Krähe plündert Meisenkasten

Diskutiere Krähe plündert Meisenkasten im Forum Beobachtungen im Bereich Wildvögel - Die fast flüggen Meisen aus einem unserer Nistkästen sind von einer Krähe gefressen worden!8o Sie saß auf dem Dach und hat sich nach unten so...
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Es geht doch beim Töten von Elstern und Krähen null um die Existenz von irgend jemand.
Es geht drumm, das einige Betonköpfe nicht ertragen können, dass Elstern Amseln und Meisenjunge fressen.
Und wie deine Angaben zu den Vorkommen von Amseln und Meisen zeigen, hat es nicht mal Auswirkungen auf deren Bestand.
Zu den Zeiten, in denen man den Rabenvögeln bei jeder Gelegenheit nachstellte, ging es sehr wohl um mehr als junge Meisen.

Und es will sicherlich niemand den Rabenvögel während der Aufzuchtzeit nachstellen, sondern außerhalb.

Und es geht da drum, daß Rabenkrähen und Elstern seit den verstärkten Schutzmaßnahmen stark zugenommen haben, während andere Arten stark abgenommen haben.

Ganz so einfach ist die Sache mit den "Betonköpfen" also doch nicht.

VG
Pere ;)
 
es ist, wie es ist, in der b.r.d.
erst unkontrolierte bejagung, dann unkontrolierter schutz,es gibt zu viele krähen ,elstern, u. bei uns in b.w. auch zuviele graureiher,ich wohne 30 km vom reihn,weil die graureiher am reihn nicht mehr satt werden,ziehen sie denn flüssen nach, sie räumen dabei, ganze fischteiche lehr,bei mir fast den koiteich,ca. 30 jungfische,seit dem steht auch mein garten unter naturschutz.
mfg willi
 
es ist, wie es ist, in der b.r.d.
erst unkontrolierte bejagung, dann unkontrolierter schutz,es gibt zu viele krähen ,elstern, u. bei uns in b.w. auch zuviele graureiher
Stimmt schon, aber so ist das in vielen Teilen dieser Welt.

Das Problem ist nur, daß man immer von einem Extrem ins andere kommt. Durch schlagartigen Totalschutz sind inzwischen die Biber mancherorts zur Plage geworden, Fischzüchter sehen sich als Opfer der Kormoranmassen und Rabenvögel plündern mehr Vogelnester denn je.

An der Reiherbejagung scheiden sich die Geister: In Ba-Wü verboten, in Bayern üblich und zulässig. Dasselbe gilt für die Rabenvögel: In Bayern werden sie fleißig bejagt (ohne daß die Arten kurz vor der Ausrottung stünden), in Ba-Wü ist deren Bejagung ein heißes Eisen.

Dabei will niemand eine unkontrollierte Bejagung, lediglich die Bestandsregulierung auf einem für alle tragbaren Niveau.

VG
Pere ;)
 
Ich frage mich wer immer glaubt entscheiden zu können es gäbe zu viel von denen oder denen?
Elstern, Krähen zu töten, sie dann in die Mülltone zu werfen, oder auf dem Acker liegen zu lassen um 10 Milionen Brutpaare Amsel anstelle von 8 Mio zu haben.
Reiher zu töten um sie weg zuwerfen, damit die Kois der Teichbesitzer sicher sind.
Wie lange dauert es bis die Obstbauern die "Bestandsregulierung" von Amseln und Staren forden, damit ihre Ernte sicher ist?

Das ist auf keinen Fall besser wie die Franzosen, Italiener und wer auch immer, die Drosseln schießen und dann wenigisten noch essen!
 
Ja Karl Napp,

genau das ist oftmals (nicht immer!) das große Problem des Naturschutzes: Totalschutz um jeden Preis! Da wird nicht nach links und nicht nach rechts geschaut, es wird einfach nur geschützt auf Teufel komm raus. Sobald irgendwo das Wort "Regulation" oder "Bejagung" fällt, leuten bei manchen "Naturschützern" die Alarmglocken, schließlich ist man "Schützer" und schützt um des Schützens Willen. Da kann es natürlich nicht angehen, daß irgendwo einem Tierchen von Menschenhand ein Härchen oder Federchen gekrümmt wird. Man will die (längst nicht mehr vorhandene) Natur sich selbst überlassen. Im gleichen Atemzug päppelt man dann aber irgendwelche Tierchen auf, die dem Selektionsdruck der "Natur" nicht mehr gewachsen sind. Aber das ist ja kein Eingriff in die Natur, neeeeeein, das ist ja was völlig anderes.

