V
Vogelklappe
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Hallo Sabine,
Zylexis besteht aus attenuierten Parapoxvirenfragmenten, die die Akutabwehr in Gang setzen, und ist daher im Gegensatz zu AB auch bei Viren wirksam. Daneben fährt es die körpereigenen Interferone hoch; nicht umsonst läßt sich eine andere Firma als der Zulassungsinhaber des Tierarzneimittels gerade die Rechte für alle Krebsarten und alle Applikationsformen zur Entwicklung in der Humanmedizin sichern. Irgendwann habe ich begonnen, es Tauben spritzen zu lassen, die mit funktionslosen Beinen auf dem Bauch lagen, aber im Röntgenbild absolut keine Ursache zu finden war, bevor sie eingeschläfert wurden. Als die erste am nächsten Morgen (und fortan) auf den Beinen stand, war ich platt. Seither versuchen wir es einfach. Zylexis zeigt erste Wirkung bereits nach acht Stunden - oder eben nicht. Da diese Tauben zuvor antibiotisch abgedeckt waren, kommen als Erklärung für dessen Wirksamkeit nur noch Viren in Frage. Bei Lähmungen nach mechanischer Nervenschädigung hilft es nämlich nicht.
Mir ist keine Schmerzstudie an Vögeln bekannt; es gibt generell zu Vögeln wenig medizinische Studien mit aussagekräftigen Zahlen, aber diesen Vortrag von Korbel finde ich ganz gut: http://www.eazwv.org/php/uploads/downloads/ss08_Vogel-Anaesthesie1.pdf
Es besteht fachlich Einigkeit darüber, das das Schmerzempfinden aufgrund vergleichbarer physioligischer Gegebenheiten nicht anders ist als beim Säugetier, d.h. ein Knochenbruch oder Nervenschmerz tut genauso weh. Die letzte Krähe, die mir wegen Randalierens in der Box mitgegeben wurde, habe ich am nächsten Tag zum Röntgen des Kopfes zurückgegeben - weil sie beim Herauslassen rückwärts lief. Man sah in der Aufnahme nur einen Haarriß in der Schädeldecke, aber bei der Obduktion ein subdurales Hämatom. So eines hatte meine Oma nach einem Sturz; es verursacht unerträgliche Kopfschmerzen. Der Vogel hat aus Verzweiflung immer wieder den Kopf gegen die Boxenwand geschlagen, aber nie einen Laut von sich gegeben.
Beim Zahnarzt lehne ich jede Spritze ab, weil 'mal einer damit den Nerv getroffen hat (das sind Schmerzen !), aber das tröstet mich nicht, wenn ich bei einem Tier zu lange gezögert habe. In dem Fall habe ich mich maßlos geärgert, nicht noch am selben Abend schnurstracks zurückgefahren zu sein. Die Päppler, die diese Krähe schließlich in der Praxis abgegeben haben, hatten sie zuvor vier Wochen.
Man schaut immer nur hin und nicht 'rein und kann gerade einen Vogel mit einer Fehlentscheidung unendlich quälen. Die Prognose nach vier Wochen "auf dem Arsch" nach möglichem Anflugtrauma ist schlecht. Diese Taube hat kein Platzproblem, und man gibt sie in diesem Zustand auch nicht einfach dem nächsten, der sich auch nicht besser auskennt, sondern nur jemandem, der sie behandelt oder einschläfert. Noch 'mal: wie will man ausschließen, daß die bereits vermutete Nervenschädigung nicht schon seit vier Wochen schmerzhaft ist ?
Zylexis besteht aus attenuierten Parapoxvirenfragmenten, die die Akutabwehr in Gang setzen, und ist daher im Gegensatz zu AB auch bei Viren wirksam. Daneben fährt es die körpereigenen Interferone hoch; nicht umsonst läßt sich eine andere Firma als der Zulassungsinhaber des Tierarzneimittels gerade die Rechte für alle Krebsarten und alle Applikationsformen zur Entwicklung in der Humanmedizin sichern. Irgendwann habe ich begonnen, es Tauben spritzen zu lassen, die mit funktionslosen Beinen auf dem Bauch lagen, aber im Röntgenbild absolut keine Ursache zu finden war, bevor sie eingeschläfert wurden. Als die erste am nächsten Morgen (und fortan) auf den Beinen stand, war ich platt. Seither versuchen wir es einfach. Zylexis zeigt erste Wirkung bereits nach acht Stunden - oder eben nicht. Da diese Tauben zuvor antibiotisch abgedeckt waren, kommen als Erklärung für dessen Wirksamkeit nur noch Viren in Frage. Bei Lähmungen nach mechanischer Nervenschädigung hilft es nämlich nicht.
Mir ist keine Schmerzstudie an Vögeln bekannt; es gibt generell zu Vögeln wenig medizinische Studien mit aussagekräftigen Zahlen, aber diesen Vortrag von Korbel finde ich ganz gut: http://www.eazwv.org/php/uploads/downloads/ss08_Vogel-Anaesthesie1.pdf
Es besteht fachlich Einigkeit darüber, das das Schmerzempfinden aufgrund vergleichbarer physioligischer Gegebenheiten nicht anders ist als beim Säugetier, d.h. ein Knochenbruch oder Nervenschmerz tut genauso weh. Die letzte Krähe, die mir wegen Randalierens in der Box mitgegeben wurde, habe ich am nächsten Tag zum Röntgen des Kopfes zurückgegeben - weil sie beim Herauslassen rückwärts lief. Man sah in der Aufnahme nur einen Haarriß in der Schädeldecke, aber bei der Obduktion ein subdurales Hämatom. So eines hatte meine Oma nach einem Sturz; es verursacht unerträgliche Kopfschmerzen. Der Vogel hat aus Verzweiflung immer wieder den Kopf gegen die Boxenwand geschlagen, aber nie einen Laut von sich gegeben.
Beim Zahnarzt lehne ich jede Spritze ab, weil 'mal einer damit den Nerv getroffen hat (das sind Schmerzen !), aber das tröstet mich nicht, wenn ich bei einem Tier zu lange gezögert habe. In dem Fall habe ich mich maßlos geärgert, nicht noch am selben Abend schnurstracks zurückgefahren zu sein. Die Päppler, die diese Krähe schließlich in der Praxis abgegeben haben, hatten sie zuvor vier Wochen.
Man schaut immer nur hin und nicht 'rein und kann gerade einen Vogel mit einer Fehlentscheidung unendlich quälen. Die Prognose nach vier Wochen "auf dem Arsch" nach möglichem Anflugtrauma ist schlecht. Diese Taube hat kein Platzproblem, und man gibt sie in diesem Zustand auch nicht einfach dem nächsten, der sich auch nicht besser auskennt, sondern nur jemandem, der sie behandelt oder einschläfert. Noch 'mal: wie will man ausschließen, daß die bereits vermutete Nervenschädigung nicht schon seit vier Wochen schmerzhaft ist ?