Hallo Cheyenne,
bei unserer Rosakakaduhenne Rosi (12 Jahre) war eine OP unumgänglich. Das Fettlipom rieb beim klettern, sie hatte öfters offene Stellen, die schlecht zuheilten. Ich muß dazu sagen, daß ich Rosi mit diesem Lipom vor 2 Jahren übernommen hatte und was vorher gefüttert wurde, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Ich ging von einer Fehlernährung aus, dazu werde ich aber später nochmal ausführlicher zurück kommen.
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Die OP führte Dr. Manderscheid durch, der mir vorab erklärte, daß Rosi eine Narkose-Risikopatientin wäre, er ging davon aus, daß auch die inneren Organe nicht in besonders gutem Zustand seinen durch die Verfettung. Er legte Rosi per Inhalation in Narkose, fixierte sie und leider mußte einiges an Brustfedern dran glauben. Erst dann sah man das Ausmaß, wie man an dem obigen Bild gut erkennen kann.
Danach vernähte er sorgfältig rund um das Lipom alle Venen:
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Vorsichtig wurde mit Skalpell und einem "Veröder" (ich weiß nicht mehr genau, wie das Gerät fachmännisch hieß) das Lipom abgetrennt. Alles lief ohne Komplikationen.
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So sah es nach dem entfernen aus:
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Danach wurde der Bauch wieder vernäht. Das Lipom war allerdings recht groß und es konnte nur gesunde Haut vernäht werden, deshalb war die Narbe nicht so schön geworden. Was man aber heute überhaupt nicht mehr sieht.
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Kurz danach wurde Rosi die Maske abgenommen und unter Rotlicht gesetzt. Es dauerte noch keine 10 Minuten, stand sie wieder auf den Beinen.
Zu der Heilung kann ich dir sagen, daß sie 3 Monate gedauert hatte. Solange mußte die Henne in einem Käfig ausharren mit Halskragen. Täglich mußten wir eine Wunddesinfektion vornehmen, was gar nicht so einfach war. Rosi war weder Menschen gewohnt, dazu noch recht bissig. Aber sie gewöhnte sich schnell an die Prozedure, komischerweise wurde sie von Tag zu Tag zugänglicher.
Nach ca. 2 Wochen sah die Narbe so aus:
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Hier nach etwa 4 Wochen:
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Der Heilungsprozess:
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Nach 3 Monaten durfte sie dann endlich zu ihrem neuen Partner:
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Alles in Allem ist die OP und der Heilungsprozess gut verlaufen. Rosi ist seitdem ein kerngesunder und lebensfroher Vogel. Die Narbe ist nicht mehr zu sehen, die Federn überdecken alles.
Allerdings habe ich seitdem genau auf ihre Ernährung geachtet, sie bekommt 2 mal täglich genau 8 g Großsittichfutter ohne SBK - wirklich kein Gramm mehr. Obst und Gemüse verweigert sie noch nach 2 Jahren, lieber hungert sie. Seit ca. 4 Wochen haben wir gesehen, daß sich nebenan wieder ein kleines Lipom bildet, wir waren geschockt, wie konnte das sein. Weniger kann ich wirklich nicht füttern, es ist schon so gut wie nichts, was sie bekommt (dazu wirklich fast keine fetthaltige Körner). In meinen Augen ist eine genetische Veranlagung nicht ausgeschlossen.
Seit ca. 2 Wochen habe ich jetzt konsequent auf Harrison umgestellt, ich hoffe fest, daß wir damit das Lipom einigermaßen im Griff behalten werden.
Ich möchte aber unbedingt als Abschluß erwähnen, daß ich solch eine Operation nur empfehlen würde, wenn das Lipom stark einschränkt oder wie in unserem Fall behindert. Daß sie nicht einfach ist, kann man sicherlich auf den Bildern erkennen. Ich kann wirklich nur jedem anraten, es nicht so weit kommen zu lassen.
Danke an Dr. Manderscheid, der mir erlaubte, die OP bildlich festzuhalten und das o.k. für die Veröffentlichung gab.