Vogel-Mami
Papageien(be)schützerin
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Quelle: http://www.vogelforen.de/showthread.php?t=84326&page=31&pp=10
Beitrag #391 von "südwind"
Das Bild der Rabenvögel (Corvidae) in
der heutigen Gesellschaft.
Eine Erhebung von Wissen und Einstellungen zu den
Rabenvögeln am Rande einer öffentlichen Diskussion
ein ausschnitt aus der zusammenfassung
Ernährungsbiologie: Trotz belegten Untersuchungsergebnissen, dass nicht mehr als
10% Vögel/Nestlinge/Eier in Nahrungslisten von Rabenvögeln auftauchen, zeigten
sich alle Testpersonen falsch informiert. Besonders Jäger und Förster, Landwirte und
Gartenbesitzer erreichten negative Spitzenwerte. Die Informationen hierfür können
nur aus der Presse stammen, da Fernseh/Hörfunkmedien nachweislich nicht darüber
berichteten (Details s. 4.3.4.), aber von den meisten Testpersonen als
Hauptinformationsquelle über Rabenvögel angegeben wurden. Die „Nutzen –
Schaden“ – Frage im Testbogen, zu sehen als Stellung der Rabenvögel im
Ökosystem, war richtig erkannt. Abweichend davon hielt ein Teil der Landwirte, die
Jüngsten, „Noch Schüler“ und Hauptschüler die Rabenvögel für „schädlich“.
4.13. Welche Erkenntnisse für eine konstruktive Lösung des Rabenvogelstreits
ergeben sich aus der Umfrage?
Um dieses Problem lösen zu können, müsste zweierlei geschehen: Fachleute, wie
Förster, Jäger, politische Entscheidungsträger und Redakteure der Medien sollten
besser biologisch gebildet sein. Nach dem Testergebnis zeigten sich auch bei Jägern
und bei Förstern Wissenslücken im Vergleich zum allgemeinen Kenntnisstand des
interessierten Amateurs. In der Ausbildung biologische Fachkenntnisse zu vertiefen,
zu erweitern, zumindest etwas zu aktualisieren, wird schwerlich durchzusetzen sein,
da auch auf anderen Fachgebieten derartige Notwendigkeiten bestehen. Viel
Unwissen wird dadurch verbreitet, dass alte Überlieferungen kritiklos übernommen
231
werden. Fachveröffentlichungen haben offenbar geringe Chancen, gelesen zu
werden. Dass Jägerprüfungen in Fragen der Ökologie und Populationsbiologie weit
hinter dem aktuellen Wissenstand herhinken, ist hinlänglich bekannt und durch eine
Fülle von konkreten Nachweisen zu belegen.
Auf die Redaktionen von Medien käme die schwierige Aufgabe zu, komplexe
ökologische Zusammenhänge verständlicher darzustellen, wobei durchaus
verkaufsfördernden Interessen durch interessante Aufbereitung gedient sein könnte.
Das Problem liegt hier wohl darin, auf einfache und naive Fragen auch kompliziert zu
antworten, um vernetztes Denken zu fördern.
Das hier diskutierte Problem ist aber auch im Zusammenhang mit der Schulbildung
zu sehen. Insgesamt würde der Umgang mit Natur sachlicher und die
Auseinandersetzungen entschärft, wenn die Ausbildung bei Schülern zu den Themen
Ökologie, Naturschutz besser wäre. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass eine
negative Beurteilung von Rabenvögeln auch mit der Schulbildung zusammen hängt.
Ganz entscheidend zu Lasten der Rabenvögel ging in der Auswertung der Testbögen
die Kombination „viel Aberglauben + wenig Wissen“. Es ist kaum zu erwarten, dass
das Problem der fachlichen Bildung von Jugendlichen in den nächsten Jahren gelöst
werden kann. Der Frust und das Desinteresse der Jugendlichen auch an unmittelbar
wichtig erscheinenden Information zeigt, dass ein weit umfassenderes
gesellschaftliches Problem besteht.
mehr
Beitrag #391 von "südwind"
Das Bild der Rabenvögel (Corvidae) in
der heutigen Gesellschaft.
