinfektionsmittel kaufen, dann achte doch bitte darauf, das da kein Formalin drinne ist, kann bei den Vögeln zu Reizungen der Schleimhäute und der Atemwege führen. Diese Mittel muß man sowieso mindestens 2 Stunden einwirken lassen, so viel ich weiß.