Tips zum Zähmen

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Sine

Guest
Hallo liebe Nymphenfreunde,

folgende Situation: Ich habe seit ca 1,5 Jahren zwei Nymphensittiche (Männchen und Weibchen). Als ich sie vom Züchter gekauft habe, hieß es, das Weibchen sei handzahm, aber das Männchen nicht. Es ist aber tatsächlich eher der umgekehrte Fall. Da ich relativ wenig Zeit habe, konnte ich mich auch kaum mit ihnen beschäftigen (deshalb habe ich ja auch 2 genommen). Ich möchte auch keine extrem menschenfixierte Nymphies aus ihnen machen, denn es sind ja schließlich Vögel.
Aber irgendwie scheint meinen Vögeln doch ein wenig langweilig zu sein den ganzen Tag über. Hat also jemand ein paar Tips, wie ich meinen Vögeln die Zeit vertreiben könnte, auch wenn ich nicht zu Hause bin? Und wie mache ich es, daß sie ein wenig zutraulicher werden? Das Männchen traut sich ja manchmal auf die Hand, das Weibchen aber fast nie. Beide lassen sich von mir mit Körnern füttern, aber wenn ich ihnen zu nahe komme, hauen sie immer ab. Und noch was: Ich habe beiden einen Vogelbaum gebastelt, auf dem sie gerne sitzen, wenn sie draußen sind. Aber: Meistens geht nur das Männchen raus und das Weibchen bleibt gelangweilt im Käfig sitzen. Wie bringe ich also beide dazu, herumzufliegen und sich gerne außerhalb des Käfigs aufzuhalten?

Ich bin für jeden Tip dankbar!

Gruß,
Sine
 
Moin Sine!

Bezüglich der Zahmheit der beiden möchte ich Dir nach anderthalb Jahren nicht zuviel Hoffnung machen: das sie nicht sonderlich zahm sind, kann natürlich an Deiner eher seltenen Anwesenheit liegen, aber auch in der Vorgeschichte der beiden begründet sein:
wenn sie keine jungen Tiere mehr waren, als Du sie bekamst, und sie bereits ein festes harmonisierendes Pärchen bildeten, interessieren sie sich nur wenig für Menschen, da sie diese als Bezugsperson nicht benötigen.Da sie scheinbar aber auch nicht scheu sind, hast Du eigentlich in dieser Hinsicht ein ideales Pärchen, auch wenn es uns Menschen natürlich schwerfällt,
das so zu akzeptieren, weil wir eben lieber einen möglichst zahmen Vogel möchten. Für die Vögel ist es aber oftmals so besser.
Der Weg mit dem Futter ist aber auf alle Fälle der richtige: versuche herauszubringen, was die beiden besonders gerne mögen und locke sie damit immer wieder.
Ist es etwas, was nicht zum alltäglichen
Speiseplan gehört, sondern etwas, was man sowieso nur als Leckerbissen reichen sollte wie Kolbenhirsese, so kannst Du das auch nur aus der Hand reichen und sonst nicht mehr oder seltener anbieten.

Weniger ideal ist leider, das das Weibchen
ungerne den Käfig verläßt: das mag daran liegen, daß sie sich außerhalb des Käfigs immer noch unsicher fühlt, kann aber auch daran liegen, daß der Käfig zu klein ist und das Weibchen zu wenig Bewegung hatte und es jetzt einfach nicht mehr gewohnt ist.
Allerdings sollte man nach 1,5 Jahren schon dem Vogel auch in seinem Interesse zum Freiflug veranlassen, indem man ihn bspw. mit Leckerbissen herauslockt oder ihn, falls notwendig, vorsichtig aus dem Käfig scheucht, denn zur Gesunderhaltung gehört der regelmäßige Flug.

Da Du oft nicht da ist, nehme ich einmal an, daß die beiden auch nicht allzuviel Freiflug bekommen, eventuell abends mal ein, zwei Stunden. Das ist recht wenig, deshalb empfihelt sich die Anschaffung oder der Bau eines möglichst großen Käfigs: das schon oft von mir zitierte Gutachten über Mindestanforderungen in der Papageienhaltung sieht als Mindestmaß für Sittiche über 25cm eine 2m lange, 1m breite und 1m hohe Voliere vor (vor allem noch länger und höher schadet natürlich nicht). Zwar ersetzt eine Voliere in mindestens dieser Größe auch keinen Freiflug, denn auch auf 2m Länge können Nymphen kaum fliegen, bietet aber zumindest mehr Platz für Beschäftigungsmöglichkeiten für die beiden, so das es weniger Langeweile gibt: bspw. mit Naturästen, mit verschiedenen wechselnden Spielzeug und mehreren Schalen und Näpfen für unterschiedliches Futter ausgestattet können die beiden sich schon den Tag vertreiben bís zu ihrem abendlcihen Ausflug.
Die Idee mit dem Kletterbaum ist natürlich klasse!
Wenn die beiden sich länger außerhalb des Käfigs aufhalten können und sollen, kannst Du den Kletterbaum auch mit Futter- und Wassernäpfen ausstatten. Dann wird es aber evnetuell schwieriger, die beiden wieder in den Käfig zu bekommen.
Tja, schließlich ist ein gutes Mittel gegen Langeweile auch die Brut und Nachwuchs - in
deutschland mußt Du dafür allerdings eine Genehmigung beantragen.


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Tschüss Rüdiger
 
Thema: Tips zum Zähmen

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