Oft fehlt der Blick für das Gesamte, es wird nur mit Scheuklappen ein Teilbereich betrachtet. Es gibt Beispiele, da haben "Orchideenschützer" Frauenschuhpopulationen auf dem Gewissen, weil man den Holzeinschlag an solchen Standorten auf deren Druck einstellte. Der Frauenschuh verschwand daraufhin. "Aber wie kann das sein, schließlich haben wir die Pflanze doch geschützt?", hat sich so mancher gefragt. Was ist passiert? - Klar, im Zuge des Kronenschlusses (da keine Eingriffe) wurde das Pflänzchen schlichtweg rausgedunkelt.

Kein Wunder, daß solche Praktiken (und Leute, die solche Ansichten vertreten) oftmals nicht verstanden bzw. häufig belächelt werden. Und genau darauf fußt auch der ewige Streit zwischen Jagd und Naturschutz, Forst und Naturschutz, Fischerei und Naturschutz etc.

Aber wohlgemerkt: Es gibt auch Leute aus den Reihen des Naturschutzes, die etwas weitsichtiger sind ...

VG
Pere ;)
 
Kontrollierte Jagd

Es muß ein geiles Erlebnis sein, kontrolliert erschießen zu dürfen ...

Gruß an alle Nichtschießer / Rabenvater
 
Sehr schade, dass die Diskussion hier so giftig zu werden scheint.

@Rabenvater: Leider gibt es diese Menschen, die es toll finden, auf Tiere zu ballern, aber die pauschale Unterstellung finde ich gerade hier äußerst unangebracht, zumal Peregrinus nun wirklich mehr als bemüht ist, hier sachlich zu bleiben und Argumente auf Fakten basieren zu lassen. Da gibt es doch nun wirklich keinen Grund für diesen sinnfreien Kommentar....

Auch ich bin in der Regel immer für den Naturschutz! Besonders bei den Argumenten "Tradition", "Recht des Stärkeren" oder "angeborenem Jagdtrieb" in Bezug auf die Befürwortung der Jagd platzt mir der Kragen. Es wäre schön, wenn die Natur ohne jeden Eingriff des Menschen in Form von Bejagung zurechtkommen würde. Nur leider funktioniert das nicht mehr. Was spricht also dagegen, das Naturschutz und Jagd nicht auch Hand in Hand funktionieren können? Eine gezielte und an einen Abschußplan gebundene Jagd muss doch nicht automatisch mit Freude am Töten von Lebewesen verbunden sein. Ich könnte zumindest damit leben, wenn als langfristige Folge dessen nicht nur Blau- und Kohlmeisen in den Gärten brüten, sondern auch mal wieder häufiger Trauerschnäpper, Gartenrotschwanz, Girlitz, Stieglitz uva...
 
Es wäre schön, wenn die Natur ohne jeden Eingriff des Menschen in Form von Bejagung zurechtkommen würde. Nur leider funktioniert das nicht mehr. Was spricht also dagegen, das Naturschutz und Jagd nicht auch Hand in Hand funktionieren können? Eine gezielte und an einen Abschußplan gebundene Jagd muss doch nicht automatisch mit Freude am Töten von Lebewesen verbunden sein.
Das hast du sehr schön gesagt :zustimm:
 
Ich kann hier in den Antworten nicht einen Grund erkennen warum eine Bejagung von Elster und Rabenkrähe (oder Graureiher!!) sinnvoll oder notwendig sein sollte.
Der Rückgang der Anzahl der Brutpaare von Amseln, Kohl Blaumeise (wenn es den überhaupt gibt: Die Zahlen für BW lassen da ja keinen erkennen) kann viele Ursachen haben. Selbst wenn die Arten in den Städten zurück gehen, sind sie noch weit davon entfernt irgendwie bedroht zu sein . Und das Aussterben von Ortolan und Rotkopfwürger will doch keiner im Ernst den Elstern anlasten?
Zum Halsbandschnäpper habe ich gerade eine Untersuchung vor mir die sagt seit 1995 deutliche Zunahme in den Streuostwiesen (Bei mir in der Gegend gibt es in Streuobstwiesen auch immer einen guten Bestand von Elstern). von BW (Wulf Gatter in Limicola 21(2007) 3-47)
Graureiher bedrohen doch höchstens die Goldfische in unseren Vorstadtteichen. Warum sollte man den bejagen?
Da frag ich mich: Wann gibt es eine „kontrollierte“ Jagt auf Silberreiher ( der sich in den letzten Jahren in Bayern „explosiv“ vermehrt hat. An manchen Stellen gibt es im Winter Ansammlungen von über 100 Stück über mehrere Wochen: Das muss Auswirkungen auf die Bestände ihrer Beute haben!)

