Sonnenvögel - invasive Art ?

Diskutiere Sonnenvögel - invasive Art ? im Forum Chinesische Nachtigall (Sonnenvogel) im Bereich Weichfresser/Nektartrinkende - Aus der "Gefiederten Welt" 3/2020 : Eine neue Studie hat den raschen Anstieg der Sonnenvogel-Populationen (Leiothrix lutea) in ganz Europa...
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jofri

Guest
Aus der "Gefiederten Welt" 3/2020 :

Eine neue Studie hat den raschen Anstieg der Sonnenvogel-Populationen (Leiothrix lutea) in ganz Europa angezeigt. ...........>>>>>>>>>
Anmerkung der Redaktion :
Die neuen Sonnenvogel-Populationen in Europa stehen unter Beobachtung. Für uns Vogelhalter bleibt zu hoffen, dass die zukünftigen Beurteilungen nicht dazu führen, dass diese Art auf die Liste der invasiven gebietsfremden Vogelarten gesetzt wird. Denn dann würde die EU-Verordnung Nr.1143/2014 greifen und die Sonnenvögel zur "Vogelart non grata" erklären. Das wiederum hiesse, dass die zahlreichen Halter und Züchter dieser interessanten Vogelart diese in der EU weder züchten noch veräussern dürften. Selbst die Haltung unterläge strikten Regeln.
 
Dann würden diese Vögel vermutlich auch plötzlich in Deutschland auftauchen....
 
Hallo,

wäre schön, wenn die betreffende Studie genannt oder verlinkt würde, dann könnte man sich das mal im Original durchlesen.

Viele Grüße
 
Der Sonnenvogel ist mittlerweile ja sehr weit verbreitet. Auch auf Hawaii genauso wie die Schamadrossel, in Florida bzw vereinzelt in den Südstaaten ebenso wie der Rotohrbülbül und auf einigen kleinen Inselgruppe in chinesischen Meer.
Hoffentlich kommt es nicht tatsächlich so. Wenn ich je mit Weichfressern mal angefangen hätte, dann mit Sonnenvögelchen.

Was ich bei dieser Listung nicht verstehe ist, dass sie so willkürlich zusammengestellt zu sein scheint. Dann müsste man auch den Halsbandsittich und Mönchssittich beispielsweise dazu nehmen. Wobei ich mich ohnehin frage, wie das sein kann, dass der Halsbandsittich noch nicht als heimische Art anerkannt wurde und somit Ring- Nachweis- und Meldepflicht unterliegt. Per Definition im Gesetzestext müsste es so sein.
 
Hallo zusammen!
Die Gefiederte Welt habe ich noch nicht erhalten, ist zu mir unterwegs, Lese- WG sozusagen.
Es sollten sich alle Halter der Rotschnabel-Sonnenvogel (so werden sie jetzt im Deutschen richtig genannt) bewußt sein, daß diese manchmal recht heikel in der Jungenaufzucht sind.
So bedien(t)en sich einige Halter/Züchter des Freifluges während der Jungenaufzucht. Propagiert wurde auch hier im Forum der Freiflug mit ihnen. In NL waren Dank dieser Praktik vor zig Jahren schon auf einem Friedhof diese "Nachzucht-Sonnenvögel" unterwegs und vermehrten sich außerhalb der Volieren weiter. Die nicht zurückkehrenden Vögel wurden auch bewußt in Kauf genommen und weniger publik gemacht. Aus Ländern, in denen der Vogelfang noch stattfindet, muß ich meinen Gedankengang mit dieser Freiflug - Praktik nicht mitteilen. Die Gedanken sind frei, wer will sie........ein Betrag zum evtl. Resultat?
Distribution table - Verteilungs-/Verbreitungstabelle
Leiothrix lutea (red-billed leiothrix)
 
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Hallo,

Per Definition im Gesetzestext müsste es so sein.

Stimmt. Träfe dann aber auch auf den Waschbär zu. Kapiert man nicht.

Was ich bei dieser Listung nicht verstehe ist, dass sie so willkürlich zusammengestellt zu sein scheint. Dann müsste man auch den Halsbandsittich und Mönchssittich beispielsweise dazu nehmen.

Ich glaube, dass die "Schadwirkung" mit eine Rolle spielt. Also bei einem Höhlenbrüter z.B., ob er andere Arten verdrängt oder nicht. Nach dem, was ich gelesen habe, wird er Halsbandsittich diesbezüglich als harmlos eingeschätzt. Was mich im Hinblick auf Sprechte irgendwie wundert.

Was definitiv eine Rolle spielt, sind wirtschaftliche Überlegungen. Also Arten mit wirtschaftlicher Bedeutung werden eher nicht gelistet.

In meinen Augen ist das aber eh eine Alibi-Liste. Das ist komplett lachhaft, was da alles nicht draufsteht. Und was dafür draufsteht.

Viele Grüße
 
Es gab doch auch mal einen großen Artikel in der GW über Aufzucht von Sonnenvögeln im Freiflug wenn mich nicht alles täuscht.
 
