Naturbrut, ja oder nein???

[Rudi1]

Liebe Tierfreunde,
liebe Hühnerhalter,

durch die Naturbrut mit einer Seidenhuhnhenne fiel es mir wie Schuppen von den Augen: alles andere als Naturbrut, also Henne mit Küken, kann nicht im Sinne einer tierschutzgerechten Hühnerhaltung sein.

Wir erleben zurzeit die Aufzucht unserer Küken durch die Seidenhuhnhenne, die die natürlichen Instinkte in vollkommener Weise zeigt. Wenn man dies beobachtet, wie Küken mit einer exzellenten Fürsorge aufgezogen werden, ist überwältigt von diesem „Naturschauspiel“. Da fragen wir uns doch, warum diese Aufzucht von Hühnervereinen nicht als Standart vorgeschrieben wird. In der Nutzgeflügelhaltung, wo ein Hühnchen von 1800 Gramm als Baby geschlachtet wird um billiges Fleisch für die nichtwissende Allgemeinheit zu liefern, ist dies nicht möglich. Aber als Hobby sollte dies doch Standart sein.

Was meint Ihr dazu, sollten Hobbygeflügelvereine nur noch Naturbruten zulassen?

Gruß Rudi

 

[Sirius123]

Was meint Ihr dazu, sollten Hobbygeflügelvereine nur noch Naturbruten zulassen?

Wer sollte das denn überprüfen und vor allem wie?

Sicher wird das niemals durchgesetzt werden, denn:

Viele die eine neue Rasse anschaffen kaufen oder tauschen Bruteier.
Nicht alle Hühner brüten (zuverlässig), zudem können nur wenige Küken aufgezogen werden.
Wenn ich im Jahr etwa 50-100 Küken aufziehen möchte um eine Auswahl an exzellenten Tieren zu bekommen, dann reicht es eben nicht, wenn 1-2 Hennen
glucken.
Naturbrut ist sicher ein schönes Erlebnis, aber für Züchter nicht das Mittel der Wahl.
Naturbrut und Aufzucht bergen viele Probleme und Gefahren.
Nicht alle Hennen sind vorbildliche Mütter und auch das Wetter hat schon so manche Naturbrut-/aufzucht zu nichte gemacht.

 

[Nara]

Wir machen nur Naturbrut und was anderes kommt für uns nicht in Frage. Die Gründe dafür sind aber, das wir nicht allzuviel Nachwuchs brauchen und weil die Naturbrut Strom und Zeitspared ist.
Die jenigen, die Kunstbrut bevorzugen, werden ihre Gründe dafür haben. Manch einer braucht, wie Sirius geschrieben hat, 50-100 Küken im Jahr, oft auch mehr. Wie viele Glucken müssten sie dafür haben?
Meist müssen Glucken mit ihrem Nachwuchs von anderen Glucken separiert werden weil fremde Küken nicht selten vertrieben oder gar getötet werden. Wie viele Gluckenställe und Ausläufe müssten diese Züchter/Halter dann haben?
Was ist wenn ein Züchter 6 Glucken hat, von denen, sagen wir mal 2-3 sich nach 1-2 Wochen entscheiden die Brut zu beenden? Dann hat er hohe Verluste was Küken und Geld angeht, denn Bruteier sind oft nicht gerade billig.

Außerdem, was soll an Kunstbrut nicht tierschutzgerecht sein? Die Glucke füttert ihre Küken nicht, sie picken selber. Sie müssen nicht frieren dank künstlicher Wärmequellen. Futtern, scharren, staubbaden, krähen... müssen sie nicht von der Glucke lernen, beherrschen sie auch so. Selbst das brüten, so manch eine Hybride hat erfolgreich gebrütet und Küken geführt, obwohl das seit vielen Generationen nur Kunstbruten sind.

Nur weil man das eine toll findet, muss man das andere nicht gleich verbieten wollen

 

[Hühnerschreck]

Wenn sich die Menschenhenne gut um die Kunstbruht kümmert, dann müssen auch diese Tiere nicht leiden. Liegt eben immer daran, wie der Mensch mit seinen Tieren umgeht.