Meiner Meinung nach muss man einfach akzeptieren, dass Elstern, Krähen, Graureiher, Mäusebussarde, Turmfalken...... sehr gut über die Menge ihrer Nahrung und den Platz an geeignetem Lebensraum „kontrolliert“ werden.
Bei Turmfalke und einigen Eulenarten schaffen wir das ja ganz gut und ich habe noch nichts davon gehört, dass es zum Zusammenbruch der Mäusebestände gekommen wäre.

Aber wie lange können wir den „total Schutz“ z.B. des Uhus noch durchhalten? Immerhin frisst der auch von anderen begehrte und geliebte Hasen und Kaninchen... .kann also in Bayern bald vorbei sein.

Und um es klar zu machen: Ich bin kein Gegner der Jagt ( ich esse gerne und regelmäßig Wildschwein und anderes) aber Tiere die keinen in seiner Existenz bedrohen und wirtschaftlich fast keine Schäden anrichten zu schießen und dann in die Mülltonne zu werfen bleibt für mich inakzeptabel!
 
Und um es klar zu machen: Ich bin kein Gegner der Jagt ( ich esse gerne und regelmäßig Wildschwein und anderes) aber Tiere die keinen in seiner Existenz bedrohen und wirtschaftlich fast keine Schäden anrichten zu schießen und dann in die Mülltonne zu werfen bleibt für mich inakzeptabel!

Da gebe ich Dir recht! Das Problem besteht eben darin, nachzuweisen, dass eine Art von einer anderen bedroht ist. Ob das bei Elster, Eichelhäher und Krähe wirklich der Fall ist, könnte ich nicht sicher sagen ohne entsprechende Fakten zu recherchieren, zumindest deuten Dinge daraufhin, dass eine Bejagung regional abhängig in kontrolliertem Maße sinvoll sein könnte. Aber gerade bei diesem Punkt wird meiner Meinung nach zu häufig voreilig und emotional argumentiert, so dass selbst bei belegbaren Fakten lieber eine Prinziphaltung eingenommen wird, die keine Kompromisse zulässt. Und das hilft auch dem Naturschutz nicht weiter.

Finde ich aber gut, dass Du hier sachlich bleibst :zustimm:
 
Meiner Meinung nach muss man einfach akzeptieren, dass Elstern, Krähen, Graureiher, Mäusebussarde, Turmfalken...... sehr gut über die Menge ihrer Nahrung und den Platz an geeignetem Lebensraum „kontrolliert“ werden.
Ich denke, es spielen hier zweierlei Dinge eine Rolle:
1. Ohne jeglichen Eingriff in irgendwelche Bestände, würde die Natur wieder ihr Gleichgewicht finden. Ein neues Gleichgewicht, das uns aber möglicherweise nicht gefallen würde. Die Natur hätte damit kein Problem, aber wir: Exorbitante Wildbestände, die regelmäßig durch Seuchenzüge oder harte Winter reguliert würden, Ratten und Kakerlaken würden die Städte erobern; die Zahl der Arten würde sich stark reduzieren zugunsten einiger weniger angepasster Spezies.
Wollen wir das? Können wir das gegenüber unseren Nachfahren verantworten?

2. Der Mensch wirtschaftet. Er muß wirtschaften, damit er überleben kann. Und damit er einen Ertrag hat, muß er gegen „ungebetene Nutznießer“ vorgehen. Das sind im Feld die Mäuse, Insekten, Pilze etc. In der Fischereiwirtschaft sind das teilweise auch fischfressende Vögel. Und auch Reiher fressen Fisch, seien es nun Grau- oder eben Silberreiher. Und diese Vögel fressen nicht nur die Goldfische in den Städten, sondern auch Nutzfische. In größeren flachen Gewässern stehen die Vögel am Ufer und fressen kleine Weißfische, der wirtschaftliche Schaden ist irrelevant. Stehen die Vögel jedoch in größerer Zahl an Fischzuchten oder bewirtschafteten kleineren Fließgewässern, sind die Schäden sicherlich auch wirtschaftlich relevant.