Eine Erhebung von Wissen und Einstellungen zu den
Rabenvögeln am Rande einer öffentlichen Diskussion
ein ausschnitt aus der zusammenfassung
Ernährungsbiologie: Trotz belegten Untersuchungsergebnissen, dass nicht mehr als
10% Vögel/Nestlinge/Eier in Nahrungslisten von Rabenvögeln auftauchen, zeigten
sich alle Testpersonen falsch informiert. Besonders Jäger und Förster, Landwirte und
Gartenbesitzer erreichten negative Spitzenwerte. Die Informationen hierfür können
nur aus der Presse stammen, da Fernseh/Hörfunkmedien nachweislich nicht darüber
berichteten (Details s. 4.3.4.), aber von den meisten Testpersonen als
Hauptinformationsquelle über Rabenvögel angegeben wurden. Die „Nutzen –
Schaden“ – Frage im Testbogen, zu sehen als Stellung der Rabenvögel im
Ökosystem, war richtig erkannt. Abweichend davon hielt ein Teil der Landwirte, die
Jüngsten, „Noch Schüler“ und Hauptschüler die Rabenvögel für „schädlich“.
4.13. Welche Erkenntnisse für eine konstruktive Lösung des Rabenvogelstreits
ergeben sich aus der Umfrage?
Um dieses Problem lösen zu können, müsste zweierlei geschehen: Fachleute, wie
Förster, Jäger, politische Entscheidungsträger und Redakteure der Medien sollten
besser biologisch gebildet sein. Nach dem Testergebnis zeigten sich auch bei Jägern
und bei Förstern Wissenslücken im Vergleich zum allgemeinen Kenntnisstand des
interessierten Amateurs. In der Ausbildung biologische Fachkenntnisse zu vertiefen,
zu erweitern, zumindest etwas zu aktualisieren, wird schwerlich durchzusetzen sein,
da auch auf anderen Fachgebieten derartige Notwendigkeiten bestehen. Viel
Unwissen wird dadurch verbreitet, dass alte Überlieferungen kritiklos übernommen
231
werden. Fachveröffentlichungen haben offenbar geringe Chancen, gelesen zu
werden. Dass Jägerprüfungen in Fragen der Ökologie und Populationsbiologie weit
hinter dem aktuellen Wissenstand herhinken, ist hinlänglich bekannt und durch eine
Fülle von konkreten Nachweisen zu belegen.
Auf die Redaktionen von Medien käme die schwierige Aufgabe zu, komplexe
ökologische Zusammenhänge verständlicher darzustellen, wobei durchaus
verkaufsfördernden Interessen durch interessante Aufbereitung gedient sein könnte.
Das Problem liegt hier wohl darin, auf einfache und naive Fragen auch kompliziert zu
antworten, um vernetztes Denken zu fördern.
Das hier diskutierte Problem ist aber auch im Zusammenhang mit der Schulbildung
zu sehen. Insgesamt würde der Umgang mit Natur sachlicher und die
Auseinandersetzungen entschärft, wenn die Ausbildung bei Schülern zu den Themen
Ökologie, Naturschutz besser wäre. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass eine
negative Beurteilung von Rabenvögeln auch mit der Schulbildung zusammen hängt.
Ganz entscheidend zu Lasten der Rabenvögel ging in der Auswertung der Testbögen
die Kombination „viel Aberglauben + wenig Wissen“. Es ist kaum zu erwarten, dass
das Problem der fachlichen Bildung von Jugendlichen in den nächsten Jahren gelöst
werden kann. Der Frust und das Desinteresse der Jugendlichen auch an unmittelbar
wichtig erscheinenden Information zeigt, dass ein weit umfassenderes
gesellschaftliches Problem besteht.
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