Sperlinge werden weniger, weil es weniger Nistgelegenheiten gibt, weil die Methoden in der Landwirtschaft schlechter (für Spatzen) geworden sind, weil die Umwelt weiterhin vergiftet wird und weil die Grünanlagen in den Ortschaften "ordentlicher" gepflegt werden. Der Sperling zieht seine Jungen in Nischen und Höhlen auf, benötigt dafür Nistmaterial in bestimmter Qualität, er füttert seine Jungen mit halbreifen Sämereien und Insekten. Auf dem Land haben die Tiere kaum ein Auskommen. Viele Tiere ziehen in die Städte, weil sie es dort vergleichsweise paradiesisch haben. Nicht so die Sperlinge aus besagtem Grund des Nistplatzmangels. Spatzen haben auch gerne Staubbäder, die ihnen helfen, Ektoparasiten kurz zu halten. Wo können sie diese noch genießen?
Höhlen kann man schaffen, man kann ja so genannte halb offene Kästen aufhängen. An Insekten mangelt es eigentlich nicht, davon zeugen alle insektenfressende Vögel, die in ihrem Bestand stabil sind oder gar zunehmen, wie z.B. Elster, Meise, Amsel. Halbreife Samen gibt es eigentlich auch noch, aber sie reichen nicht mehr für die Menge an Jungvögeln, wie noch vor 20 - 30 Jahren. Da sollte man einfach ein wenig "unordentlicher" gärtnern oder in der Landwirtschaft etwas großzügiger sein mit den Ackerrandstreifen.
Wenn man hier und da noch Spatzen in den Hinterhöfen findet, ist das ein gutes Zeichen. Dennoch sind sie überall auf der Welt - sie sind durch uns Menschen zu Kosmopoliten geworden - massiv auf dem Rückzug. Ansammlungen an Futterstellen täuschen da über etwas hinweg, was uns eigentlich ein Alarmsignal sein sollte. Ob eine Seuche im Spiel ist, wäre noch zu klären.
Wenn man die biologische Landwirtschaft unterstützt durch den Kauf ihrer Produkte, dann tut man auch etwas für die Natur, also auch für Spatzen, und nicht nur für die eigene Gesundheit.
Grüße, Al