Wahrscheinlich Ringeltaubenbaby gefunden

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Kathrin72

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Hallo !

Ich dachte, nun ist die Wildvogelbabysaison vorbei, da ruft mich gestern das Tierheim an, sie hätten eine Babytaube. Das Geschwisterchen ist schon einen Tag vorher aus dem Nest gestürzt und war wohl schon tot und gestern ist das gesamte Nest hinabgestürzt. Sie haben es wohl nochmals in eine Hecke oder ähnlich hineingelegt (das Nest) und die Mutter soll wohl auch nochmals da gewesen sein, aber als es dann bis gestern Abend gegen 20.00 Uhr nicht mehr gefüttert wurde, haben sie es zu mir gebracht.

Trotz der schon abendlichen Kälte war das kleine Kücken richtig warm - es strahlte die Wärme nur so ab. Vermutlich wird es wohl eine Ringeltaube, da an den Flügeln schon ein weißes Band sichtbar wird, was die Türkentäubchen ja nicht haben. An eine Stadttaube glaube ich auch nicht so recht, denn die brüten meines Wissens doch nicht in einem Nadelbaum, oder doch?

Ich habe nun zwei kleine Problemchen:

1. Sie gibt Geräusche beim Atmen von sich. Es hört sich so knackend an. Die Geräusche sind aber nicht immer vorhanden.

2. Sie riecht fürchterlich aus ihrem Schnabel - es "stinkt" regelrecht - entschuldige, bitte, mein kleines Täubchen, aber Du duftest wirklich nicht gerade. Kann das auf irgendeine Krankheit hindeuten oder evtl. in Verbindung mit den Atemgeräuschen stehen?

Ich möchte heute noch mit ihr zum Tierarzt. Soll ich die Tierärztin bezüglich der 2 Problematiken auf irgendwas hinweisen?

Wenn die Federn schon langsam am Entfalten sind, kann ich doch eigentlich schon gequollene / gekeimte Körner dem Aufzuchtsfutter mit zusetzen, oder? Bin mir im Moment etwas unsicher, wann ich damals die zwei kleinen Türkentäubchen mit Körnern angefangen hab zu füttern.

Meint ihr, ich kann sie noch vor dem Winter rauslassen oder sollte ich sie besser im Haus / Schuppen überwintern lassen?

Würde sie sich als Ringeltaube denn unter maximal Türkentäubchen wohlfühlen? Bei uns in der Gegend gibt es sehr sehr viele Türkentäubchen. Allerdings keine Ringeltäubchen, d. h. im Sommer war ab und an mal ein Ringeltaubenpärchen bei uns in der Nähe. Es gibt sie also, aber halt nicht in unmittelbarer Nähe und ich weiß halt nicht, ob ich sie dann so ohne weiteres zu den Türkentäubchen in die Freiheit entlassen könnte.

Ich würde mich sehr über ein paar Antworten von Euch freuen.

Liebe Grüße
Kathrin !
 
Hallo Kathrin,

Deinen Beschreibungen (weiße Ränder an den Flügeln, Nest im Baum) nach würde ich auch auf Ringeltaube tippen.

Die knackenden Atemgeräusche sind nicht wirklich gut. Es kann verschiedene Ursachen haben. Besprich das aber am Besten mit Deiner TÄ. Sie soll auf jeden Fall auf alle gängigen Bakterien und Parasiten testen.

Der Geruch lässt auf Trichomonaden schließen (stinkt wirklich entsetzlich), dazu könnten auch die Atemgeräusche passen. Kannst Du kleine weißliche Beläge im Rachen erkennen oder sieht er gerötet aus? Dagegen hilft Spartrix. Wenn die Taube sehr geschwächt und auch noch anderweitig angeschlagen ist, würde ich nicht eine ganze Spartrix auf einmal geben. Dann lieber teilen und eine heute und eine übermorgen geben. Auch dass besprich am Besten mit Deiner TÄ. (Sie ist vogelkundig, oder?) Wenn die Taube übrigens Schluckprobleme hat, kannst Du Spartrix auch auflösen und ihr so einflössen.

Die erhöhte Temperatur kann daran liegen, dass die Taube mit einem Infekt und/oder eben den Trichomonaden kämpft. Wobei Vögel ja eh eine Körpertemperatur von 40-42 Grad haben.

Wenn sich die Federn gerade entfalten, dürfte die Taube ca. 2 Wochen alt sein. Trotz allem, ich würde – aufgrund der Trichos – noch Handaufzuchtsbrei füttern.

