Ich glaube, wenn ich in einer Wohnung ein Vogelzimmer einrichten täte, dann wäre es folgendermaßen eingerichtet.
Boden: Auf die Fliesen käme eine Lage Papier, um den Boden vor direkter Verschmutzung zu schützen. Lässt sich leicht entsorgen und erneuern.
Darauf käme eine Schicht Buchengranulat. Das lässt sich leicht entsorgen, ist kompostierbar und man kann Dreckecken leicht erneuern. Das geschieht oft, andere Stellen seltener. Auf diese Schicht kämen jetzt Ziegel aus leichtem Material um z.B. Gehflächen von anderen zu trennen, die Bodenfläche zu gliedern. Die Flächen, die nicht zum Gehen sind, werden mit Buchengranulat (es gibt auch Hanfhäcksel) aufgefüllt bis etwa so hoch, wie die Ziegel. Vorteil des Streus: Es staubt sehr wenig und saugt sehr gut. Denn Feuchtigkeit in der Wohnung gibt Schimmel und Ungeziefer. Krankmachende Keime vermehre sich stark.
Pflanzen: Für jeden Topf wird ein Umtopf in passender Größe auf das Papier gestellt. Die Pflanzen müssen beizeiten erneuert oder umgetopft werden, das geht dann so am besten. Alter Topf raus, neuer rein. Die Pflanzen dürfen in Erde stehen. Die Vögel fressen auch die Erde, daher ist auf die Art der Düngung genau zu achten. Organische Dünger sind stark verdünnt unproblematisch. Beim Gießen fließt überschüssiges Wasser in den Übertopf, die Vögel gelangen nicht an dieses Wasser, das recht schmutzig sein wird. Pflanzen sind vor allem Dekoration und auch zusätzlich Nahrung oder werden verschmutzt bzw. verstauben. Daher sehen sie irgendwann nicht mehr schön aus, je nachdem, wie viele Vögel knabbern und wie sehr die Pflanzen das ausgleichen können. Wenn die Vögel darauf sitzen können, dann werden die Pflanzen natürlich mehr benagt. Pflanzen brauchen zum Leben viel Licht. Das mögen auch die Vögel, daher nicht geizen damit. Fenster reichen normaler weise nicht aus, da das Licht nur von der Seite kommt und auch vom Glas schon gefiltert wird. Jeder Gegenstand im Raum reduziert den Lichteinfall. Also Pflanzen für die Deko, zum Sitzen dann stabile Äste, die zwangsläufig vertrocknen. Sie lassen sich austauschen oder reinigen. Ersteres ist bequemer. Die Äste brauchen durch ihr Gewicht eine stabile Befestigung. Schirmständer sind dafür ideal. Sie kommen direkt auf das Papier, drumherum dann die Töpfe mit den Pflanzen und die Streu. Mit Wurzeln, leichten Bimssteinen, knorrogen Ästen o.Ä. kann man noch ein wenig aufhübschen.
Futterstelle: Jede Art benötigt ein spezielles Futter und jede hat ihre Eigenheiten zu fressen. Offen aufgestelltes Futter verschmutzt leicht. Es darf sich kein Ast über einer Futterstelle befinden und es darf sich auch kein Vogel ins Futter setzen dürfen. Silos sind nützlich aber auch manchmal unpraktisch. Manche Vögel kramen alles Futter heraus um an die gewünschten Brocken zu kommen. Ziegensittiche sind darin Meister, Vize sind die Kanaris. Feuchtfutter benötigt um den Napf noch ein Tablett. Darauf verteilt sich das herausgepickte Futter weitgehend und es lässt sich leicht entsorgen. Wenn es in die Streu fällt, kann es ungesunden Gammel geben.
Zusatzangebot: Habe ich jetzt nicht, weil Außenvoliere, aber eine Kiste mit Ferkelwühlerde würde ich den Vögel auch noch hinstellen. Vögel fressen regelmäßig Erde. Manche Vögel wühlen auch gerne (z.B. Drosseln, manche Sittiche und auch Graupapageien) und man kann für sie etwas Futter (Körner, Möhren, Nüsse, Würmer etc., je nach Vogelart) da hinein bringen.
Wasser: Badestellen sind Feuchtigkeitsquellen und Gefahrenstellen für Gammel. Ich habe einen Blumentopfuntersetzer in einen größeren Blumentopfuntersetzer gelegt. Beim Planschen läuft das Spritzwasser dann da hinein. Beides lässt sich dann leicht säubern. Ich nehme für alles Ton, denn daran nutzen sich Krallen und Schnäbel gut ab. Gefüllt und geleert wird mit der Gießkanne (eine für Schmutzwasser, eine für sauberes. Das Schmutzwasser kann Dünger für die Pflanzen werden - nur nicht bei Verdacht auf Seuchen).
Pflanzen: Geeignet sind alle Obstgehölze, Palmen, Bambus, Gräser, Tradeskantien, Wacholder, Küchenkräuter, Lippenblütler, Olive, Zitronengewächse, Granatapfel, Weide, Pappel, Hasel, Buche, Hainbuche, Erle, Birke, Walnuss, Passionsblumen, Grünlilien, manche Farne, Begonien, Geranien, Bubikopf, Aloe, Kalanchoe, Vogelmiere. Das erst mal für den Anfang.
Bei Papageien abzuraten sind Ficusarten, Yucca, Dracaena, Araliengewächse, weil die Papageien stark nagen und dann zuviel der ungesunden Pflanzensäfte aufnehmen. Kleine Vögel sind dagegen weniger gefährdet, da die Blätter der meisten Arten hart und daher schwer zu benagen sind. Wenn genügend fressbare Pflanzen vorhanden sind, werden sie auch gar nicht angerührt. Ganz ausgeschlossen sind alle Euphorbien, Seidenpflanzengewächse, Hahnenfußgewächse.
Viel Spaß im Djungle,
Al