Nachfolgend mal einige Ausschnitte aus verschiedenen Bereichen. Dann kann sich jeder selbst ein Bild machen und evtl. entscheiden ob er den Versuch wagen will. Quellen und Literaturhinweise zum Schluß.
Auch Ultraschallgeräte gegen Stechmücken werden zur Prüfung nicht angenommen, da sie,
die das Fluggeräusch der Männchen nachahmen, weder im Sinne einer Entwesung die Mücken
töten noch die gewünschte Abwehr erreichen. Entsprechendes gilt für gleichartige Geräte gegen
Flöhe.
Gegen das aggressive Beißen das häufig vom Geruch eines Rivalen ausgeht, hilft ge-
gebenenfalls eine gründliche Reinigung des Motorraums, damit die Gerüche beseitigt werden.
Für Geruchsstoffe, Geschmacksstoffe und Ultraschallgeräte fehlen bislang stichhaltige Nachwei-
se ihrer Wirksamkeit. Verwendung von Hundhaaren und Hunde-Urin hat sich als wirkungslos
erwiesen.
Durch die Aussendung von Ultraschallwellen bestimmter Frequenz, Intensität und Häufigkeit
sollen Tauben von bestimmten Plätzen vertrieben werden. Für Menschen sind die Schallwellen
wegen der hohen Frequenzlage nicht zu hören. Die Anlagen sind teuer, je nach Standort schwie-
rig zu installieren und sehr wartungsintensiv. Zumeist sind sie nur im Anfangsstadium wirksam,
weil sich die Vögel möglicherweise an die Frequenz gewöhnen. Erfahrungsgemäß sind sie auf
Dauer nur in geschlossenen Räumen wirksam, in denen ein konstanter Druckaufbau möglich ist.
Es ist dabei nicht auszuschließen, dass es bei den Tauben wegen Zerstörung von Hirn- und
Gehörzellen zu Gehör- und Gleichgewichtsschäden kommen kann. Hunde und Katzen, u.U.
auch einzelnen Menschen können diese Anlagen ebenfalls zu schaffen machen.
Die ersten wissenschaftlichen Untersuchungen zu den Aussichten der Anwendung von Schall-
wellen zur Nagetiervergrämung wurden in den späten 50er Jahren durchgeführt. Seitdem hat es
immer wieder Versuche gegeben, die Wirksamkeit von Schallwellen bei der Nagetierbekämpfung
zu belegen, die meisten mit negativem Ergebnis. Das hat die Hersteller nicht davon abgehalten,
derartige Geräte zu produzieren und in großen Stückzahlen zu verkaufen, zum Teil ohne dass
vorher durch fundierte wissenschaftliche Versuche der Nachweis der biologischen Wirksamkeit
erbracht wurde.
Säugetiere erzeugen eine Vielzahl von Lauten mit unterschiedlichen Klangspektren, die sich meist
durch charakteristische Frequenz- und Amplitudenmuster (= Tonhöhe und Lautstärke) sowie die
Länge der abgegebenen Lautsignale auszeichnen. Diese Lautäußerungen können jeweils spezifi-
sche Funktionen bei der Kommunikation mit der Umwelt haben, wie etwa beim Zusammenfin-
den von Artgenossen (wichtig vor allem beim Kontakt zwischen Mutter und Jungtieren). Große
Bedeutung haben sie auch als Warn-, Abwehr-, Droh- oder Angstsignale.
Seit Beginn der Erforschung des Lautrepertoires von Tieren wurden große Hoffnungen auf die
Nutzung dieser Signale zur Einflussnahme auf das Verhalten schadensverursachender Arten ge-
setzt. Nur in wenigen Fällen konnte jedoch eine nachhaltige Wirksamkeit eindeutig belegt wer-
den. So sind artspezifische Warn- und Angstschreie mit einigem Erfolg zur Abwehr von Schäden
durch Vögel an landwirtschaftlichen Kulturen sowie zur Vertreibung von Vögeln von Flugfel-
dern, Müllplätzen usw. eingesetzt worden. Aus verschiedenen Studien ergeben sich überzeugen-
de Hinweise darauf, dass Alarm- oder Angstschreie einen Repellenteffekt auf viele Vogelarten
ausüben (für einen zusammenfassenden Überblick siehe Bomford und O’Brien 1990). Im Ver-
gleich zu anderen Lautäußerungen scheint der Gewöhnungseffekt bei Alarm- und Angstschreien
relativ gering zu sein. Erfolgsaussichten werden auch bei ihrer Anwendung zur Vertreibung von
Flughunden oder Walen gesehen.
Sprock et al. (1967) sahen auf Grund ihrer Untersuchungen auch Aussichten für die Anwen-
dung von artspezifischen Angstschreien zur Abwehr von Ratten. Die derzeit im Handel angebo-
tenen Geräte zur Vergrämung von Kleinsäugern mittels Schallwellen reproduzieren jedoch nicht
arteigene Angst- oder Warnschreie, sondern erzeugen frequenz- und amplitudenmodulierte Sig-
nale unterschiedlicher Dauer, die den gewünschten Effekt auslösen sollen. In den verschiedenen
Untersuchungen zur Vergrämung von Vögeln wurde aber auch festgestellt, dass der durch artei-
gene Laute (Alarm- oder Angstschreie als Magnetbandaufzeichnung) hervorgerufene Scheuchef-
fekt in jedem Fall wesentlich größer war, als die Wirkung reiner Töne gleicher Frequenz oder ei-
ne Mischung aus verschiedenen Frequenzen.
Literatur
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Science 12, 387-391 (1984).
[2]Bomford, M., O’Brien, P. H.: Sonic deterrents in animal damage control: A review of device tests and
effectiveness. Wildl. Soc. Bull. 18, 411-422 (1990).
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(1979).
[4]Iglisch, L: Abwehr, Vertreibung und Tötung von Hausmäusen (Mus musculus) durch elektromagneti-
sche Felder. Der Praktische Schädlingsbekämpfer 38, 70-74 (1986).
[5]Iglisch, I., Ising, H.: Was leisten Ultraschallgeräte? Der Praktische Schädlingsbekämpfer 37, 106-115
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[9]Reinkemeier, M.: Untersuchungen zur Reaktion von Schermäusen (Arvicola terrestris L.) auf Schall-
wellen. Diplomarbeit, Universität Münster (unpubl.) (1989).
[10]Sprock, W. L., Howard, W. E., Jacob, F. C.: Sound as a deterrent to rats and mice. J. Wildl. Manage.
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