Hallo Angiie
Bitte stelle ein Foto von dem Vogel ein, damit wir Art und Entwicklungsstand sicher bestimmen können. Falls es sich um einen Ästling handelt, kannst Du ihn noch zurückführen, die Altvögel würden ihn wieder annehmen, auch wenn Du ihn angefasst hast.
Wenn er schwächelt, dann sicher, weil er hungrig ist. Ich stelle Dir hier eine Standartanleitung zur Aufzucht von Rabenvögeln in allen Entwicklungsstadien ein. Suche Dir davon aus, was Du schnell besorgen und verfüttern kannst, z. B. stelle ein Rührei her (ohne Milch und Salz) oder koche ein Ei und biete es an.
Bitte sammle die Lausfliegen ab.
Ich muss jetzt weg. Präzisieren und alles auf Deine spezielle Situation abstimmen müssen wir später. Vielleicht schaut ja auch noch Sowi vor heute Abend hier rein, sie wird Dir auch weiterhelfen.
Orientiere Dich an den hier gegebenen Futterarten je nach Entwicklungsstand Deines Pfleglings.
Ernährung von Rabenvogel-Küken
Zu den verbreitetsten Rabenvogelarten gehören Rabenkrähe, Nebelkrähe, Saatkrähe, Elster, Dohle, Eichelhäher und Kolkrabe. Bei erwachsenen Tieren unterscheiden sich die Nahrungsansprüche z. B. zwischen Aaskrähe und Saatkrähe oder Eichelhäher und Dohle ein wenig, die Ernährung von Jungvögeln während der Aufzucht ist jedoch bei allen Arten ähnlich, deshalb gelten die unten stehenden Informationen für alle Rabenvogelarten.
Die Größe der Futterbrocken und der Fütterungsintervall muss dem Entwicklungsstand des Jungvogels angepasst sein.
Handelt es sich um einen unbefiederten oder kaum befiederten Vogel, also um einen Nestling, wird alle 30 bis 60 Minuten, je nach Hunger und Alter der Jungvögel zwischen 6 und 21 Uhr gefüttert. Dabei werden kleine Insekten (Sprungbeine entfernen !) oder pürrierter Futterbrei vorsichtig in den Rachen des Vogels gegeben. Es wird gefüttert, bis der Vogel nicht mehr sperrt, also satt ist.
Je älter der Vogel wird und sich vom Nestling zum Ästling entwickelt, umso größer können die Futtermenge, die Futterbrocken und die Zeitabstände zwischen den Fütterungen werden.
Die Folgen von Fehlernährung sind Organ- und Gefiederschäden, die je nach Schwere irreversibel sein können und einen Vogel zum Dauerpflegefall machen können.
Das Futter muss ausgewogen und der Natur abgeschaut sein. Die unten stehenden Angaben sind keine Auswahl, aus der sich das eine oder andere ausgesucht werden kann, ein Rabenvogelküken braucht von allem aufgeführten Futter täglich etwas in unterschiedlichen Mengen/ Portionen.
Im Nestlingsalter füttern mit:
Insekten, die selbst gefangen werden können (Grillen, Fliegen, Spinnen, Falter, Motten...); Heimchen, Steppengrillen, Pinkies, Zophobas, Rotwürmer, Wachsmottenmaden, Mehlwürmer aus Anglershop oder online; Drohnenbrut vom lokalen Imker.
Achtung: Insekten mit auffallenden, leuchtend bunten Warnfarben, z. B. Wespen, einige Raupenarten und Käfer, können giftig oder unbekömmlich sein.
Achtung: Nicht selber Würmer ausgraben, diese sind Zwischenwirte für Luftröhrenwürmer, ebenso Nacktschnecken.
Heimchen, Steppengrillen, Buffalos, Pinkies, Zophobas müssen erst gefüttert werden z. B. mit Löwenzahnblüten, Äpfeln und Möhren, da sie im Laden oft nichts bekommen.
Mehlwürmer ebenfalls erst füttern mit z.B. Haferflocken, Möhren, damit sie gehaltvoll sind. Mehlwürmer nur in Maßen verfüttern, da sehr fetthaltig, die weißen, frisch gehäuteten, sind die Besten.
Wenn die Krähe die Augen geöffnet hat und die erste Befiederung durchkommt, ganz langsam das Nahrungsspektrum erweitern um:
Hühnerherzen, zerkleinert oder püriert, mit Haferflocken vermischt.
Rührei ohne Fett gestockt. Eigelb von gekochtem Ei.
Heimisches Obst und Beeren, Sämereien und Walnüsse. Immer nur eine Sorte, alles langsam einführen.
Trinkwasser: Die Menge der täglichen Wasseraufnahme eines Vogels sollte ca. 10 – 50 % seines Körpergewichtes betragen, wie viel Trinkwasser man gibt, hängt also vom Flüssigkeitsgehalt des Futterbreies ab, aber auch von der Umgebungstemperatur. Rabenvögel tunken, wenn sie selbstständig fressen, fast ihre gesamte Nahrung in Wasser ein. Beginnt der Vogel selber zu fressen, kann er Grillen und Heimchen aus der Trinkwasserschale fischen. Kann er noch nicht selber trinken, gibt man nach jeder Mahlzeit mit einer Spritze (ohne Nadel) 1-2 ml Wasser an den Schnabelrand. Niemals Wasser direkt in den Schnabel spritzen, Aspirationsgefahr!
Dem Trinkwasser kann hin und wieder Traubenzucker oder Honig zugesetzt werden.
Der Vogel braucht ca. 3x wöchentlich 1 Msp. Korvimin und den Zusatz von Kalk. Getrocknete Eierschalen zu Pulver vermörsern und übers Futter geben, aufpassen, dass keine spitzen, scharfkantigen Stücke mehr drin sind.
Ab der späteren Ästlingszeit Gewölle bildende Stoffe wie z.B. zerkleinerte Federn oder Fell als Verdauungshilfe.
Drohnenbrut, erhältlich bei Imkern, ist eine hochwertige Proteinquelle. Sie sollte nicht mehr als ca. 30 % der Nahrung ausmachen.
Babymäuse zerkleinert und Innereien von Küken und Babymäusen, in der späten Ästlingszeit Eintagsküken und Futtermäuse.
Nicht Füttern:
Katzenfutter
Hundefutter
Taubenfutter
Getrocknete Insekten
Reptilienfutter
Schweinefleisch
Quark, Käse etc. keine Milchprodukte
Brot, Kuchen, Zwieback etc. keine Backwaren
Wurst
Gesalzene o. gesüßte Speisen
Exotische Obstsorten und deren Extrakte
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