Hallo,

Es gab doch auch mal einen großen Artikel in der GW über Aufzucht von Sonnenvögeln im Freiflug wenn mich nicht alles täuscht.

Ich glaub nicht, dass das wirklich die Ursache ist, Züchter die Freiflugaufzucht praktizier(t)en, kann man in Europa ja an einer Hand abzählen. Ich denke eher, dass da Leute Vögel vor dem Urlaub ausgesetzt haben oder Vögel entflogen sind. Die haben vor 2005 in den Zooläden doch quasi nix gekostet. Die wurden bestimmt oft von absoluten Laien gekauft, die dann nach dem Kauf völlig überrascht festgestellt haben, dass die Tiere was anderes fressen und anders kacken als ein Kanarienvogel und dann flogen die Viecher halt aus dem Fenster und es wurde doch ein Kanarienvogel gekauft, obwohl der ein paar Lire teurer war als der Sonnenvogel.

Viele Grüße
 
Hallo!
Das stimmt so nicht ganz. Züchter die Freiflugaufzucht praktizier(t)en, kann ich allein in Deutschland 5 namentlich benennen. Die Dunkelziffer ist mir nicht bekannt.
Da Rotschnabel-Sonnenvögel recht pflegeleicht (ich spreche hier jetzt nicht während der Brutphase) in der Nahrungsaufnahme und auch sehr robust und witterungsbeständig sind, zweifel ich auch ein Aussetzen vor den Urlaub an. Entflogen werden viele sein, wendig und blitzschnell sind sie. Wenn also keine Schleuse an der Voliere vorhanden, ja dann....
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Was solls.... Es werden ja auch Zebrafinken und Agaporniden im Freiflug gehalten... Außerdem müsste man überlegen, ob nicht nach und nach einige aus südlichen Gefilden aufgrund der milden Winter sich in Richtung Deutschland ausbreiten. Vielleicht fliegen eines Tages bei uns Tangaren rum, Schamdrosseln, Beos? Mausvögel sind auch recht hart im nehmen!
Da werden sich dann so einige Laubenbesitzer, Obstbauern noch wünschen, sie hätten es nur, wie früher, mit den Staren zu tun :D
 
Naja, bei Tangaren, Schamadrosseln und Beos würde ich mir da wenig bis überhaupt keine Sorgen machen, dass sie hier auftauchen.
Gruß
 
TIffani,
ich glaube, da hast Du Dich etwas vergaloppiert.
Die Tangaren kommen ausschliesslich in Amerika und auf den Westindischen Inseln vor.
Und auch für die Beos und Schamas ist der Weg aus Südostasien etwas weit.
Die Mausvögel hätten es noch am nächsten. Aber auch die müssten erst die Sahara überqueren.
:zwinker:
 
Wer redet von einwandern? Ich rede von entflogenen, die überleben und sich anpassen.
Der Sonnenvogel wird ja wohl auch nicht eingewandert sein. Oder die Papas und Sittiche.
 
Tiffani,
das ist mir aus Deinen Ausführungen so schnell nicht schlüssig gewesen. Auch weil Du geschrieben hast : "...sich IN RICHTUNG Deutschland ausbreiten".
Gut, für ein Überleben bei uns, würde ich von Deinen Arten dann am ehesten noch die Schamas in Betracht ziehen.
 
Hallo!
Diese genannten Arten halte ich für unwahrscheinlich, auch Schamas steigen im Winter nicht auf Körner, Sämereien getrocknetes Obst/Beeren um. Sonnenvögel sind da weniger anspruchsvoll.
Ich habe mich mal umgehört, war damals ja noch nicht aktiv.
Ende der sechziger Jahre wurden Sonnenvögel in großen Mengen importiert. Die Zucht gelang aber nur wenigen. "Fresser" ohne nutzen, wollten aber die wenigsten. Vor einigen Jahren kam dann der Behördenkram mit Meldepflicht und (evtl.) Beringungspflicht dazu. Da blieben aus "Fängen" auch einige auf ihre Sonnenvögel sitzen. Es entwischten weitere.
Bei den Halsbandsittichen, die hier erwähnt wurden, verhielt sich die Lage anders. Die wurden aus Tierhandlungen gekauft, ohne sich vorher belesen und sich über deren Lautstärke informiert zu haben. Optisch schön, waren diese aber in den Wohnungen für viele Ohren zu laut. Nachbarn beschwerten sich. Zurückgenommen wurden sie in den Tierhandlungen nicht. Gekauft wie gesehen. Es sollen sogar seinerzeit Prozesse geführt worden sein, um Rücknahmen zu erwirken. Leider "entflogen" dann auch von denen welche.
 
