Hallo Eric und hallo @all,
Eric, Du wirst wohl keine Antworten auf Deine Fragen bekommen
Irgendwo, ich glaub sogar hier im Forum, schrieb ich mal: Wir wollen alles!
Ein großes Eigenheim bzw. Wohnung mit einem winzigen Gärtchen, in dem der Rasen mit der Nagelschere geschnitten wird und die Hecke getrimmt ist.
Natürlich in den Urlaub fliegen, das Auto gehört (wenn's denn nur mal ein einziges wäre) zum täglichen Leben und Strom wächst in der Steckdose.
Selbstverständlich wollen wir auch eine intakte Fauna mit möglichst vielen niedlichen Piepmätzen. UND Haustiere...
Da eine Freigängerkatze relativ pflegeleicht ist, keine Steuern kostet und der Dreck nicht eingesammelt werden muss - bietet sich eine Mieze an. Oder mehrere.
Und all das in Siedlungsgebieten, wo die Grundstücke mit 500 qm schon riesig sind, die meisten sind kleiner. Ach ja, das Haus für die Autos geht von der Fläche auch noch ab.
Das ist die Situation in städtischen und randstädtischen Gebieten. Da gehören meiner Meinung nach wirklich keine Freigängerkatzen (vor allem in der Brutperiode) hin. Auch fallen die natürlichen Feinde der Katzen wie: Krankheiten (gibt ja Tierärzte), größere Prädatoren, Hunger (sie werden ja gefüttert) etc. weg. Der menschliche Ausdünner namens Auto wird durch Zone 30 oder Spielstraße arg begrenzt (sorry für den Sarkasmus).
In diesen urbanen Regionen hat die Katze also keinerlei natürliche Feinde - die Vögel aber haben einen hausgemachten Feind mehr. Das natürliche Spielzeug bzw. Futter für Katzen (Mäuse) ist dort ja auch unterrepräsentiert.
Was macht die gelangweilte Mieze? Genau. Sie nimmt zum Spielen, was sie findet. Vögel. Und da die Vögel in den durchgestylten Mini-Gärten ohnehin nur sehr begrenze Nistmöglichkeiten haben, fällt da wirklich jeder von der Katze erbeutete Jungvogel ins Gewicht.
Ich kann auch den Frust derjenigen verstehen, die sich ihren Garten etwas vogelgerechter/tiergerechter gestalten und mitansehen müssen, wie Mauz von 3 Grundstücken weiter dieses Paradies als neuen Abenteuerspielplatz nutzt. Da ist es egal, ob es eine seltene Art oder einen massig vorhandenen Kulturfolger trifft.
Do wohnst im ländlichen Gebiet in einem halbwegs intakten Ökosystem. Und hast Katzen.
Ich auch (nä, keine Katzen, aber halbwegs intaktes Ökosystem), aber Nachbars ringsum haben ganz viele Katzen, welche natürlich gerne und oft bei mir vorbeischauen - ungefähr so lange, bis mein Rudelchen sie keifend vom Gehöft jagt und sie gelernt haben, dass mal eben durchspazieren völlig in Ordnung geht, aber sich irgendwo auf Lauer legen mit massiven Krawall bestraft wird.
Man kann diese Situation (Deine und auch meine und die aus wirklich ländlichen Gebieten) nicht mit dem Standard der Dichtbesiedelung vergleichen.
Liebe Grüße
Inez