Moin!
Heute habe ich nochmals in Jürgen Brockmanns
Agaporniden gelesen und bin dabei auf einen Abschnitt über "rotgesäumte Rosenköpfchen"
gestoßen, der im Zusammenhang mit den Königspapageien interessant sein mag:
bei den rotgesäumten Rosenköpfchen zeigen einige oder fast alle Deckfedern einen roten Saum. Brockmann vertritt die Ansicht, daß es sich hierbei um eine Modigikation, keine Mutation handelt, d.h. auf bestimmte Einflüsse der Umwelt zurückzuführende Abwandlungen, die nicht erblich sind, und hat dies anhand eines Versuches bewiesen: durch Veränderung der Umwelteinflüsse (einfaches Futter ohne Zusätze, künstlich beleuchteter Raum etc.)haben die Rosenköpfchen nach der Mauser rote Federsäume ausgebildet, die aber nach einer erneuten Umstellung der Umwelteinflüsse bei der nächsten Mauser wieder verschwanden. Durch falsche Ernährung oder andere Umwelteinflüsse findet scheinbar eine Veränderung im Aufbau der Feder statt, so das der eigentlich in Rindenschicht der Feder eingelagerte Farbstoff Psittacin nicht mehr von der Hornsubstanz eingesaugt, sondern Hornstoffe als Körnchen oder Klumpen
eingelagert werden, die dann rotes Psittacin
(in die Hornschicht der Feder eingelagerter Farbstoff) enthalten.
Nach Brockmann ist diese Erscheinung bei den verschiedensten Papageien- und Sitticharten
(Singsittiche, Zieegnsittiche etc.) zu beobachten und kann bei allen Vogelarten mit gelber Färbung der Rindenschicht der Feder auftreten (Brockmann, Agaporniden1993, Ulmer
Verlag, S. 156f.)
Vielleicht ist ein ähnliches Prozeß zumindest für die erwähnte zeitweilige Rotfärbung bei Grauen verantwortlich?
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Tschüss Rüdiger
[Hinweis: Dieser Beitrag wurde von Rüdiger editiert.]