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Ha, Ivan so leicht möchte ich Dich jetzt nicht aus der Nummer lassen.
Wir haben ja in unseren "Innenvolieren" schon mal ganz andere Begebenheiten an die sich die Vögel anpassen müssen oder auch schon angepasst haben, als in der freien Wildbahn. Schlechtes Licht und dürftiges Platzangebot, zu trockene Umgebungsluft, Zwangsverpaarung oder Zwangshaltung mit anderen Arten etc. Ja sie müssen schon mal in einem ganz anderen Kontinent leben als in dem sie geboren wurden und aufgewachsen sind. Wie könnte man hier noch eine vernünftige Ernährung integrieren um den einen oder anderen Mangel damit auszugleichen ?
Viele Vogelhalter sind damit sicherlich überfordert. Zoogeschäfte und Händler geben da meist nur im Ansatz Informationen. Ich weiß von was ich spreche !
Warum helfen wir nicht in der Form dass wir gezielt für die verschiedenen PF - Arten Futterlösungen einbringen oder erarbeiten ?
Helfen ist ja ganz schön, verführt aber zur Bequemlichkeit.
Dabei ergeben sich ja je nach den Haltungsbedingungen unterschiedliche Verfahrensweisen im Detail.
Arbeiten wir uns dann mal Stück für Stück durch deine Einlassungen:
Im Prinzip sind deine Innenvolieren ja nichts anderes als "Natur", denn die Vögel müssen mit den Bedingungen klar kommen, wobei jede positive Haltungsvorgabe eher und leichter zum Zuchterfolg führt. Daher "Klotzen und nicht Kleckern"!
Licht:
Nun haben die Vögel im Zuchtraum keine Sonne mit ihrem natürlichen Lichtspektrum, sondern wohl eine Neonröhre, aber diese erfüllt den gleichen Zweck, denn hier wird über die tägliche Dauer des Lichts die Futteraufnahme geregelt.
Im Winter haben wir in der Natur zeitweise nur 7Std. Tageslicht, ab Februar werden die Tage länger, bis sie im April fast 12 Std erreichen.
Das heißt sie können 5 Std. länger fressen, wobei durch höhere Temperaturen auch mehr Nahrung zur Verfügung steht.
Mehr fressen heißt, nicht wie im Januar hungrig am Abend den Schlafbaum aufsuchen, sondern gesättigt zur Nachtruhe schreiten.
Das schafft die Möglichkeit der Bildung von Reserven und was löst das bei den Wildvögeln im April oder auch schon eher aus?
Das übertragen wir jetzt mal auf unsere Stubenvögel.
Dies wäre dann auch der erste Schritt zum besseren Verständnis der Abläufe!
Futter:
Analog zu dem zuvor erwähnten Anmerkungen haben wir nun auch schon den Zusammenhang mit den brutauslösende Faktoren ermittelt.
Grundsätzlich kann man sagen, das wir zu gut füttern...und auch zu lange...siehe Beleuchtungsdauer.
Fast alle Stoffwechselerkrankungen die bei Ziervögel auftreten, insbesondere Leberschäden können mit der Fütterung in Zusammenhang gebracht werden.
Was ist die Hauptnahrung, die PF bis zu 100%, je nach Jahreszeit aufnehmen?...es sind Grassamen und auch Hirse gehört in diese Gruppe.
Foniopaddy ist so eine sehr feine Hirseart, auch Hungerhirse genannt. Diese Hirse, die teilweise einen Kohlenhydrathengehalt von 65% aufweist, verfüttern wir nun in den verschiedensten Sorten 12 Monate im Jahr. Also ein überaus nahrhaftes Futter.
Nun können wir nicht erwarten, wenn wir sie 6 Monate im Jahr sehr gut und "lange" füttern, das wenn wir nun Nistgelegenheiten einbringen, die Vögel frohgemut zur Brut schreiten.
Vielleicht waren sie schon 3 Monate zuvor in Brutstimmung?
Also setzen wir auch hier an, wie schon zuvor beim Licht!
Dies sind eigentlich die beiden wichtigsten Faktoren, die zu einer gesteuerten Brut, die wir ja bei Gefangenschaftshaltung praktizieren, gehören.
Wenn das einmal verinnerlicht ist, wird die Zucht an sich zur "Spielerei".
Brutvorbereitungen können wir später behandeln, obwohl schon hier die Grundzüge klar ersichtlich sind.
Ivan