Allein schon durch seine Existenz greift der Mensch in natürliche Abläufe ein, begünstigt unbewusst Arten, benachteiligt gleichermaßen andere. Außerdem ist er ein Teil der Natur. Insofern kann der Mensch gar nicht „der Natur ihren freien Lauf lassen“, das geht nicht.

Über die Bekämpfung von Ratten, Kakerlaken, Schildläusen an Zimmerpflanzen, Stechmücken und und und sind sich alle einig. Nur wenn das Tierchen größer wird, ändert sich schlagartig die Mentalität. Sobald der Mensch etwas sieht, ein Lebewesen selbst als schön (Silberreiher, Elster) anstatt als unschön (Kakerlake) einstuft, entstehen unbewusst andere Gedanken. Jeder Versuch, die Ratten in den Städten nach allen Regeln der Kunst zu bekämpfen, sorgt für Begeisterung, wird jedoch zum Wohle der kleineren Vögel die geregelte und streng beaufsichtigte Bejagung der Elster angeregt, geht ein Aufschrei der Empörung durch die Nation. Man kann also durchaus von einer Doppelmoral und sogar von einem Widersrpuch in sich reden: „Laßt der Natur ihren freien Lauf! … sodele, nun aber erstmal das Rattengift ausbringen, die Schildläuse einnebeln, das Wespennest auf dem Dachboden abbrennen und zuletzt die ganzen Fliegen totklatschen …“

Der Mensch hat einerseits die Aufgabe zu wirtschaften, andererseits auch die Artenvielfalt der Natur zu erhalten. Beides zusammen ist möglich, jedoch nicht durch Verstärkung der konkurrenzstarken Arten!

VG
Pere ;)
 
Qualifizierte Beiträge

Daß meine Meinungsäußerung zum „kontrollierten Erschießen“ kein „äußerst qualifizierter Beitrag“ war, gebe ich gerne zu. Es war auch nicht meine Absicht gewesen, einen qualitativ anspruchsvollen Beitrag abzuliefern. Meine spontane Anmerkung hat lediglich meine Stimmung wiedergegeben, die sich immer mehr verdüsterte, je mehr ich beim Lesen der Beiträge die unterschwellige Sehnsucht nach einer Lockerung der Schutzbestimmungen für Raben- und andere Vögel bis hin zu kontrollierter Jagd wahrnehmen konnte. Abgesehen davon gestehe ich Peregrinus zu, daß er zu den maßvollen Vertretern derer gehört, die ein Ausüben der Jagd für sinnvoll und erforderlich halten. Er gibt in seinen Beiträgen auch Begründungen dafür, die man akzeptieren, aber auch ablehnen kann. Dies ist in mancherlei Punkten nicht nur eine Sache vermeintlich rationellen Denkens und Handelns, sondern auch der ethischen Überzeugung und Grundeinstellung. Peregrinus wird sich der Ausübung der Jagd schon aus Berufsgründen nicht entziehen können. Ein Verwandter von mir, mit dem ich mich sehr gut verstehe, ist Leiter eines Forstamtes in Baden-Württemberg. Von daher habe ich einigermaßen Einblick in die berufsmäßigen jagdlichen Notwendigkeiten.

