Hallo,
wenn Du die rote Vogelmilbe hast wirst Du mit Frontline nicht weiterkommen. Dein Käfig ist anscheinend aus Holz, ich würde ihn komplett wegwerfen. Die Rote Vogelmilbe sitzt nachts auf dem Vogel und saugt Blut, tagsüber versteckt sie sich in den Ritzen der Umgebung (Holzritzen, Nistmaterial, hinter Tapeten, Leisten, Ritzen der Stzstangen). Bei ganz starkem Befall kann es aber vorkommen, dass auch am Tage Blut gesogen wird. Eine reine Wohnungshaltung ist kaum in Gefahr, es sei denn man erwirbt einen befallen Vogel, der sie so in die Wohnung einschleppt. Bei Volierenvögeln erfolgt die Ansteckung über Wildvögel. Hier ist das Verhalten des befallenen Vogel genau umgekehrt zur nordischen Vogelmilbe, der Vogel ist nachts unruhig und kommt kaum zum Schlafen. Und es ist eine Ansteckung anderer Haustiere und dem Menschen möglich!!
Die adulte Milbe ist 0,6 - 1 mm lang und hat eine Breite von 0,3 - 0,6 mm, sie ist mit einer Lupe erkennbar. Die Entwicklng erfolgt auch hier vom Ei über ein Larvenstadium und zwei Nymphenstadien. Bei höheren Temperaturen im Sommer - 28 - 34 Grad - entwickeln sich die Milben schneller, innerhalb von 5-10 Tagen, bei Temperaturen von 24 - 26 Grad dauert die Entwicklung 7 - 12 Tage. Und nun kommt der Grund warum die rote Vogelmilbe sehr schwer zu eliminieren ist - die erwachsenen Milben sind 8 Wochen lebensfähig. Können aber in Ermangelung eines passenden Wirtes in Ritzen, Spalten sprich ihren Verstecken, mehrere Monate überleben. Hat man den Verdacht, dass man sie sich in die Wohnung eingeschleppt hat, kann man sie anhand eines weißen Tuches, dass man nachts über den Käfig/die Voliere hängt, identifizieren. Sie sind dann gut gegen den weißen Hintergrund zu sehen.
Behandelt werden die Vögel wieder mit Stronghold oder Ivermectin-Lösung per Spot on in dreimaligen Intervallen von 7 - 10 Tagen, allerdings muß hier die gesamte Umgebung desinfiziert - ausgesprüht werden. Spielzeug, Holzstangen, kurz alles was nicht aus Metall ist, schmeißt man am besten weg. Man kann versuchen die rote Vogelmilbe anhand von Raubmilben in der Umgebung zu bekämpfen. Diese Raubmilben sterben nach einiger Zeit, sobald sie keine Nahrung mehr finden. Eine weitere Möglichkeit ist das Auftragen eines Pulvers, dass aus fossilen zermahlenen Kieselalgen besteht - Agrinova Milbenfrei - . Es trocknet die Milben regelrecht aus. Oder man greift zur Chemie - zu Neopredisan von der Firma Menno. Man stellt eine 3%ige Lösung her und sprüht alles großzügig aus, trocknen lassen und auf jeden Fall mindestens nach 7 Tagen einmal wiederholen. Die Vögel können in ihren Käfigen bleiben, ich würde sie aber in der Zeit an einem anderen Ort unterbringen. Es riecht recht unangenehm, das ist aber lt. meiner Nachfrage beim Hersteller nicht gesundheitsgefährdend.