Was hatte Wilma denn genau ?
Ich weiss nicht genau, was Wilma hatte. Sie hat früher öfter mal gebrütet, setzte sich dazu auf den Boden, legte ihre Eier und brütete. Irgendwann gab sie das Gelege auf, und dann ging es irgendwann wieder los. Sie hatten dann so eine "Bird Kabob"-Röhre (eine Art fasergefüllter Bambus zum Selbstaushöhlen) als Spielzeug, in die sie sich ziemlich oft verdrückte, so dass ich sie kaum gesehen habe. Kurz vor Weihnachten habe ich sie mal wieder ganz gesehen, da hatte sie einen dicken Hinterleib. Wir sind zum Arzt gefahren, da wurde Bauchwassersucht, vermutlich aufgrund eines Leberschadens, festgestellt. Ausserdem ein zerquetschtes, nicht vollständig resorbiertes Ei im Legedarm.
Zunächst sollte das Wasser beseitigt werden, dazu bekam sie zweimal täglich Entwässerungsspritzen, ausserdem
Mariendistel als Leberschutz, Schmerzmittel und Antibiose dazu. Dann sollte sie sich erholen, um nach etwa einem Monat das Ei per OP rauszuholen.
Die Bauchwassersucht wurde täglich besser, war nach etwa einer Woche ganz weg. Nach einem Monat war sie zwar deutlich besser drauf als an Weihnachten, aber Fred hat sich immer noch sehr stark um sie gekümmert, und sie war äußerst friedlich. Also habe ich weiter abgewartet, und als sie nach insgesamt 6 Wochen anfing, Fred zu verhauen, und nach 7 Wochen sich Fred auch wieder wehrte, wusste ich, dass sie fit genug ist. Die OP unter Vollnarkose hat sie dann auch sehr gut verkraftet, schon einen Tag nach der OP war sie wieder rotzfrech und ganz die Alte. Das war Mitte Februar.
Letzte Woche habe ich dann gesehen, dass der Hinterleib wieder anschwillt, hab die beiden dann wieder zum Arzt gebracht, der hat per Ultraschall und Röntgen eine Wasseransammlung im Bauch diagnostiziert, vermutlich ein übergroßes Ei mit mangelhaft ausgeprägter Schale. Er hat dann Medikamente gegeben um die Resorption anzustoßen, sie hat sich nach Leibeskräften gewehrt, und ich habe noch gewitzelt, dass aufgrund der aufgelaufenen Kosten nun die nächsten 3 Jahre nicht gestorben werden kann.
Auf der Rückfahrt war sie dann sehr platt, ist bei einem ihrer Lieblingslieder im Radio (die beiden sind wie ich extreme U2-Fans, aber ohne mein Zutun...) aber wieder sehr munter geworden, so dass ich durchaus Hoffnung hatte.
Ich bin dann abends nochmal weggefahren, und als ich nach 3 Stunden wiederkam, lag sie tot am Boden mit bereits voll ausgeprägter Leichenstarre (in allen Gelenken, nicht durch leichtere Belastungen zu brechen). Ich weiß nicht, wann die bei so kleinen Tieren ihre Vollausprägung hat, aber wenn ichs mit dem Menschen vergleiche, dauert das ja ein bißchen, bis sie voll da ist, ich vermute also, dass sie relativ bald nachdem ich weggefahren bin, verstorben ist.
Es ist zwar schade, dass ich nicht da war, aber ich hätte sowieso nicht mehr machen können als ich sowieso getan habe. Und 11 Jahre sind ja anscheinend auch nicht mehr soooo jugendlich...