Bei der Gelegenheit auch ein paar Worte zum Gefressenwerden des Vogelnachwuchses aus eigenem Erleben.
Zur Zeit brüten diese Vögel in unserem Garten oder haben schon ausgeflogene Junge: Amsel, Star, Hausrotschwanz, Bachstelze, Mönchsgrasmücke, Grauer Fliegenschnäpper, Kohlmeise, Blaumeise, Baumläufer, Buchfink, Grünfink, Spatzen, Rotkehlchen und Wintergoldhähnchen. Und dazu gibt es noch drei Rabenkrähennester, vom Mittelpunkt unseres Gartens ca. 40 m bzw. 160 m bzw. 300 m entfernt. Auch in diesen drei Nestern wurden jeweils 2 – 3 Junge ausgebrütet. Außerdem sind noch zwei Elsternpärchen ständig da und brüten ebenfalls. Diese oder eine ähnliche Situation besteht schon seit Jahren und dennoch ändert sich am Bestand der kleinen Singvögel kaum etwas. Im Gegenteil steigerte sich zum Beispiel die Spatzenpopulation von fast ausgestorben auf zur Zeit mindestens 20 Alt- und Jungspatzen. Es gibt gar keinen Zweifel, daß sich die Rabenkrähen und Elstern an den Jungvögeln vergreifen, wenn sie sie erwischen können. Auch der Sperber zischt nicht zu selten durch den Garten und schnappt sich einen Vogel. Und dann wohnen hier ebenfalls seit vielen Jahren etliche Steinmarder, die neben vegetarischer Kost auch großen Appetit auf Eier und Geflügel haben. Ich finde die Federn regelmäßig in der Remise oder auf dem Heuboden. Nicht zu vergessen die Eichhörnchen, die bei uns schon so manches Nest geplündert haben! Mit Abstand die meisten Gartenvögel fallen aber nach meiner Beobachtung den Katzen zum Opfer, von denen sieben in unserer unmittelbaren Umgebung regelmäßig auf der Vogellauer liegen. Nur, bei den Rabenkrähen fällt es halt viel leichter auf, wenn sie Beute machen, weil sie groß und unübersehbar sind, während andere ungesehen mit ihrer Beute verschwinden. Das sind meine Beobachtungen aus dem häuslichen Umkreis, die ich auch nicht erst seit gestern oder vorgestern, sondern schon seit vielen Jahren mache. Irgendwie bleibt dennoch alles einigermaßen im Gleichgewicht, ohne daß durch Abschießen und Dezimieren kontrollierend eingegriffen wird. Mein Deckname "Rabenvater" soll übrigens nicht zu falschen Schlüssen verleiten. Ich habe mich in meinem Leben statt mit Rabenvögeln wesentlich mehr mit kleinen Singvögeln und anderen Vogelarten aktiv befaßt und bin diesbezüglich in keiner Weise einseitig geprägt.

Gruß / Rabenvater
 
1. Ohne jeglichen Eingriff in irgendwelche Bestände, würde die Natur wieder ihr Gleichgewicht finden. [...] Exorbitante Wildbestände, die regelmäßig durch Seuchenzüge oder harte Winter reguliert würden, Ratten und Kakerlaken würden die Städte erobern; die Zahl der Arten würde sich stark reduzieren zugunsten einiger weniger angepasster Spezies.

Gibt es dazu wissenschaftliche Untersuchungen, in denen das nachzulesen wäre? Erstaunlich ist doch, dass in den Regionen, in denen der Mensch sein "wirtschaften" einstellt, zumindest mittelfristig Zustände geschaffen werden, die mit dem oben zitierten nichts zu tun haben.

2. Der Mensch wirtschaftet. Er muß wirtschaften, damit er überleben kann. Und damit er einen Ertrag hat, muß er gegen „ungebetene Nutznießer“ vorgehen.

Mag sein. Hier gibt es aber sicher unterschiedliche Wege des vorgehens: Nur als Beispiel sei hier der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in monokulturartigen Bewirtschaftungsflächen einerseits und die gezielte Pflanzung von "guten Nachbarn", die Schädlinge natürlich fern halten, andererseits, hingewiesen.


Allein schon durch seine Existenz greift der Mensch in natürliche Abläufe ein, begünstigt unbewusst Arten, benachteiligt gleichermaßen andere. Außerdem ist er ein Teil der Natur. Insofern kann der Mensch gar nicht „der Natur ihren freien Lauf lassen“, das geht nicht.

Irgendwie erscheint mir dieser Absatz als Widerspruch in sich. Wenn es aber heißen soll: Der Mensch ist Teil der Natur, muß sein Handeln aber deutlich einschränken und kann SEINEM Handeln keinen freien Lauf lassen, sind wir uns einig.

Über die Bekämpfung von Ratten, Kakerlaken, Schildläusen an Zimmerpflanzen, Stechmücken und und und sind sich alle einig.

Nein. Sind sie sich nicht. Siehe nur die jährlichen Auseinandersetzungen über die Art und Weise der Stechmückenbekämpfung im hessischen Ried, oder auch hier der Einsatz ewig Natürlicher, auch bei der Schildlausbekämpfung KEINE vom Mensch geschaffenen "Bekämpfungsmittel" einzusetzen.