Wegen der späteren Auswilderung: sie findet sicherlich Anschluß. Wobei Du Recht hast, dass es eher von Vorteil wäre, sie an einer Stelle in die Freiheit zu entlassen, wo bereits einige Artgenossen sind. Ansonsten besteht sicherlich die Möglichkeit, sie an eine Stelle zu geben, die sie mit anderen Ringels auswildern können.
Auf jeden Fall würde ich sie aber bei Dir überwintern. Zum einen wirst Du sie vor dem Winter eh nicht fit und auswilderungsfähig bekommen, dafür ist einfach die Zeit zu knapp und zum anderen ist ab nächstem Monat bis Februar Jagdsaison auf die Ringeltauben...

Viel Glück!! Berichte doch mal, was der TA-Besuch ergeben hat!

LG, Sabine
 
Liebe Sabine !

Hab vielen Dank für Deine Antwort.

Ich bin nunmehr vom Tierarzt zurück. Vorhin habe ich noch einen Anruf von ihr bekommen. Mein kleines Täubchen hat geringe Mengen von Trichomonaden. Ich muss nachher nochmals hin und Medizin holen. Mal sehen, was ich bekommen - sie meinte schon, irgendwelche Tabletten. Wegen der Dosierung hast Du mir ja schon geschrieben. Sie meinte nur, wir sollen sie mal wiegen - hat die Dosierung auch was mit dem Gewicht zu tun?

Sind diese Trichomonaden für meine Sittiche ansteckend? Was muss ich im Umgang mit diesen "Teilchen" beachten?

Das Atemgeräusch scheint trotz allem aber besser zu werden.

Der Kot ist übrigens in Ordnung und wurde auch schon reichlich abgesetzt.

Ich füttere im Moment Kanarienaufzuchtfutter bzw. Eifutter für Sittiche, gemischt mit Kaytee-Handaufzuchtsfutter. Dies zu einem relativ dicken, krümeligen Brei angerührt und da hinein habe ich, da ich gerade welches fertig hatte, Keimfutter für Sittiche mit hinein gemacht. Daraus habe ich dann kleine Kugelchen geformt und sie gefüttert. Sie schluckt sehr gut ab - da gibt es keinerlei Probleme. Meinst Du, ich soll doch wieder auf den Kaytee-Brei umstellen? Laut Tierärztin soll ich ihr noch Bird Bene Bac für den Darm geben und natürlich noch die Medi für die Trichomonaden.

Ich habe mir schon fast gedacht, dass ich sie wohl überwintern muss, denn ich habe schon oft gelesen, dass gerade handaufgezogene Ringeltauben sehr lange brauche, ehe sie richtig selbständig sind. Noch dazu ist sie ja leider ein Einzeltier, was die ganze Sache dann nicht einfacher macht. Aber vielleicht findet sich ja dann noch eine Ringeltaube, so dass ich sie zusammen rauslassen kann (habe schon bayrische Türkentäubchen bei mir in Thüringen ausgewildert, weil bei mir bessere Auswilderungsbedingungen waren - vielleicht klappt das ja auch mit einem Ringeltäubchen).

Liebe Grüße
Kathrin !
 
Hallo Kathrin,

wenn die Atemgeräusche besser werden und der Kot gut aussieht, hört sich das doch schon mal gut an.

Ja, das Gewicht hat schon etwas mit der Dosierung zu tun. Unter 200-250 g sowie bei sehr geschwächten Tauben lieber eine halbe Tablette geben - gerade, wenn der Befall nicht so hochgradig ist.
Trichomonaden sind auch auf andere Vögel übertragbar. Von daher wäre es gut, wenn Du die Ringeltaube in einem separatem Zimmer hälst und Töpfe und Wassernäpfe strikt trennst! Nach jedem Kontakt mit ihr gründlichst die Hände waschen, aber das versteht sich ja von selbst. ;)

Die anderen Ergebnisse bekommst Du sicherlich zum Ende der Woche mitgeteilt, oder?

Wenn die Taube gut schluckt, dann lass das Futter ruhig so. Ich würde allerdings auf das Eifutter verzichten. Kaytee-Handaufzuchtsbrei mit dem Keimfutter genügt völlig. Bei den Körnchen allerdings auch an den Gritt denken. Ggfs. noch Korvimin mit dazu geben. Bird-bene-bac ist gut!
Wenn Du Kügelchen fütterst, dann solltest Du gut darauf achten, dass die Taube ausreichend Wasser bekommt. Das kann ansonsten schon mal recht schnell klumpen im Kropf! Die Kügelchen daher lieber etwas weicher machen, als zu trocken.

Ja, auf einen "Spätzünder" mußt Du Dich wohl einstellen. Ringeltauben sind tatsächlich etwas schwerfällig, was eigenständiges Futtern & Co. angeht. Aber sie verwildern auch recht schnell wieder, von daher darf sie den Winter über ruhig etwas mehr Anschluß an euch haben.
Wilderst Du eigentlich über eine Voliere aus?

LG, Sabine
 
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