Stefan.S † 2011
verstorben März 2011
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Hallo,
ich muss einfach mal meine Freude mit anderen Graupapagei-Freunden teilen. Von Problemen liest man ja eh genug ;-)
Seit 12 Tagen ist Rocco bei uns, eine 16 jährige Henne, die einem Opa weggenommen wurde, der seine Tiere völlig vernachlässigt und misshandelt hat (hatte in Spitzenzeiten 4 nicht verpaarte Graue in einer 1-Zimmer-Wohnung, hat jetzt einen Vormund). Rocco ist hier erstmal vorübergehend in Pflege.
Rocco ist gesundheitlich ziemlich fertig, auch weil er (von Fehlernährung abgesehen) niemals tierärztlich behandelt wurde. Deshalb ist die Aspergillose extrem fortgeschritten (kann mangels Puste nicht mehr fliegen), und demnächst muss wahrscheinlich ein Flügel amputiert werden (eine Zyste, die schon die Handknochen angefressen hat, und die wir wöchentlich punktieren müssen). Ziemlich blind ist er auch (rechts völlig, links halb), weil eine Augenentzündung nicht behandelt wurde. Und was die Analyse der Leber- und Nierenwerte ergibt, möchte ich mir gar nicht vorstellen :-/ Also ein Pflegefall.
So weit, so schlecht - aber gleich wird es erfreulich ;-)
Rocco hatte, als er zu uns kam, große Angst vor Männern und war fast völlig still. Wenn ich ihm mit der Hand zu nahe kam, legte er den Rückwärtsgang ein, fing an zu kreischen, und schnaufte vor Aufregung ganz erbärmlich. Meine Frau hingegen durfte ihn von Anfang an stundenlang kraulen.
Und inzwischen darf ich das auch :-) Zwar noch etwas vorsichtig, aber immerhin. Ich werde auch schon freundlich begrüßt, wenn ich mich seinem Käfig nähere und mit ihm spreche :-) Und er traut sich immer mehr, auch endlich mal richtig laut zu pfeiffen :-) Das ist so erfreulich, weil Rocco ganz eindeutig ein großes Bedürfnis nach Ansprache, Körperkontakt und Kuscheln hat - wurde ihm ja 16 Jahre lang vorenthalten. Mitunter erschrecke ich ihn noch, wenn ich meine Hand zu schnell oder 'falsch' bewege. Er fragt sich wahrscheinlich immer noch, ob er der Sache wirklich trauen darf, oder ob er nicht doch demnächst wieder grundlos verhauen wird :-( Aber das wird schon noch.
Was ich so schön daran finde (abgesehen davon, dass ich doch etwas stolz bin, wenn Rocco an mir lernt, dass nicht alle Männer böse sind ;-) ist, wie dankbar so ein Geier trotz langjährig negativer Erfahrungen für ein bischen Zuneigung ist. Ich tue ja nicht mehr, als behutsam mit ihm umzugehen, freundlich mit ihm zu sprechen, und ihm natürlich zig mal täglich zu sagen, was für ein liebenswerter und toller Vogel er ist.
Viele Grüße,
Stefan
ich muss einfach mal meine Freude mit anderen Graupapagei-Freunden teilen. Von Problemen liest man ja eh genug ;-)
Seit 12 Tagen ist Rocco bei uns, eine 16 jährige Henne, die einem Opa weggenommen wurde, der seine Tiere völlig vernachlässigt und misshandelt hat (hatte in Spitzenzeiten 4 nicht verpaarte Graue in einer 1-Zimmer-Wohnung, hat jetzt einen Vormund). Rocco ist hier erstmal vorübergehend in Pflege.
Rocco ist gesundheitlich ziemlich fertig, auch weil er (von Fehlernährung abgesehen) niemals tierärztlich behandelt wurde. Deshalb ist die Aspergillose extrem fortgeschritten (kann mangels Puste nicht mehr fliegen), und demnächst muss wahrscheinlich ein Flügel amputiert werden (eine Zyste, die schon die Handknochen angefressen hat, und die wir wöchentlich punktieren müssen). Ziemlich blind ist er auch (rechts völlig, links halb), weil eine Augenentzündung nicht behandelt wurde. Und was die Analyse der Leber- und Nierenwerte ergibt, möchte ich mir gar nicht vorstellen :-/ Also ein Pflegefall.
So weit, so schlecht - aber gleich wird es erfreulich ;-)
Rocco hatte, als er zu uns kam, große Angst vor Männern und war fast völlig still. Wenn ich ihm mit der Hand zu nahe kam, legte er den Rückwärtsgang ein, fing an zu kreischen, und schnaufte vor Aufregung ganz erbärmlich. Meine Frau hingegen durfte ihn von Anfang an stundenlang kraulen.
Und inzwischen darf ich das auch :-) Zwar noch etwas vorsichtig, aber immerhin. Ich werde auch schon freundlich begrüßt, wenn ich mich seinem Käfig nähere und mit ihm spreche :-) Und er traut sich immer mehr, auch endlich mal richtig laut zu pfeiffen :-) Das ist so erfreulich, weil Rocco ganz eindeutig ein großes Bedürfnis nach Ansprache, Körperkontakt und Kuscheln hat - wurde ihm ja 16 Jahre lang vorenthalten. Mitunter erschrecke ich ihn noch, wenn ich meine Hand zu schnell oder 'falsch' bewege. Er fragt sich wahrscheinlich immer noch, ob er der Sache wirklich trauen darf, oder ob er nicht doch demnächst wieder grundlos verhauen wird :-( Aber das wird schon noch.
Was ich so schön daran finde (abgesehen davon, dass ich doch etwas stolz bin, wenn Rocco an mir lernt, dass nicht alle Männer böse sind ;-) ist, wie dankbar so ein Geier trotz langjährig negativer Erfahrungen für ein bischen Zuneigung ist. Ich tue ja nicht mehr, als behutsam mit ihm umzugehen, freundlich mit ihm zu sprechen, und ihm natürlich zig mal täglich zu sagen, was für ein liebenswerter und toller Vogel er ist.
Viele Grüße,
Stefan