.. wird jedoch zum Wohle der kleineren Vögel die geregelte und streng beaufsichtigte Bejagung der Elster angeregt, geht ein Aufschrei der Empörung durch die Nation.

Und in der Tat kann man über die Sinnhaftigkeit dieser vorgeschlagenen Maßnahme geteilter Meinung sein, oder?


Der Mensch hat einerseits die Aufgabe zu wirtschaften, andererseits auch die Artenvielfalt der Natur zu erhalten.

Ach ja? Wer ist denn der Auftraggeber?

Beides zusammen ist möglich, jedoch nicht durch Verstärkung der konkurrenzstarken Arten

Ich glaube jetzt wurde was verwechselt. Ich habe niemanden gelesen, der die Stärkung der konkurrenzstarken Arten will. Lediglich die Bestandsreduzierung dieser Arten durch Bejagung stand hier zur Debatte, oder habe ich etwas überlesen?
 
Erstaunlich ist doch, dass in den Regionen, in denen der Mensch sein "wirtschaften" einstellt, zumindest mittelfristig Zustände geschaffen werden, die mit dem oben zitierten nichts zu tun haben.
Da würde mich jetzt mal ein Beispiel interessieren!? In Bezug auf die Jagd funktioniert das jedenfalls nicht. Wo nicht gejagt wird (auf Wiederkäuer), wird der Wald gefressen (es sei denn, sämtliches Großraubwild ist noch vorhanden, aber das geht im größten Teil Deutschlands nicht).

Mag sein. Hier gibt es aber sicher unterschiedliche Wege des vorgehens: Nur als Beispiel sei hier der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in monokulturartigen Bewirtschaftungsflächen einerseits und die gezielte Pflanzung von "guten Nachbarn", die Schädlinge natürlich fern halten, andererseits, hingewiesen.
Theoretisch und im eigenen Gärtchen möglich, in der großangelegten Erwerbs-Landwirtschaft ausgeschlossen. Hier stehen sich Ideologie und Realität unvereinbar gegenüber.

Irgendwie erscheint mir dieser Absatz als Widerspruch in sich.
Der Mensch ist Teil der Natur. Er handelt in ihr und greift somit unweigerlich in das Gefüge ein. Also nimmt er Einfluß auf die belebte und unbelebte Natur (wie auch jedes Tier und jede Pflanze in die Natur eingreift). Und insofern wird die Forderung vieler „Naturschützer“, der Mensch solle nicht in die Natur eingreifen, ad absurdum geführt. Und deshalb halte ich es auch für unsinnig, den Eingriff in Populationen aus rein ideologischen Gründen abzulehnen. So war der Satz gemeint.

Und in der Tat kann man über die Sinnhaftigkeit dieser vorgeschlagenen Maßnahme geteilter Meinung sein, oder?
Natürlich kann man das. Aber erst nach Anhörung und Abwägung sämtlicher Interessen und daraufhin eigener Meinungsbildung, und nicht aus einer grundsätzlichen „ich bin gegen alles, was mit „Eingriff“ zu tun hat, wobei die von mir ausgehenden Eingriffe ausgenommen sind“-Haltung.

Ach ja? Wer ist denn der Auftraggeber?
Der Überlebenswille des Menschen, der Egoismus und die Mentalität, für sich selbst das Optimale zu erreichen. Das Streben des Menschen nach vorne oder einfach nur: Der Wille und das Recht, zu leben.

Ich glaube jetzt wurde was verwechselt. Ich habe niemanden gelesen, der die Stärkung der konkurrenzstarken Arten will. Lediglich die Bestandsreduzierung dieser Arten durch Bejagung stand hier zur Debatte, oder habe ich etwas überlesen?
Expressis verbis wurde das nicht gesagt, nein. Die Aufrechterhaltung des Schutzstatus einer Art kommt jedoch indirekt einer Stärkung dieser Art gleich. Wenn ich jemanden frei gewähren lasse – auf Kosten anderer – dann sehe ich das durchaus als Begünstigung.

VG
Pere ;)
 
..., in der großangelegten Erwerbs-Landwirtschaft ausgeschlossen.
Dass kann sein. Aber auch Bioland und Demeter-Höfe überleben.

