Junger Spatz - Atypisches Verhalten und Verletzung?

[astrid]

 

[bluePhönix]

Der Kot war erwartungsgemäß feuchter, aber absolut Formstabilität und richtig gefärbt. Zudem scheint sie Brei und Drohnen zu lieben.

 

[astrid]

Vorsichtig mit den Drohnen, die sind sehr fett.

 

[bluePhönix]

Ich mache mir wieder Sorgen, nachdem es eine Weile recht gut ging, der Kot und die Federentwicklung normal war etc. hat sie jetzt wieder aufgehört gut zu fressen, verweigert es teilweise sogar und scheint sich zu fürchten. Gestern ist der mittlerweile voll gefiederte Spatz das erste mal abgehauen und geflogen, darauf hin kam sie in eine Transportbox, der Käfig kommt nämlich erst Sonntag. In der Box ist Stroh/Heu und ich habe schon Wildgräser rein gelegt, ein Teil ist auch im "Futternapf" zusammen mit Hirse, Wasserschälchen ist auch dabei. Ich habe auch schon einmal beobachtet, wie sie getrunken und Samen gepickt hat. Insekten von der Pinzette annehmen will sie kaum noch bzw hat nach wenigen kein Interesse mehr, versteckt sich teilweise sogar. Der Kot ist weniger geworden und ich finde er ist auch nicht mehr so gut. Habe versucht einen Insektenbrei per Spritze zu verabreichen, das geht etwas besser.
Ich kenne es von meinen Grünfinken ihnen einen vegetarischen Körnerbrei zu geben, sollte ich sowas versuchen, damit die Kleine "was auf die Rippen bekommt" Gewicht stagnierte nämlich bei 19 g.

 

[astrid]

Oh, 19 Gramm ist aber wenig.

Ist in der Transportbox ein verzweigter Ast, auf dem der Sperling sitzen kann? Als Ästling will der Vogel jetzt nicht mehr am Boden in Heu und Stroh sitzen. Das Verhalten ist typisch für Ästlinge, jetzt wird die Fütterung schwierig und nervig, haben das die Grünfinken nicht gemacht? Einerseits wollen sie Futter, friemelst Du Dich mit der Pinzette durchs Geäst zu dem weit geöffneten Schnabel durch, klappen sie ihn zu. Bei den Grünfinken könnte es anders gewesen sein aufgrund der Nahrungskonkurrenz.

Du kannst auf jeden Fall jetzt einen Körnerbrei anbieten, mit einer Drohne untergemischt oder Du machst eine etwas festere Masse und formst kleine Kügelchen, die Du mit Pinzette füttern kannst.

Mach doch bitte neue Fotos von dem Sperling.

 

[bluePhönix]

So, noch mal ein Abschluss zu diesem Thread, tut mir leid, ich hatte die letzten zwei Wochen viel zu tun.

Zu erst einmal, vielen Dank, besonders an Astrid für die viele Hilfe.

Ich hatte mich am Sonntag (15.7) dann doch dazu entschlossen die Kleine abzugeben, da das Füttern immer noch schwierig blieb und ich Sorgen hatte, dass sie zu wenig bekommt, plus sie Hoffnung, dass Spatzengesellschaft ihren Appetit anregt. Zuvor hatte ich Samstagabend noch schnell einen Käfig besorgt und den entsprechend ausgestattet, das fand der Vogel zwar wunderbar, machte das Füttern aber nicht einfacher. Am Sonntag habe ich dann mit einer Frau von der Wildvogelhilfe aus meiner Nähe telefoniert und die Kleine dann dort hin gebracht.

Zu meiner Erleichterung war der Vogel in einem absolut guten Zustand, auch was den Ernährungszustand betraf und das obwohl ich sie zu leicht fand. Es stellte sich aber auch heraus, dass ich ein sehr kleines und zierliches Exemplar hatte, sie war fast halb so groß wie ein Spatz dort im selben Alter. Das erklärte dann wohl auch das geringere Gewicht.

Ich hatte vor ein paar Tagen noch mal Kontakt mit der Frau, mein Spatz hatte sich gut eingelebt und seinen Schwarm in der Voliere gefunden, mittlerweile flog sie gut (damit hatte sie hier ja schon angefangen) und konnte selbstständig ihr Futter finden. Vermutlich fliegt sie jetzt schon in der Freiheit.


Meine restlichen Frostinsekten habe ich meiner heimischen Vogelwelt angeboten und da es so begierig angenommen wurde, ich glaube die Drohnen waren das absolute Highlight, stelle ich jetzt öfter selbstgezogene Maden raus.


Fazit: ich würde immer wieder versuchen einen Vogel zu retten, vor allem, da ich jetzt weiß, wo ich noch mehr Hilfe bekomme und auch jemanden kenne, der den Vogel in der letzten Phase artgerecht in einer großen Voliere halten und auswildern kann.


Hier noch mal zwei Fotos