hallo
was jetzt wieder von den großkopfigen als sensation erhoben wird,ist doch vielen vogelhaltern schon seit über 5 jahren bekannt.
die letzten jahre waren die sogenannten nachzuchten ,aus frankreich ,spanien u.italien, nichts anderes als wildfänge aus diesen ländern.
ich meine(hier o.bei den weichfressern) das ich schon mal vor ein paar jahren darauf hingewiesen habe,,,das wohl früher oder später die sonnenvögel als europhäer eingestuft werden.legale zuwanderer sind das sicher nicht,oft haben die schmugler schnell die ganze ladung entfliegen lassen,befor mann sie erwischte.
mfg willi
 
Ich überlege mir gerade, was passiert, sollte es wegen dem Corona-Virus zu Lieferschwierigkeiten und Engpässen bei der Tierfutterbeschaffung kommen.
Bei Getreide, Hirse, u.a. sind die Silos eventuell voll. Wie aber steht es bei der Nahrung für etwas anspruchsvolle Vogelarten ?
Sollte der Notfall eintreffen, werden sich, zumindest bei billigeren, häufigeren Arten schnell einige Klappen öffnen und unser diskutiertes Szenario eintreten.
 
Hallo,

kann mir gerade nicht so recht vorstellen, wie dieses Szenarium zustande kommen soll!?

Obst gibts doch noch ohne Ende, wer da Bedenken hat, kann doch auch was wegfrieren. Die Zooläden sollen auf jeden Fall geöffnet bleiben. Und wer Tiere hat, die Lebendfutter brauchen, kann sich doch als Notvorrat mal ein paar Kilo Mehlwürmer einlagern.

Wer natürlich Tiere hat, die auf Nudeln, Trockenhefe, Sonnenblumenöl und Klopapier angewiesen sind, für den wird es tatsächlich eng.

Viele Grüße
 
Hallo,

Tierfutterhandel ist doch, genauso wie die Lebensmittelversorgung, ausdrücklich von der Ladenschließung ausgenommen. Nach den ganzen Börsenabsagen dürften die Futterhändler mit Lebendfutter zum Bersten voll sein. Onlinebestellungen sind doch auch vollumfänglich weiterhin möglich. Darüberhinaus kann man sich etliche kg Futtertiere einfrieren und frisch aufgetaut füttern. Es macht auch immer Sinn, bei einem Bestand von anspruchsvollen Insektenfressern 1-2 Arten Futtertiere selbst zu züchten, z. B. Mehlwürmer + Steppengrillen, das vermehrt sich beides schnell und in beliebiger Menge.

Ich frage mich, wieso den Haltern immer so ein verantwortungsloses Handeln unterstellt wird. Gerade Züchter von anspruchsvollen Insektenfressern werden ihre Tiere wohl kaum aus ihren Volieren in den sicheren Tod schicken. Schließlich steckt da ein riesen Engagement drin und die meisten lieben ihre Tiere. Ein paar schwarze Schafe gibt's immer und das in allen Branchen und Lebenslagen, aber sicher nicht explizit mehr bei den Tierhaltern.

Die Sonnenvögel sind halt so anpassungsfähig, dass sie ab einem bestimmten Breitengrad regional überleben konnten. Die Ausbreitung begann ja nicht erst seit kurzem, sondern vor 30/40 Jahren und da waren die Tiere tatsächlich so häufig und billig zu haben, dass vielleicht mal Käfige geöffnet wurden und die Vögel in die Freiheit entlassen wurden, vielleicht von Laien aus Überdruss oder aus Mitleid. Ich möchte nicht wissen wie viele damals in kleinen Käfigen verheizt wurden.

In Deutschland gibt es m. W. keine selbsterhaltenden Bestände von Sonnenvögeln und das ist bei den langen und nasskalten Wintern auch nicht zu erwarten. Von Schamas mal ganz zu schweigen, selbst in Volieren wird kein verantwortungsvoller Halter die in unseren Wintern draußen lassen. Die Klimaveränderung bedeutet ja nicht, dass es in einigen Jahren hier wie in Südspanien ist, nur die Wahrscheinlichkeit für Wärmeperioden wird erhöht, lange kalte Winter und Frühjahre sind trotzdem jederzeit möglich. Was war z.B. mit Mai 2019 wo Schnee- und Kälterekorde aufgestellt wurden und selbst bei den einheimischen Vögeln die meisten Bruten verhungert und erfroren sind ?

Wissenschaftlich betrachtet ist es sicher interessant, die weitere Entwicklung der Sonnenvogelbestände zu begleiten. Daraus evtl. Haltungs- und Zuchtverbote abzuleiten ist meiner Meinung nach einfach nur lächerlich und zeigt null Sachverstand.

Der Schaden, wenn sie überhaupt einen anrichten, ist doch z. B. im Vergleich zu Milliarden streunenden Katzen weltweit und dadurch zig ausgerotteten od. am Rande des Aussterbens befindlichen Arten, wie ein Sandkorn im Ozean.

Da müssen doch erstmal streng kontrollierte Vermehrunsverbote, Ausbringungsverbote in die Natur und Mindesthaltungsanforderungen her bevor man solche Verbotslisten ernst nehmen kann.



Liebe Grüße

Thomas:0-
 
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