...aus rein ideologischen Gründen abzulehnen....
..... und nicht aus einer grundsätzlichen „ich bin gegen alles, was mit „Eingriff“ zu tun hat, wobei die von mir ausgehenden Eingriffe ausgenommen sind“-Haltung.

Nun scheint mir aber auch die "der Mensch muß in Populationen anderer Lebewesen eingreifen" eine recht grundsätzliche und hart diskutierte Position zu sein. Auch für diese sollte der Grundsatz gelten, dass sie hinterfragt werden darf, oder?


Der Überlebenswille des Menschen, der Egoismus und die Mentalität, für sich selbst das Optimale zu erreichen. Das Streben des Menschen nach vorne oder einfach nur: Der Wille und das Recht, zu leben.
Na dass nenn' ich mal einen Auftraggeber ;) Ich für meinen Teil, leite aus dem Willen zu leben ab, dass ich mit möglichst vielen anderen Lebewesen möfglichst symbiotisch leben möchte. Klar ist, dass dabei die Naturgesetze nicht außer Kraft zu setzen sind, dh. ich bin für das Überleben auf den Verzehr anderer Lebewesen angewiesen und muß mich auch dagegen wehren, dass andere Lebewesen sich zu meinen Lasten versuchen durchzusetzen. Aber eine Grundhaltung nach der ich mir anmaße die Bedingungen des Zusammenlebens mit meiner Umwelt bestimmen und regulieren zu wollen, lehne ich für mich ab.
 
Dass kann sein. Aber auch Bioland und Demeter-Höfe überleben.
Richtig, aber das sind und bleiben Nischenanbieter. Im großen Stil die deutsche Bevölkerung mit solchen Produkten ernähren zu wollen ist völlig illusorisch. Das wird nicht funktionieren!

Nun scheint mir aber auch die "der Mensch muß in Populationen anderer Lebewesen eingreifen" eine recht grundsätzliche und hart diskutierte Position zu sein. Auch für diese sollte der Grundsatz gelten, dass sie hinterfragt werden darf, oder?
Richtig, und genau das tun wir hier. Wir wägen ab und überlegen, bilden uns unsere Meinung und urteilen dann, wann und wo Eingriffe sinnvoll sind und wo nicht:

Beobachtung: Im Falle der Rabenvögel sehe ich in den letzten Jahren zumindest in siedlungsnahen Bereichen zunehmend mehr Elstern (und bedingt auch Rabenkrähen). Ebenso stellt man fest, dass regelmäßig Nester diverser anderer Vögel ausgeräumt werden und dass manche Vogelarten deutlich zurückgehen. Und man sieht in der Nähe einer Elsterbrut kaum ausgeflogene Jungvögel anderer Arten. Und das wird auch von vielen anderen Leuten bestätigt.

Überlegung: Kann die Zunahme der Rabenvögel damit zu tun haben? Man kommt zu dem Schluß, dass dem so ist.

Urteil: Durch eine Reduktion der Rabenvögel auf frühere Siedlungsdichten müsste es möglich sein, die Bestände von Bluthänfling, Girlitz & Co. wieder zu erhöhen.

Aber eine Grundhaltung nach der ich mir anmaße die Bedingungen des Zusammenlebens mit meiner Umwelt bestimmen und regulieren zu wollen, lehne ich für mich ab.
… und dennoch tust Du es Tag für Tag unzählige Male, merkst es aber nicht oder bewertest es anders!

VG
Pere ;)
 
Da eine Natur, die sich selber regulieren kann, in unserer zivilisierten Welt schon lange nicht mehr existiert, müssen wir wohl oder übel eingreifen, um noch Schlimmeres zu verhindern, z.B. daß bestimmte Arten überhand nehmen.
Das hat in meinen Augen mit Jagdlust überhaupt nichts zu tun, sondern mit Schadensbegrenzung! Vielleicht sollten wir die Raben auf unseren Speiseplan (schmecken die?)setzen, das würde vielen Hühnern sehr viel Leid ersparen, die werden zu Millonen abgeschlachtet(gehört zwar jetzt nicht hierher, aber hat auch was mit Abschlachten zu tun) darüber regt sich kaum einer auf!
Übrigens konnten wir durch unsere Maßnahmen die Meisen im zweiten Kasten retten :) , sie sind ausgeflogen und am Leben geblieben!
 
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